RSNplusSaisonstart bei La Marseillaise

“Oldie“ Lienhard bereit für seine neue Rolle als FDJ-Roadcaptain

Von Christoph Adamietz

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Bei der letztjährigen Vuelta gelang Lienhard mit dem 5. Platz der 3. Etappe rund um Breda ein starker Start in die Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

28.01.2023  |  (rsn) – Für Fabian Lienhard (Groupama – FDJ) wird der GP la Marseillaise (1.1) am Sonntag nicht nur das erste Saisonrennen sein, sondern auch sein erster Einsatz als Roadcaptain. "Morgen werde ich auch zum ersten Mal überhaupt in meiner Karriere der älteste Fahrer im Team sein“, sagte der 29-Jährige im Gespräch mit radsport-news.com mit einem Augenzwinkern.

Nervös sei er aufgrund der neuen Aufgabe nicht. "Jeder im Team weiß ja, was er zu tun hat“, so Lienhard, der am Samstag in Marseille ankam und am Mittag noch eine kleine Trainingsrunde drehte. Mit seiner bisherigen Vorbereitung ist der Eidgenosse sehr zufrieden.

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"Ich bin gut durch den Winter gekommen. Wir hatten zwei Trainingslager in Calpe und ich hoffe auf eine gute Form“, sagte der endschnelle Allrounder. Für Lienhard wird es nach 2021 der zweite Start beim GP la Marseillaise. An seine Premiere vor zwei Jahren hat er nicht die besten Erinnerungen. "Beim letzten Mal bin ich am Kreisverkehr vor dem letzten Berg falsch abgebogen. Dadurch war ich direkt abgehängt“, erklärte Lienhard, der damals mit fast 15 Minuten Rückstand ins Ziel kam.

Dieses Mal will er es bei der anspruchsvollen Strecke besser machen. Positiv stimmen ihn neben der nun besseren Streckenkenntnis auch die Tatsache, dass er mittlerweile besser über die Anstiege komme und dass er mit der Vuelta a Espana auch seine erste Grand Tour in den Beinen hat. "So sollte ich es doch bis weit ins Finale hinein schaffen“, so Lienhard.

Als Ergebnisfahrer für Sonntag ist Lienhard im jungen FDJ-Team nicht eingeplant. "Ich glaube, wir haben für morgen einige gute Karten, vor allem mit Jake Stewart“, traut er dem Briten einiges zu. Etwas Druck hat die Equipe dadurch, dass der GP la Marseillaise das erste Saisonrennen auf französischem Boden ist und man dort seit sechs Jahren auf einen Sieg wartet. "Klar wollen wir es besonders gut machen“, so Lienhard.

Lienhard gewann bei der Tour de Wallonie die Zwischensprint-Wertung. | Foto: Cor Vos

Wie bereits vor zwei Jahren geht es dann für Lienhard weiter zum Etoile de Besseges (2.1), wo er an der Seite von Thibaut Pinot fahren wird, der in Besseges in seine letzte Profisaison einsteigt. "Ich freue mich auf den gemeinsamen Start“, so Lienhard, der schon im letzten Spätsommer gemeinsam mit dem Franzosen die Vuelta bestritt.

Pinot sei im ersten Teamtrainingslager im Dezember sehr motiviert gewesen und habe danach noch alleine ein Trainingslager auf Teneriffa absolviert. "Er will es in diesem Jahr noch mal wirklich wissen“, traut Lienhard seinem Kapitän in dessen Abschiedsjahr einiges zu. Weitere gemeinsame Einsätze könnten Lienhard und Pinot bei Tirreno-Adriatico und dem Giro d`Italia haben.

Vorerst absolvieren beide aber getrennte Rennprogramme. So wird Lienhard die Alrgave-Rundfahrt bestreiten, wo er sich den letzten Schliff für das Openingsweekend mit Omloop Het Nieuwsblad (1.UWT) und Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) holen will, um dort ein wichtiger Helfer für seinen Landsmann Stefan Küng zu sein. "Das wird mein erstes großes Highlight", so Lienhard.

Zunächst aber liegt sein Fokus auf den beiden ersten Renneinsätzen des Jahres in Frankreich. Wie in Marseille wird er auch beim Etoile de Besseges in die Helferrolle schlüpfen. "Freiheiten werde ich bei Besseges wahrscheinlich nicht so viele bekommen. Ich werde als Roadcaptain fungieren und auch im Leadout Helferaufgaben übernehmen“, so der Schweizer.

Bei einigen Rennen wird Lienhard seinen Kapitän Stefan Küng unterstützen. | Foto: Cor Vos

Die Ergebnisse beim Etoile de Besseges sollen dann im Sprint Stewart und im Gesamtklassement Pinot einfahren. Dessen Chancen steigen durch die Bergankunft am Vorschlusstag hinauf zum Mont Bouquet, die neben dem abschließenden Einzelzeitfahren, das ebenfalls im Finale bergauf führt, über den Gesamtsieg entscheiden wird.

"Seit sich die Strecke verändert hat und es eine echte Bergankunft gibt, gefällt mir die Rundfahrt sehr. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, meine Saison hier beginnen zu lassen“, so Pinot, der sich auf den beiden Schlussetappen zeigen will. "Ich spüre, dass die Form da ist und Besseges eine gute Vorbereitung für die nächsten Rennen sein wird“, ließ sich Pinot in der Presseerklärung seines Teams zitieren.

Auch Thibaut Pinot kann sich auf die Helferdienste von Lienhard verlassen. | Foto: Cor Vos

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