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15.03.2023 | (rsn) – Vor einem Jahr verpasste Max Walscheid (Cofidis) in Nokere nur knapp den Sieg. Als Einziger konnte der Heidelberger auf der ansteigenden Kopfsteinpflaster-Zielgeraden im Sprint mit Tim Merlier (Alpecin – Deceuninck) mithalten, während hinter ihm bereits eine ordentliche Lücke zum Drittplatzierten Arnaud De Lie (Lotto Soudal) aufging. Ähnliches hätte sich Walscheid auch am heutigen Mittwoch wieder vorgenommen. Doch anstatt bei der 77. Auflage des 193,6 Kilometer langen Halbklassikers in die Pedale zu treten, schaut Walscheid diesmal nur zu.
"Ich habe mir bei Paris-Nizza einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Inzwischen bin ich soweit wieder hergestellt, es hat aber doch einige Tage länger gedauert, als zunächst erhofft", erklärte Walscheid gegenüber radsport-news.com den Grund für sein Fehlen am Mittwochvormittag in Deinze.
"Ich fühle mich wieder gut, fahre aber Nokere Koerse bewusst nicht, um den Bogen vor den Frühjahrsklassikern nicht zu überspannen, sondern fokussiere meine aktuell nicht 100 Prozent vorhandenen Kräfte auf Denain am Donnerstag, um da meine Chancen zu maximieren", so Walscheid, der beim Grand Prix Denain im Vorjahr sogar gewonnen hatte.
___STEADY_PAYWALL___ "Es war ein schwere Entscheidung, Nokere auszulassen - aufgrund des guten Resultats letztes Jahr. Ähnliches oder sogar mehr hätte ich mich mit der guten Verfassung, mit der ich in Paris-Nizza reingegangen bin, auch wieder zugetraut. Aber wie das im Sport eben so ist hat mir der Infekt einen Strich durch die Rechnung gemacht."
Walscheid hatte Paris-Nizza nach der ersten Bergankunft in La Loge des Gardes verlassen und war nicht mehr zur 5. Etappe angetreten, um sich zu erholen. Was folgte waren ein paar Tage ohne Fahrrad, weil der Infekt hartnäckiger war, als zunächst gedacht. Nokere Koerse aber kommt nun doch einen Tick zu früh für den Vorjahreszeiten, der seine ersten großen Saisonziele Anfang April vor sich hat.
Das Podium beim Nokere Koerse 2022: Tim Merlier gewann vor Max Walscheid und Arnaud De Lie. | Foto: Cor Vos
"Ich bin auf jeden Fall optimistisch, wieder eine gute Frühjahrssaison zu fahren. Es tut weh, dass diese Woche jetzt nicht so brillant in der Vorbereitung war, wie erhofft. Aber gerade die flachen Klassiker habe ich trotzdem weiter im Blick", betonte er.
Gemeint sind damit vor allem Brügge-De Panne (1.UWT) in einer Woche und der Scheldepreis (1.Pro) sowie natürlich Paris-Roubaix (1.UWT) in der ersten April-Woche. Doch auch bei Gent-Wevelgem (1.UWT) am 26. März traut sich Walscheid etwas zu. "Das sind die Rennen, bei denen ich auf Ergebnis fahre", erklärte er. In Walscheids Rennprogramm stehen abgesehen davon auch Dwars door Vlaanderen (1.UWT) und die Flandern-Rundfahrt (1.UWT) weiterhin. Die vom Streckenprofil schwereren Rennen in Flandern, da ist Walscheid realistisch, sind nicht die, bei denen er sich eine Spitzenplatzierung ausrechnen kann. Dort geht es eher um Rennhärte und Rennrhythmus für ihn.
"Gerade die letzte Woche mit Scheldepreis und Roubaix ist für mich die wichtigste. Richtung Roubaix bereite ich mich als uneingeschränkter Kapitän vor", erklärte er. "Das ist für mich individuell und auch für uns als Team definitiv das absolute Highlight des Frühjahrs."
2021 fuhr Walscheid bei Paris-Roubaix auf den zwölften Platz. | Foto: Cor Vos
Immerhin sitzt die Zentrale von Hauptsponsor Cofidis in Villeneuve-d'Asq, einem Vorort von Lille und Roubaix und Walscheid selbst war 2021 bei der verregneten Oktober-Ausgabe des Rennens bereits Zwölfter – damals noch in seinem letzten Einsatz für das anschließend aufgelöste Team Qhubeka - Assos. Walscheid glänzte dort mit einem starken Auftritt in einer frühen Gruppe, in der er sehr viel Arbeit verrichtete und behauptete sich trotz doppelten Sturzpechs im weiteren Rennverlauf am Ende trotzdem noch sehr stark.
Im vergangenen Jahr dann startete er mit Cofidis überragend in die Klassiker-Saison, wurde Zweiter bei Nokere Koerse, gewann den GP Denain und holte auch noch den vierten Platz bei Brügge-De Panne. Doch einen Tag danach nahm ihm eine Autofahrerin im Training in seiner Heimat die Vorfahrt und Walscheids Radsport-Frühjahr endete brutal auf der Windschutzscheibe. Der 28-Jährige wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht und zunächst auf der Intensivstation behandelt, blieb aber wie durch ein Wunder ohne Knochenbrüche oder innere Verletzungen. Seine Saison 2022 setzte er Mitte Mai fort und beendete sie schließlich am exakt gleichen Tag wie im Vorjahr, dem 3. Oktober, nur diesmal nicht in Roubaix sondern beim Sparkassen Münsterland Giro (1.Pro) mit einem dritten Rang.
Max Walscheid gewann den GP Denain 2022 im Massensprint vor Dries De Bondt (Alpecin - Deceuninck). | Foto: Cor Vos
Mit Platz drei startete Walscheid auch in die Saison 2023 auf der 1. Etappe der Saudi Tour (2.1). Dem folgten zwei weitere sechste Plätze auf der 2. Etappe in Saudi Arabien sowie bei der Clasica de Almeria (1.Pro) Mitte Februar. Der Formaufbau also scheint auch für 2023 wieder gut gelaufen zu sein. Nun bleibt zu hoffen, dass der Magen-Darm-Infekt Walscheid nicht allzu weit zurückgeworfen hat. "Ich denke, dass wenn ich mich jetzt weiterhin erhole und normal trainiere in den nächsten Tagen, dass dann alles okay ist", blieb Walscheid jedenfalls optimistisch.
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