Top-Sprinter frühzeitig abgehängt

106. Gran Piemonte: Garcia Cortina schlägt Mohoric

Foto zu dem Text "106. Gran Piemonte: Garcia Cortina schlägt Mohoric"
Ivan Garcia Cortina (Movistar) hat den 106. Gran Piemonte gewonnen. | Foto: Cor Vos

06.10.2022  |  (rsn) – Ivan Garcia Cortina (Movistar) hat beim 106. Gran Piemonte (1.Pro) die Nachfolge von Bora-hansgrohe-Sprinter Matthew Walls angetreten. Der Spanier setzte sich über 198 Kilometer von Omegna nach Beinasco aus einer rund 40 Fahrer starken Spitzengruppe heraus souverän vor dem Slowenen Matej Mohoric (Bahrain Victorious) durch und feierte seinen ersten Sieg seit mehr als zweieinhalb Jahren.

Auf Rang drei folgte der Franzose Alexis Vuillermoz (TotalEnergies) vor den beiden Italienern Edoardo Zambanini (Eolo – Kometa) und Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost). In Abwesenheit des Vorjahressiegers war der Däne Frederik Wandahl als Zehnter bester Fahrer von Bora – hansgrohe, sein Teamkollege Ben Zwiehoff war mit drei Sekunden Rückstand auf Rang 21 bester deutscher Teilnehmer. Die meisten Sprinter wurden im Anstieg Anstieg Il Pilonetto rund 60 Kilometer vor dem Ziel abgehängt und schafften nicht mehr den Anschluss.

"Ich bin sehr glücklich über meinen ersten Sieg seit über zwei Jahren. Es war nicht immer eine gute Zeit“, sagte der 26-jährige García Cortina im Ziel nach seinem ersten Erfolgserlebnis im Movistar-Trikot. “Ich habe weiter gekämpft und jetzt ist der Sieg da.“

Um den kämpfte er bereits bei der Coppa Bernocchi, wo er Fünfter wurde. “Ich war dort in einer schlechten Position, aber ich hatte die Beine. Heute wusste ich, dass der Anstieg sechzig Kilometer vor dem Ende ein Schlüsselmoment sein könnte, dass das Feld dort auseinanderbrechen könnte. Das ist dann auch passiert. Danach gab es nur noch Vollgas.“

Dabei war Garcia Cortina im Finale in keiner sehr guten Position, wie er zugab. “Ich war ein bisschen weit hinten in der letzten Kurve, aber die Gruppe war nicht so groß. Ich konnte aber nach vorne kommen und den Sieg holen. Das war keine Taktik, aber es hätte nicht besser enden können“, fügte er an.

 

So lief das Rennen:

16 der 18 WorldTeams sowie sieben Zweitdivisionäre starteten in das Traditionsrennen durch das norditalienische Piemont, bei dem sich nach nur fünf Kilometern Marco Tizza (Bingoal Pauwels Sauces WB), Andrea Pietrobon (EOLO - Kometa), Kamil Malecki (Lotto Soudal) und Matteo Jorgenson (Movistar) zu einem Ausreißerquartett formierten, das im ersten, hügeligeren Renndrittel sich rund vier Minuten Vorsprung erarbeiten konnte.

Im mittleren Flachteil der Piemont-Rundfahrt kontrollierte das Feld die vier Ausreißer und hielt den Abstand bei rund drei Minuten. Im gut drei Kilometer langen und rund acht Prozent steilen Anstieg Il Pilonetto, der 60 Kilometer vor dem Ziel in Angriff genommen wurde, schrumpfte der Vorsprung des Quartetts schnell auf nur noch gut eine Minute, ehe Malecki und Jorgenson die beiden Italiener kurz vor dem Gipfel abschüttelten.

Zugleich erfolgten aus dem Feld zahlreiche Attacken, wobei sich vor allem Bahrain Victorious sehr aktiv zeigte und so das Feld teilte. Zu den abgehängten Fahrern gehörten unter anderem Münsterland Giro-Sieger Olav Koiij (Jumbo – Visma), Davide Ballerini (Quick-Step Alpha Vinyl) und Kaden Groves (BikeExchange – Jayco). Die letzten flachen 40 Kilometer nahmen die beiden Ausreißer mit nur noch rund 50 Sekunden Vorsprung in Angriff, doch dank der Tempoarbeit von Israel – Premier Tech und Intermarché Wanty – Gobert wurden Malecki und Jorgenson bereits gut 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt.

Zehn Kilometer später hatte das zweite Feld mit den abgehängten Sprintern seinen Rückstand von zwischenzeitlich zwei Minuten bis auf 40 Sekunden verringert, doch Intermarché, Bahrain, EF Education und Movistar sorgten mit vereinten Kräften dafür, dass die rund 40-köpfige Spitzengruppe nicht mehr gestellt wurden. Nicht mehr dabei war zu diesem Zeitpunkt der Schweizer Marc Hirschi (UAE Team Emirates), der 13 Kilometer vor dem Ziel gestürzt war.

Jan Bakelants (Intermarché – Wanty) führte die Gruppe schließlich auf den letzten Kilometer, ehe EF und Quck-Step in der letzten Rechtskurve 400 Kilometer vor dem Ziel nach vorne drängten. Doch keinem der beiden Teams gelang es, den Sprint zu lancieren. Stattdessen war es Garcia Cortina, der sich mit einem späten Antritt aus einer hinteren Position heraus überlegen den Sieg beim Gran Piemonte holte.

-->

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine