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30.08.2022 | (rsn) – Mit zwei Etappensiegen durch den wieder erstarkten Sam Bennett und einem Fahrer in den Top Ten der Gesamtwertung zählt Bora – hansgrohe zu den erfolgreicheren Teams dieser Vuelta a Espana. Doch seit dem Giro-Sieg durch Jai Hindley sind auch die Ansprüche der Raublinger gewachsen. Schon bei der Tour de France war das Podium, das der Russe Aleksandr Vlasov als Gesamtfünfter verpasste, das erklärte Ziel gewesen.
Und auch die letzte Grand Tour des Jahres sollte mit einem Top-Ergebnis abgeschlossen werden. Dafür wurden mit Hindley, Sergio Higuita, Wilco Kelderman und Emanuel Buchmann gleich vier aussichtsreiche Starter nominiert. Aufgrund eines Harnwegsinfekts musste dann aber der Deutsche seinen Start absagen, Higuita und Kelderman liegen vor dem zehnten Teilstück im Klassement bereits jeweils rund zehn Minuten zurück – so ruhen alle Hoffnungen für den weiteren Vuelta-Verlauf auf Hindley.
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Da der Australier nach neun Etappen als Gesamtneunter bereits 5:36 Minuten Rückstand auf den bisher überragenden Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) aufweist und in den Bergen bisher ebenfalls chancenlos gegenüber den besten Kletterern war, scheint es eher unwahrscheinlich, dass sich Bora – hansgrohe über eine weitere Top-5-Platzierung bei einer großen Landesrundfahrt wird freuen können.
“Ich denke, das Podium könnte ein etwas außer Reichweite sein, die Top-5-Jungs (Evenepoel, Enric Mas, Primoz Roglic, Oscar Rodriguez, Juan Ayuso) haben gerade gezeigt, dass sie wirklich konstant sind und jeden Tag vorne dabei sind“, zeigte sich Hindley dann auch am zweiten Ruhetag im Gespräch mit cyclingnews.com auch ausgesprochen zurückhaltend zu seinen Perspektiven für die kommenden beiden Wochen, die mit einem 30,9 Kilometer langen Einzelzeitfahren zwischen Elche und Alicante beginnen.
Hindley von Evenepoels Stärke nicht überrascht
Auf dem flachen Kurs könnte sein Rückstand im Klassement weiter anwachsen – auch wenn der Kletterspezialist an seinen Zeitfahrqualitäten nach dem Giro gearbeitet hat und sich auch noch weiter verbessern will. “Das ist nicht meine Stärke, aber es wäre gut, sich zu verbessern, denn man kann immer besser werden“, erklärte der Mann aus dem westaustralischen Perth, der wie alle anderen Fahrer auch dem Vuelta-Debütanten Evenepoel seine Reverenz erwies.
“Ich war überhaupt nicht überrascht, ihn auf diesem hohen Niveau zu sehen“, sagte Hindley und fügte an: “Und ich wäre nicht überrascht, wenn er die Vuelta gewinnt. Er fliegt und davor Hut ab. Es ist noch ein langer Weg, man weiß nie, wie es für ihn in der letzten Woche laufen wird, aber bisher hat er alles richtig gemacht.“
Für sich selber hofft der Bora-Kapitän, dass er sich nach nicht optimalem Beginn noch wird steigern können. “Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, ein bisschen besser zu sein als ich derzeit bin, aber so ist das manchmal. Manchmal, wenn vorher alles passt, klappt es im Rennen nicht und umgekehrt. Ich bin mir also nicht sicher, woran es gerade liegt, aber ich genieße das Rennen immer noch. Es kommen noch viele schwere Tage und ich hoffe immer noch, dass sich die Beine drehen werden“, fügte er an.
Ähnlich äußerte sich Jens Zemke in seinem Zwischenfazit zum zweiten Ruhetag der Spanien-Rundfahrt. “Nach neun Etappen fällt unser Fazit vor dem Ruhetag recht positiv aus. Wir haben zwei Etappensiege, hatten sechs Tage lang das Grüne Trikot und liegen immer noch mit Jai Hindley in guter Position in der Gesamtwertung. Obwohl die Etappe heute vielleicht nicht so gut für uns ausging, gehen wir positiv in den mittleren und sehr schweren Teil der Vuelta“, sagte Boras Sportlicher Leiter am Sonntag im Ziel der 9. Etappe.
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