Vingegaard feiert den Toursieg

Diesmal triumphiert Philipsen auf den Champs-Élysées

Foto zu dem Text "Diesmal triumphiert Philipsen auf den Champs-Élysées"
Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat die abschließende 21. Etappe der 109. Tour de France gewonnen. | Foto: Cor Vos

24.07.2022  |  (rsn) – Nachdem er sich im Vorjahr auf den Pariser Champs-Élysées nur knapp Wout Van Aert (Jumbo – Visma) geschlagen geben musste, schlug nun die Stunde des Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck). Auf der Prachtstraße in der französischen Hauptstadt entschied der 24-jährige Belgier die 21. Etappe der Tour de France 2022 für sich, holte seinen zweiten Tageserfolg und den bereits sechsten für einen Fahrer aus Belgien. Im Massensprint war Philipsen klar der schnellste vor dem Niederländer Dylan Groenewegen (BikeExchange – Jayco) und dem Norweger Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert), die ihrerseits einen jeweils zweiten Sieg auf den Champs-Élysées verpassten.

“Ich kann es nicht glauben. Ein Kindheitstraum ist heute wahr geworden. Es wird eine Zeit brauchen, um das zu verarbeiten. Die Tour auf diese Weise zu beenden, ist natürlich das Sahnehäubchen“, freute sich der junge Sprinter. Begünstig war Philipsen auch deshalb, weil sein so dominierender Landsmann Van Aert (Jumbo – Visma) sich aus dem Sprint heraushielt.

“Das Finale war ideal für mich. Ich war in einer großartigen Position und Groenewegen musste den Sprint früh eröffnen. Ich blieb an seinem Hinterrad bis ich dann genau dort wo ich wollte, meinen Sprint anfing. Das hat genau für den Sieg gereicht“, so Philipsen. Als Vierter knapp am Podium vorbei sprintete Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) , Peter Sagan (TotalEnergies) belegte Rang fünf.

Knapp eine Minute hinter den Sprintern überquerte Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) im Gelben Trikot die Ziellinie. 2:43 Minuten vor Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gewann der Däne erstmals die Tour de France. Das Podium komplettierte Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), der vor vier Jahren selbst die Frankreich-Rundfahrt gewann. Bora-hansgrohe Kapitän Aleksandr Vlasov kam bei seinem Debüt als Fünfter ins Ziel.

Van Aert im Grünen Trikot Kämpferischster Fahrer

Mit 480 Punkten gewann Van Aert das Grüne Trikot. Der Belgier, der auch zum Kämpferischsten Fahrer der Tour gewählt wurde, hatte am Ende 194 Punkte Vorsprung auf Philipsen, Pogacar landete in dieser Sonderwertung auf Rang drei. Sieben Punkte fehlten am Ende Simon Geschke (Cofidis) auf das Bergtrikot, dass er zwar in Paris stellvertretend trug, aber am Ende dem Toursieger Vingegaard überlassen musste. Der Italiener Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) blieb Dritter.

Zum dritten Mal in Folge sicherte sich Pogacar das Weiße Trikot, mit fast einer Stunde Vorsprung vor Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers) und seinem Teamkollegen Brandon McNulty (UAE Team Emirates). In der Mannschaftswertung siegte Ineos vor Groupama – FDJ und Jumbo – Visma. Das deutsche Team Bora – hansgrohe kam auf die vierte Position.

Bester deutscher Fahrer wurde der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert), der mit fast 2:40 Stunden Rückstand auf Vingegaard Rang 44 belegte. Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) landete als bester Österreicher auf Platz 16.

So lief das Rennen:

135 Fahrer nahmen die finale Etappe der Frankreich-Rundfahrt in Angriff. Diese führte von der La Défense Arena auf die Champs-Élysées. Gleich zum Start gab es eine etwas heitere Attacke. Da sich zu Beginn immer die Trikotträger für die Pressefotos präsentieren, taten das Van Aert, Pogacar und Vingegaard auf jene Weise, mit der sie die ganze Tour geprägt hatten. Sie beschleunigten wie wild aus dem Feld heraus, nahmen aber dann grinsend wieder Tempo heraus. Wenig später stieß dann Simon Geschke (Cofidis) dazu, der stellvertretend für Vingegaard das Bergtrikot nach Paris brachte.

Dem Freiburger wurde dann auch vom Feld die Ehre zuteil, die letzte Bergwertung der Tour 2022 zu gewinnen. Erst eingangs des Schlusskurses begann dann das Rennen um den letzten Etappensieg. Zweimal konnten sich Gruppen aus dem Feld lösen. Beim zweiten Versuch fanden sich mit Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) und Jonas Rutsch (EF Education – EasyPost) auch zwei deutsche Fahrer vorne. Das Duo wurde dann aber eingangs der Schlussrunde gestellt.

Hinauf zum Triumphbogen versuchten dann Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Pogacar, sich aus dem Feld zu lösen. Doch das gelang den beiden nicht und so rauschte das Feld einem Massensprint entgegen. Groenewegen wurde von seinem Teamkollegen Luka Mezgec ideal auf die Schlussgerade gebracht, musste aber den Spurt früh eröffnen. Philipsen zog dann auf die rechte Fahrbahnseite und davon, während der Niederländer dahinter sich gegen Kristoff wehren musste, aber den zweiten Platz verteidigen konnte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2024Großbritannien in Nöten: Insel ohne Konti-Teams

(rsn) – Langsam aber sicher ist der Schwung, den die Olympischen Spiele 2012 in London dem britischen Straßenradsport gaben, aufgebraucht. Zwar stehen, Stand jetzt, 34 britische Profis im kommenden

03.12.2024Wiggins bekam Hilfsangebot von Armstrong

(rsn) – Lance Armstrong, selbst gefallener Radsport-Held, hat sich offenbar einmal mehr generös gegenüber seinesgleichen gezeigt. Nachdem er in den vergangenen Jahren bereits Jan Ullrich, seinem g

03.12.2024Vollering-Schwester vor Profi-Debüt

(rsn) – Bodine Vollering, Schwester von Demi Vollering, steht vor dem Sprung in den Profi-Radsport. Die 21-Jährige hat für zwei Jahre beim Kontinental-Team VolkerWessels unterschrieben. Teammanage

03.12.2024WorldTour-Budgets steigen weiter rasant

(rsn) – Die finanzielle Situation in der WorldTour wird sich auch 2025 weiter verbessern. So kontinuierlich wie stark steigen das Gesamtbudget der Teams insgesamt auch in der neuen Saison. Das geht

03.12.2024Bei der Deutschland Tour so gut wie nie

(rsn) – Rückschritt, Neuanfang, Flucht. All das sind Worte, von denen Florian Stork nichts wissen will. “Ich war sieben Jahre lang in den Strukturen von dsm, da war es jetzt einfach mal an der Ze

03.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

02.12.2024Offiziell: 80. Vuelta a Espana beginnt in Turin

(rsn) – Nachdem die Tour de France in diesem Jahr in Florenz gestartet war, wird 2025 auch die Spanien-Rundfahrt in Italien beginnen. Wie die Organisatoren der letzten Grand Tour des Jahren nun auch

02.12.2024Boros beendet in Dublin mit Querfeldeinlauf Nys´ Ambitionen

(rsn) – Die ersten beiden Weltcups der Cross-Saison 2024/25 hat sich Thibau Nys (Baloise – Trek Lions) sicher anders vorgestellt. Zum Auftakt am vergangenen Wochenende kam der Europameister beim S

02.12.2024Indiz für Sanremo-Start? Pogacar trainiert am Poggio

(rsn) – Mailand-Sanremo gehört zu den wenigen großen Rennen, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch nicht gewonnen hat. Noch ist unklar, ob der Weltmeister an der kommenden Ausgabe des italien

02.12.2024Van Aert hat für den Winter einen Plan

(rsn) – Mittlerweile steht fest, dass Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) erst nach dem Ende des Team-Trainingslagers von Visma – Lease a Bike Ende Dezember in die Cross-Saison 2024/25 einsteig

02.12.2024Cummings neuer Sportdirektor bei Jayco – AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2024Trotz Bestwerten hinter den Erwartungen zurückgeblieben

(rsn) – Im Frühsommer zeigte Jonas Rapp (Hrinkow Advarics) wieder einmal, dass er nach wie vor zur Riege der besten deutschen Kletterer gehört. Der 30-Jährige wurde Mitte Mai dank eines dritten P

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine