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29.06.2022 | (rsn) – Drei Deutsche starten am Freitag für das Team Bora – hansgrohe in Kopenhagen in die 109. Tour de France. Alle drei gehören auf ihrem jeweiligen Terrain und mit ihren Spezialitäten zur absoluten Weltspitze. Alle drei haben schon große Siege gefeiert, darunter Rundfahrterfolge, Giro- und Tour-Etappen. Und alle drei präsentierten sich in den vergangenen Wochen in bestechender Form. Trotzdem aber klang die Marschrichtung zwei Tage vor dem Tour-Start aus dem Mund von allen dreien gleich:
"Wir müssen erstmal schauen, wie wir durch die erste Woche kommen. Wir müssen auf Alex (Vlasov, Anm. d. Red.) aufpassen", sagte Max Schachmann. "Wir werden alles tun, um ihn so gut wie möglich zu unterstützen", meinte Lennard Kämna und Nils Politt erklärte:
"Zunächst müssen wir auf Alex aufpassen, damit er keine Zeit verliert. Wir haben ein superstarkes Tam hier, mit dem wir mit ihm eine sehr gute GC-Position erreichen können. Deshalb ist das erste Ziel immer, Alex in eine gute Position zu bringen."
Der Russe Aleksandr Vlasov ist in aller Munde – und das zu Recht: Er hat mit seinen bisherigen Saisonleistungen den Eindruck erweckt, von allen anderen Fahrern am nächsten am mutmaßlich überlegenen Trio aus Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Primoz Roglic und Jonas Vingegaard (beide Jumbo – Visma) dran zu sein.
Ohne Bennett gilt: Alle für einen
Dass die Raublinger Mannschaft von Manager Ralph Denk nur zwei Monate nach dem überraschenden Giro d'Italia-Sieg von Jai Hindley gleich den nächsten Grand Tour-Coup landet und sich den langjährigen Traum vom Tour de France-Podium mit Vlasov erfüllt, scheint alles andere als unwahrscheinlich. Nach der Ausbootung des irischen Sprinters Sam Bennett ist daher nun klar, dass das gesamte Bora – hansgrohe-Ensemble in Frankreich in erster Linie für den Russen arbeitet.
Nils Politt (Bora - hansgrohe) präsentierte sich zuletzt in Top-Form und gewann in beeindruckender Manier die Deutschen Meisterschaften im Sauerland. | Foto: Cor Vos
Und da stellt auch das deutsche Trio die eigenen Ambitionen hinten an. Kämna, Politt und Schachmann erklärten in einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch zwar allesamt, dass sie auch auf die eine oder andere eigene Chance hoffen, um selbst auf Etappenjagd zu gehen. Doch die Priorität, das stellten sie alle klar, liege vor allem in der hektischen ersten Tour-Woche auf dem Schutz der Klassement-Ambitionen von Vlasov.
Politt und das Kopfsteinpflaster: Darf er oder darf er nicht?
"Vor allem jetzt zu Beginn im Wind in Dänemark oder auch an den nächsten Tagen Richtung Calais und Arenberg wird es mein Job sein, Alex immer aus dem Stress zu halten", erklärte Politt – interessant vor allem deshalb, weil mit Danny van Poppel und Marco Haller durchaus noch zwei weitere Fahrer im Kader stehen, die für diesen Job ideal geeignet wären.
Man darf also gespannt sein, ob der Paris-Roubaix-Zweite von 2019 am kommenden Mittwoch in Nordfrankreich doch noch von der Leine gelassen wird, wenn es aufs Kopfsteinpflaster geht und Vlasov das Signal gibt, halbwegs gut zurecht zu kommen. Die letzten Kopfsteinpflaster-Besuche der Tour zeigten, dass diejenigen Spezialisten für dieses Terrain, die einen starken Klassementfahrer im Team hatten, nur so schnell durften, wie der Kapitän konnte.
Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) hat seine Corona-Infektion im Juni angeblich asymptomatisch überstanden und ist der große Hoffnungsträger aufs Podium. | Foto: Cor Vos
Den Schutz von Vlasov in den Mittelpunkt aller Tätigkeiten zu rücken, macht vor allem dann Sinn, wenn man bedenkt, dass die Raublinger mit ihm diesmal nur einen ernsthaften Anwärter auf eine Top-5-Platzierung im Gesamtklassement an Bord haben – ganz im Gegensatz zum mit einem Dreizack in Angriff genommenen Giro. Stürzt der Russe oder verliert er aus anderen Gründen Zeit, so kann man bei Bora – hansgrohe bereits einen Haken an das Thema Gesamtwertung machen.
Dann würden sicher plötzlich echte Etappenjagd-Biester von der Leine gelassen. Doch der Traum vom Tour-Podium ist in Raubling so groß, dass deren Bewegungsdrang wohl zunächst Einhalt geboten wird.
Eigene Ambitionen trotz aller Helferdienste intakt
"Wir haben ein sehr starkes Team hier und können das Rennen sicher wieder schwer machen", sagte Schachmann. "Das ist unsere Stärke und ich hoffe, dass wir davon und von einem aktiven Rennen profitieren können. Es wäre schön, wenn ich eine Etappe gewinnen könnte." Und auch Kämna hielt mit seinen eigenen Ambitionen nicht hinter dem Berg: "Ich habe keine spezielle Etappe im Sinn, aber ich werde es definitiv einige Male versuchen, in die Gruppen zu kommen", kündigte er an. "Meine Rolle wird etwa dieselbe sein, wie beim Giro: Ich habe einige Freiheiten für mich, bin aber auch Helfer fürs Klassement."
Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) fuhr bei der Tour de Suisse auf Rang zehn und wurde danach durch Corona gestoppt, so dass er die DM auslassen musste. | Foto: Cor Vos
Der Giro hat gezeigt, dass offensive Edelhelfer rennentscheidende Rollen auch für ihre Klassement-Kapitäne spielen können. Gerade in Italien, als man drei Kapitäne an Bord hatte und daher ohne Angst vor Verlusten aus allen Rohren feuern konnte, funktionierte die offensive Fahrweise von Bora – hansgrohe hervorragend. Und man darf sich auf Offensive wohl auch für die Tour freuen.
Dass aber genauso schnell und früh ein regelrechtes Feuerwerk abgebrannt wird, wie durch Kämna beim Grande Partenza in Ungarn oder am Ätna auf Sizilien innerhalb der ersten vier Giro-Etappen, das scheint eher unwahrscheinlich. Dafür ist der eine Klassement-Diamant, den man hat, zu wertvoll und zerbrechlich.
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