Strecke des 75. Critérium du Dauphiné vorgestellt

Dauphiné entscheidet sich am Croix de Fer und in Grenoble

Von Felix Mattis

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Die Streckenkarte des 75. Critérium du Dauphiné | Foto: ASO

16.02.2023  |  (rsn) – Die 75. Auflage des Critérium du Dauphiné (2.WT) wird vom 4. bis 11. Juni von Chambon-sur-Lac bis zur Festung La Bastille oberhalb von Grenoble führen. 1207,2 Kilometer umfassen die acht Etappen, die die ASO am Donnerstag in Lyon vorgestellt hat. Mit dabei sind unter anderem ein 31 Kilometer langes Einzelzeitfahren, eine Bergankunft am berüchtigten Col de la Croix de Fer in den Alpen und schließlich ein Finale rund um Grenoble, wo es am Schlusstag erstmals seit 23 Jahren wieder hinauf zur Festung La Bastille gehen wird.

Während die Berg- und Rundfahrer bei der französischen Generalprobe für die Tour de France wieder voll auf ihre Kosten kommen, werden Sprinter die einwöchige Rundfahrt höchstens zur Abhärtung für den Juli nutzen. Chancen, um einen Tagessieg zu kämpfen, haben die Flachlandspezialisten beim Critérium du Dauphiné lediglich auf der 3. Etappe in Le Coteau.

Beginnen wird das Rennen in der Region um den Puy de Dome, der bei der Tour de France sein Comeback feiert. Im Juni aber geht es den Vulkan noch nicht hinauf. Die 1. Etappe beginnt und endet in Chambon-sur-Lac und beinhaltet fünf Bergpreise der 4. Kategorie. Es geht den ganzen Tag auf und ab, so dass beim Sprint um den Auftaktsieg nur noch sehr bergfeste Sprinter im dezimierten Peloton dabei sein dürften.

Die 2. Etappe zwischen Brassac-les-Mines und La Chaise-Dieu wird kaum leichter als das erste Teilstück. Auch hier geht es immer wieder rauf und runter durchs Zentralmassiv, wobei diesmal auch die Zielankunft ansteigt. Beide Auftaktetappen wurden von der ASO mit über 2.800 Höhenmetern angegeben.

Tag drei dann bietet den echten Sprintern die einzige wirkliche Chance auf ein Erfolgserlebnis. Die zweite Etappenhälfte in Richtung Le Coteau ist durch das Loire-Tal hindurch weitgehend flach, auch wenn knapp 20 Kilometer vor Schluss noch ein Kategorie-4-Berg wartet.

Zeitfahren läutet Kampf um den Gesamtsieg richtig ein

Das Gesamtklassement wird auf der 4. Etappe vorsortiert, wenn zwischen Cours und Belmont-de-la-Loire auf 31,1 Kilometern allein gegen die Uhr gekämpft wird. Das Einzelzeitfahren fällt in den ersten zwei Dritteln tendenziell ab, steigt dann aber wieder fast auf Starthöhe an. 445 Höhenmeter sind dabei insgesamt zu bewältigen – nicht brutal schwer, aber auch kein reiner Rollerkurs.

Die 5. Etappe führt das Rennen ins Jura und beginnt zwar auf den ersten 90 Kilometern flach, hat es dann aber doch in sich und dürfte für Ausreißer gemacht sein. Dabei ist vor allem die Cote de Thésy (3,6 km bei 8,8%) 15 Kilometer vor dem Ziel in Salins-les-Bains der ideale Ort für eine Attacke in Richtung Tagessieg.

Mit dem sechsten Teilstück dann geht es am Freitag, dem 9. Juni in die Alpen hinein und das schwere Finale der Woche beginnt: Über den Col des Aravis (2. Kat. / 7,8 km bei 5,7%) führt die Etappe in Richtung Mini-Bergankunft in Crest-Voland. Die Schlusssteigung setzt sich dabei aus zwei Kategorie-3-Anstiegen von je rund drei Kilometern zusammen, die eine kurze Zwischenabfahrt trennt.

Brutales Schlusswochenende mit 8.000 Höhenmetern

Während beim Alpen-Auftakt die Puncheure unter den Bergspezialisten also im Vorteil sein dürften, richtet sich die Königsetappe des Critérium du Dauphiné am Vorschlusstag voll an die wahren Kletter-Asse. Für Tour-Fans ist dieser Tag mit über 4.000 Höhenmetern auf nur 147,7 Kilometern Distanz wie Musik in den Ohren: Über die Nordseite des Col de la Madeleine (Kat. HC / 25,1 km bei 6,2%) geht es ins Maurienne-Tal und von Saint-Jean-de-Maurienne über den Col du Mollard (Kat. HC / 18,5 km bei 5,8%) aus Nordosten zur Bergankunft am Col de la Croix de Fer (Kat. 1 / 13,1 km bei 6,2%) hinauf – mit 2.067 Metern das höchste Etappenziel in der Geschichte des Rennens, drei Meter höher als La Plagne vor zwei Jahren.

Die Entscheidung über den Gesamtsieg aber wird erst am Schlusstag in Grenoble fallen. Die 8. Etappe kratzt ebenfalls fast an der 4.000-Höhenmeter-Marke und endet mit einem wahren Spektakel: Erstmals seit dem Jahr 2000 besucht das Critérium du Dauphiné wieder die Festung La Bastille oberhalb von Grenoble. Die Schlusssteigung des Rennens dort ist zwar nur 1,8 Kilometer lang, dafür aber im Schnitt ganze 14,2% steil.

Erreicht wird sie über eine 15 Kilometer lange Abfahrt vom Col de Porte (Kat. 1 / 7,4 km bei 6,8%), vor dem es bereits über drei Kategorie-2-Berge sowie den Ehrenkategorie-Anstieg Col du Granier (9,6 km bei 8,6%) durch die Chartreuse geht.

Die Etappen des 75. Critérium du Dauphiné:
1. Etappe, 4. Juni: Chambon-sur-Lac – Chambon-sur-Lac (157,7 km)
2. Etappe, 5. Juni: Brassac-les-Mines – La Chaise-Dieu (167,3 km)
3. Etappe, 6. Juni: Monistrol-sur-Loire – Le Coteau (191,3 km)
4. Etappe, 7. Juni: Cours – Belmont-de-la-Loire (31,1 km / EZF)
5. Etappe, 8. Juni: Cormoranche-sur-Saone – Salins-les-Bains (191,1 km)
6. Etappe, 9. Juni: Nantua – Crest-Voland (168,2 km)
7. Etappe, 10. Juni: Porte-de-Savoie – Col de la Croix de Fer (147,7 km)
8. Etappe, 11. Juni: Le Pont-de-Claix – La Bastille (152,8 km)

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