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01.01.2023 | (rsn) – Nach zwei dritten Plätzen und einem zweiten Rang beim GP Sven Nys schien Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) am Neujahrstag in Baal seinem ersten Sieg entgegenzufahren. Doch dann flog der Cross-Weltmeister in der Schlussrunde auf der “Waschbrettabfahrt“ über die Absperrung. Es schien, als sei eine Showeinlage nach hinten los gegangen, im Ziel-Interview machte der Brite dann allerdings widersprüchliche Aussagen zum Geschehen.
“Es war ein dummer Sturz. Ich hoffe, dass er wenigstens im Fernsehen zu sehen war“, begann Pidcock das Gespräch nach dem Rennen scherzend und scheinbar selbstkritisch. Auf der Waschbrettabfahrt, die zuvor schon bei den Frauen für mehrere Stürze gesorgt hatte, schien er mit einem Whip – ein Sprung, bei dem das Rad in der Luft quer gestellt wird – die Fans beeindrucken zu wollen. Doch die Landung missglückte, Pidcock kam von der Idealinie ab und wurde beim kurz darauf folgenden nächsten Hügel samt Rad von der Strecke und über die Bande katapultiert.
Doch dieser Deutung der Ereignisse widersprach der Brite dann aber. “Ich fühlte mich heute nicht so gut, wollte aber eine schnelle letzte Runde hinlegen. Ich wollte überall ein bisschen schneller fahren als zuvor – und an der Stelle war das keine gute Idee, denn es ist eine sehr gefährliche Passage“, begann er seine Schilderung des Vorfalls. “Mein Sprung könnte die Ursache gewesen sein. Aber wenn man schnell ist, kann es passieren, dass man abhebt“, erklärte er und bestritt, dass es sich dabei um ein leichtsinniges Manöver gehandelt habe. “Das war nicht als alberne Aktion gedacht. Ich hatte überlegt, einen Whip zu zeigen , aber hatte mich dann doch anders entschieden“, behauptete der Weltmeister.
Prellungen und Cut machten Kampf um den Sieg unmöglich
Als er wieder auf die Strecke und auf sein Arbeitsgerät geklettert war, hatte er seine 15 Sekunden Vorsprung auf Eli Iserbyt und Michael Vanthourenhout (beide Pauwels Sauzen – Bingoal) eingebüßt. Gemeinsam begab sich das Trio auf die letzte halbe Runde. Für Pidcock schien noch nichts verloren, doch der Sturz forderte seinen Tribut.
Iserbyt dagegen konnte von technischen Fehlern seiner beiden Konkurrenten profitieren und sich von ihnen lösen. Pidcock setzte zur Verfolgung an, aber es wurde schnell deutlich, dass er unter Schmerzen litt. Er musste auch Vanthourenhout an sich vorbeiziehen lassen und verlor im Finale noch fast eine Minute auf den Sieger Iserbyt.
“Ich habe es probiert, aber mein Bein tut ziemlich weh. Der Cut am linken Bein ist nicht das Problem, das sind eher die Prellungen am Knie“, resümierte der Ineos-Profi, nachdem er sich kurz hatte untersuchen lassen. “Wir werden später sehen, wie es mir wirklich geht. Jetzt bin ich noch voller Adrenalin“, fügte Pidcock an. Am 3. Januar steht in Herentals das nächste der insgesamt sieben geplanten Aufeinandertreffen mit Wout van Aert (Jumbo – Visma) und Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) auf dem Plan. Ob der 23-Jährige dann wirklich starten kann, steht noch nicht fest.
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