--> -->
08.09.2022 | (rsn) – Der WorldTour-Abstiegskampf ist momentan rund um das Peloton auch bei der Vuelta a Espana in aller Munde. Mindestens sechs Teams unter den Top 20 der Welt müssen bis zum Saisonende fürchten, ab 2023 nicht mehr mit einer Erstliga-Lizenz ausgestattet zu sein. Denn nur die besten 18 bekommen die im Januar noch.
Entscheidend über die Lizenzvergabe ist das sogenannte Dreijahresranking, das die in den vergangenen drei Jahren gesammelten Punkte der jeweiligen Teams addiert – allerdings immer nur die von den besten zehn Fahrern jedes Teams in einer Saison gesammelten Punkte. Und genau dieser Fakt macht den Abstiegskampf nun extrem kompliziert.
___STEADY_PAYWALL___ Nur ein Beispiel: Hätte Lawson Craddock (BikeExchange – Jayco) mit seinem Angriff am Ende der 17. Vuelta-Etappe am Mittwoch Erfolg gehabt und am Monasterio de Tentudía den Tagessieg gefeiert, so wäre das für den Abstiegskampf nahezu egal gewesen – obwohl sein Team derzeit auf Rang 17 des Dreijahresrankings liegt und bei weniger als 500 Punkten Vorsprung auf den 19., Lotto Soudal, noch arg zittern muss.
Lawson Craddock fuhr auf der 17. Etappe als Solist in den Schlussanstieg ein – doch selbst wenn er gewonnen hätte, hätte das dem Team im Abstiegskampf kaum geholfen.
Denn die 100 Punkte für den Etappensieg, die Craddock hätte sammeln können, hätten das BikeExchange-Punktekonto lediglich um 45 Zähler aufgestockt. Bisher nämlich gehört Craddock nicht zu den Top 10 des Teams. Ein Sieg hätte ihn zwar zur Nummer 10 gemacht, so dass seine dann 156 Punkte des Jahres 2022 nun gezählt hätten. Dafür aber wären die 111 Punkte der bisherigen Nummer 10 des Teams, Lucas Hamilton, gestrichen worden.
Taktiken teilweise mehr punkte- als siegorientiert
Das Punktesystem sorgt im Abstiegskampf der WorldTour-Teams also nicht nur für interessante Taktiken, wenn ein dritter Platz in der Gesamtwertung der Deutschland Tour mehr Punkte wert ist als der Tagessieg beim Finale in Stuttgart - so gesehen bei EF Education -EasyPost – sondern auch, wenn Sportliche Leiter entscheiden müssen, für welchen Fahrer das Team jetzt eigentlich fahren soll.
Juri Hollmann: Punkte, die das Team nicht weiterbrächten
Wenn beispielsweise Juri Hollmann am Freitag den GP Quebec für Movistar auf Rang acht beenden würde, was ein großartiges Ergebnis für ihn persönlich wäre, so wäre das trotzdem völlig belanglos für den WorldTour-Verbleib seines Arbeitgebers. Denn die 125 Weltranglisten-Punkte, die der Deutsche für Rang acht bekäme, würden nicht reichen, um Hollmann zu einem der besten Zehn des Teams im Jahr 2022 zu machen. Klar also, dass Hollmann in Kanada voll und ganz für Alex Aranburu und Ivan Garcia Cortina fahren wird.
Nationaltrainer können schicksalhafte Entscheidungen treffen
Derartige Konstellationen wird es in den nächsten Wochen auf dem Weg zum Saisonende und zur finalen Entscheidung, welche 18 Teams 2023 zur WorldTour gehören, zuhauf geben.
Kurios ist auch: Am Ende könnten sogar die WM-Nominierungen und Taktiken der Nationaltrainer über WorldTour-Lizenzen entscheiden. Denn die in Wollongong im Nationaltrikot gewonnenen Punkte eines Fahrers zählen ebenfalls für die Team-Weltrangliste. Das ist gerade bei den Australiern besonders heiß geworden:
Dass Caleb Ewan vom australischen Verband nicht zur WM nominiert wurde, schmerzt Lotto Soudal.
Die Gastgeber setzen bei der WM auf Michael Matthews und lassen Caleb Ewan daheim – ein Riesenvorteil für das in Australien lizenzierte Team BikeExchange – Jayco im Duell mit Lotto Soudal um die WorldTour-Lizenz, da Matthews zu den Favoriten auf eine Spitzenplatzierung zählt und eine große Punktezahl abräumen könnte. Eine etwaige WM-Medaille könnte Ewan auch nicht mit drei Siegen bei den für ihn stattdessen nun geplanten 1.1-Rennen im September in Frankreich und Belgien ausgleichen.
Auch ein WM-Verzicht macht für viele Sinn
Bei Fahrern, die für eine WM-Medaille eher nicht in Frage kommen, dreht sich der Spies jedoch um: Sie werden von ihren Teams teilweise gar nicht zur WM gelassen werden, weil die Australien-Reise viel Zeit und somit mögliche Renneinsätze bei Eintagesrennen der ProSeries in Europa kosten würde.
Matteo Jorgenson von Movistar beispielsweise erklärte im Rahmen der Tour of Britain, dass er deshalb die WM verpassen werde. Wenn er bei nur einem der fünf italienischen Halbklassiker Mitte September und Anfang Oktober für Movistar aufs Podium fährt, wäre das so viel wert wie ein neunter Platz bei der WM.
Wenn Enric Mas die Vuelta auf Gesamtrang 2 beendet, bringt Movistar das 680 Punkte und das Thema Abstiegskampf dürfte sich für die Spanier erledigt haben.
Diese Fahrer bringen für 2022 bislang Punkte in den WorldTour-Abstiegskampf ein (Punkte aus den aktuell laufenden Rundfahrten Vuelta a Espana und Tour of Britain sind noch nicht mit einberechnet):
14. Cofidis 14.812 Punkte
Top 10 in 2022: G. Martin (940), B. Thomas (767), I. Izagirre (749), A. Zingle (722), J. Herrada (696), M. Walscheid (573), S. Geschke (540), P. Allegaert (510), S. Consonni (492), V. Lafay (317)
15. Arkéa – Samsic 14.737 Punkte
Top 10 in 2022: H. Hofstetter (1.062), W. Barguil (916), N. Quintana (880), N. Bouhanni (663), M. Louvel (619), A. Capiot (529), K. Vauquelin (459), C. Swift (340), E. Gesbert (287), D. McLay (265)
16. EF Education – EasyPost 14.557 Punkte
Top 10 in 2022: N. Powless (809), R. Guerreiro (616), E. Chaves (433), M. Cort (381), A. Bettiol (282), H. Carthy (265), R. Uran (236), M. Valgren (182), B. Healy (161), A. Piccolo (153)
17. BikeExchange – Jayco 14.348 Punte
Top 10 in 2022: S. Yates (1.193), M. Matthews (1.079), D. Groenewegen (700), M. Sobrero (362), L. Mezgec (288), K. Groves (251), D. Smith (201), N. Schultz (197), K. Colleoni (189), L. Hamilton (111)
18. Movistar 14.215
Top 10 in 2022: A. Valverde (1.427), A. Aranburu (650), C. Verona (393), A. Pedrero (349), I. Garcia Cortina (349), I. Sosa (334), E. Mas (298), M. Kanter (273), M. Jorgenson (263), O. Rodriguez (190)
19. Lotto Soudal 13.880
Top 10 in 2022: A. De Lie (2.040), T. Wellens (748), V. Campenaerts (746), P. Gilbert (429), C. Ewan (426), S. Cras (350), M. Van Gils (314), A. Kron (311), J. De Buyst (295), S. Moniquet (286)
20. Israel – Premier Tech 13.298
Top 10 in 2022: J. Fuglsang (679), M. Woods (657), G. Nizzolo (644), S. Clarke (556), H. Houle (458), P. Bevin (310), S. Vanmarcke (283), J. Biermans (266), C.F. Hagen (202), I. Einhorn (176)
(rsn) - Der Radsportweltverband UCI hat auf die Kritik an den zahlreichen Überschneidungen im Rennkalender der WorldTour der Männer reagiert und will deshalb offensichtlich auch die Anzahl der Renne
13.11.2022Vaugthers: “Ich habe diese Rennen gehasst“(rsn) - Zehn der 20 WorldTour-Lizenznehmer hatten in dieser Saison alle Hände voll zu tun, unter den besten 18 Mannschaften des dreijährigen UCI-Rankings zu landen, um eine neue Lizenz für die näc
12.11.2022Auf- und Abstieg passen nicht zum Radsport(rsn) – Noch sind die Absteiger aus der WorldTour nicht offiziell bestätigt, auch wenn es gemäß der sportlichen Kriterien Lotto Soudal und Israel – Premier Tech treffen müsste. Doch schon jetz
20.10.2022Mit 20 anderen Teams: Uno-X bewirbt sich um WorldTeam-Lizenz21 Teams haben sich für eine WorldTeam-Lizenz für das kommende Jahr beworben. Dazu zählt auch das norwegische Uno-X-Team, das bei den Frauen bereits in der höchsten Klasse unterwegs ist. Die C
19.10.2022WorldTour-Lizenzen und Wildcards: Wer fährt 2023 wo?(rsn) – Mit der Tour de Langkawi ist die Straßensaison 2022 laut UCI-Rennkalender offiziell beendet. Damit stehen auch das für die neuen WorldTour-Lizenzen maßgebliche Dreijahresranking sowie die
04.10.2022Lotto-Chef Haek: “Der Abstieg ist keine Katastrophe“(rsn) - Jannie Haek sieht den so gut wie sicheren Abstieg von Lotto Soudal aus der WorldTour nicht als Degradierung des belgischen Traditionsrennstalls. “Ich denke, das ist eine seltsame und übertr
28.09.2022WM-Punkte retten BikeExchange im Kampf um die WorldTour(rsn) – Die Chancen von Lotto Soudal im Kampf um eine WorldTour-Lizenz für die nächsten drei Jahre sind weiter gesunken. Zwar konnte das belgische Team in der vergangenen Woche, in erster Linie
13.09.2022Israel-Teammanager Adams droht der UCI mit Klage(rsn) – Israel - Premier Tech steckt tief im Kampf gegen den Abstieg aus der WorldTour. Mit rund 1400 Punkten Rückstand auf den rettenden 18. Platz im Dreijahresranking scheint die Lage des Rennsta
04.09.2022Valverde jagt UCI-Punkte statt das Regenbogentrikot(rsn) – Der Kampf um Punkte gegen den Abstieg aus der WorldTour macht auch dem spanischen Nationaltrainer Pascual Momparler das Leben schwer. So kann Momparler bei den anstehenden Straßenweltmeiste
03.09.2022Wegen Cofidis-Abstiegskampf: Keine WM für Walscheid(rsn) – Im vergangenen Jahr war Max Walscheid (Cofidis) noch ein wichtiger Faktor in der deutschen Mixed-Staffel, die beim Abschiedsrennen von Tony Martin in Belgien WM-Gold holte. Zudem konnte der
02.09.2022Abstiegskampf hat Vorrang: Coquard verlässt die Vuelta(rsn) – Cofidis-Sprinter Bryan Coquard wird nach der 13. Etappe die Vuelta a Espana verlassen, um für seine Equipe in kleineren Rennen wichtige Punkte im Kampf um die WorldTour-Lizenz zu sammeln. D
29.08.2022EF geht All-In und wird belohnt: Guerreiro D-Tour-Dritter(rsn) – Mit Rang zwei auf der Schlussetappe und dem Gewinn von drei Bonussekunden bei der letzten Überquerung des Herdweg-Anstiegs hat sich Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost) einen Podestp
(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko
21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details
21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf
21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam
21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T
21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi
21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison
21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-
21.01.2025In dieser Saison heißt es: Die Position behaupten!(rsn) – Auch im vergangenen Jahr war Elisa Longo Borghini eine der Protagonistinnen in den größten Rennen des internationalen Frauen-Radsports. Die 33-jährige Italienerin gewann für ihr Team Lid
21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
21.01.2025Welsford bleibt ´Down Under´ der Sprinter Nummer 1(rsn) – Sam Welsford macht bei der 25. Tour Down Under da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat: beim Gewinnen. Der australische Sprinter von Red Bull – Bora – hansgrohe vollendete au
21.01.2025Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme