--> -->
08.06.2023 | (rsn) – Einen Tag nach Platz zwei im Zeitfahren hat Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné (2.UWT) von Cormoranche-sur-Saône nach Salins-les-Bains über über 191 Kilometer zurückgeschlagen. Mit noch 16 zu fahrenden Kilometern schüttelte er am letzten Anstieg seinen einzigen verbleibenden Begleiter Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) ab, danach fuhr er solo zu seinem neunten Saisonsieg und ins Gelbe Trikot.
Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) sprintete 31 Sekunden später zu Platz zwei, Tobias Johannessen (Uno-X) musste sich allerdings nur knapp geschlagen geben. Clément Champoussin (Arkéa – Samsic) wurde vor Max Poole (DSM) Vierter. Geprägt wurde der Tag von einer sechsköpfigen Spitzengruppe, zu der drei Deutsche gehörten.
Nach der Niederlage vom Vortag war Vingegaard nicht auf Widergutmachung aus. “Ich wollte eigentlich gar nicht angreifen. Dann aber wurde attackiert und so habe ich mit Richard zusammengearbeitet“, blickte er zurück. Zunächst fuhr er nur am Hinterrad des Olympiasiegers, als der Vorsprung des Duos groß genug wurde, half er dem Ecuadorianer. “Irgendwann konnte er mir dann nicht mehr folgen“, meinte der Däne, der seinen Weg allein fortsetzte.
Im Ziel-Interview wurde der Toursieger schnell emotional. “Ich bin sehr glücklich über den Sieg, aber an einem Tag wie heute, mit dem, was in Annecy geschehen ist, ist Radsport ziemlich egal. Meine Gedanken sind bei den Familien“, sagte der Jumbo-Visma-Profi mit einem Kloß im Hals. Direkt danach brach er das Interview ab. Bei einem Messerangriff wurden in der französischen Stadt am Donnerstag vier Kinder und zwei Erwachsene verletzt.
Vingegaards Landsmann Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) hatte im letzten Anstieg Pech, nachdem seine Mannschaft und er davor souverän gefahren waren. “Die Abfahrt dorthin war sehr schnell und alle sind wie verrückt gefahren. Ich musste große Risiken eingehen, um vorn dabei zu sein“, meinte der Däne. Doch dann verlor er blitzschnell alle Chancen auf die Verteidigung der Gesamtführung. “Matteo Jorgensen (Movistar) ist dann die Kette runtergefallen. Ich musste ihm in der Kurve ausweichen. Die Straße war aber nicht ordentlich sauber gemacht worden. Da lag überall Schotter. So bin ich weggerutscht. Es geht mir aber gut“, so der UAE-Profi, der das Ziel 2:23 Minuten nach dem Tagessieger erreichte.
Auch Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hatte den Sprung in die 19-köpfige Verfolgergruppe verpasst. Er verlor wie David Gaudu (Groupama – FDJ) und Daniel Martinez (Ineos Grenadiers) 1:02 Minuten und wurde als bester Deutscher 28. Seine Landsleute Nils Politt (Bora – hansgrohe), Leon Heinschke (DSM) und Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) waren Teil der sechsköpfigen Gruppe des Tages. Sie wehrten sich tapfer gegen das gut zusammenarbeitende Feld, das den Ausreißern nie viel Vorsprung gönnte und schnell zur Verfolgung blies.
Im Klassement führt Vingegaard jetzt mit 1:23 Minuten auf Alaphilippe. Ben O’Connor (AG2R – Citroën) hatte auf dem letzten Kilometer Kettenprobleme, sein Zeitverlust wurde aber getilgt, der Australier ist neuer Dritter und liegt eine Sekunde hinter dem Franzosen. Dessen Landsmann Christophe Laporte (Jumbo – Visma) verteidigte die Führung im Punkteklassement. In der Bergwertung bleibt Donavan Grondin (Arkéa – Samsic) vorn. Bester Nachwuchsfahrer ist weiterhin Bjerg.
Nach fünf Kilometern fanden sich sechs Ausreißer. Politt, Heinschke und Zimmermann machten sich mit Edvald Boasson Hagen (TotalEnergies), Thomas de Gendt (Lotto – Dstny) und Jonas Gregaard (Uno-X) auf die Reise. Ihr Vorsprung wuchs auf maximal vier Minuten an, sodass Politt zwischenzeitlich virtuell das Gelbe Trikot übernommen hatte.
An der Côte de Château-Chalon (3.Kat.) sicherte sich Gregaard, der die Bergwertung bei Paris-Nizza (2.UWT) für sich entschieden hatte, nach 98 Kilometern die beiden Bergpunkte. Den Zwischensprint in Salins-les-Bains mit noch 49 zu fahrenden Kilometern holte sich Politt. Das Feld hatte zu diesem Zeitpunkt die Jagd eröffnet. UAE Team Emirates, Soudal – Quick-Step und Bahrain Victorious hatten allerdings trotz großer Anstrengung Mühe, den Sechs viel Zeit abzunehmen.
Das Profil der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné
Im Anstieg zur Côte d’Ivory (3.Kat.) setzte sich auch EF Education – EasyPost an die Spitze des Feldes. Mit vereinten Kräften näherte sich das Peloton den Ausreißern an der Bergwertung 36 Kilometer vor dem Ziel bis auf eine Minute. Am Ende der Abfahrt hatten die Sechs nur noch 17 Sekunden Vorsprung.
Auf den ersten Metern der Côte de Thésy (2.Kat.) flog die Gruppe auseinander. Gregaard war der Beste, auch er wurde aber schnell eingeholt, als Carapaz und Vingegaard sich nach einer Attacke des Olympiasiegers absetzten. Bjerg stürzte eingangs des Hügels und verlor so alle Chancen sein Trikot zu verteidigen.
Mit 16 noch zu fahrenden Kilometern konnte Carapaz dem Tempo Vingegaards nicht mehr folgen. Der Däne holte sich die Bergwertung, 35 Sekunden hinter ihm verlor der Ecuadorianer auf den letzten Metern vor dem Wertungsstrich den Kontakt zur Verfolgergruppe.
In der Abfahrt ließ Vingegaard nichts mehr anbrennen. Ein Konter von Egan Bernal (Ineos Grenadiers) verpuffte, die erste Verfolgergruppe stellte den Kolumbianer wieder, konnte aber nur wenig Boden auf den Spitzenreiter gutmachen. So sprintete 31 Sekunden hinter dem Sieger Alaphilippe knapp vor Johannessen zum zweiten Platz.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) - Die 76. Ausgabe Critérium du Dauphiné (2.UWT) ist so etwas wie ein Team-Building für Bora – hansgrohe. Die WorldTour-Mannschaft versucht eine Einheit zu werden, um Neuzugang Primoz Roglic
12.06.2023Bora-Kapitän Hindley auf dem richtigen Weg zur Tour(rsn) – Mit dem vierten Gesamtrang von Jai Hindley ist für das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe am Sonntag das Critérium du Dauphiné (2.UWT) in Grenoble zu Ende gegangen. Ein Ergebnis, mit d
12.06.2023Vingegaard überrascht vom Vorsprung, aber nicht von der Form(rsn) – Während Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wegen den Folgen seines Sturzes bei Lüttich-Bastogne-Lüttich wohl nur bei den Slowenischen Meisterschaften einen Renneinsatz vor der am 1. Juli i
11.06.2023Ciccone macht seiner Frau vorgezogenes Hochzeitsgeschenk(rsn) – Die Beine wurden immer besser. Und am Ende waren sie so gut, dass es für Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) auf der 8. und letzten Etappe des 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) über 153 Kilo
11.06.2023Highlight-Video der Schlussetappe des Critérium du Dauphiné(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) hat die 75. Critérium du Dauphiné (2.UWT) souverän für sich entschieden. Dem Vorjahreszweiten reichte auf der abschließenden 8. Etappe über 152,8 Kilom
10.06.2023Highlight-Video der 7. Dauphiné-Etappe(rsn) – Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) ist beim Critérium du Dauphiné weiterhin das Maß aller Dinge. Auch auf dem 7. Teilstück konnte die Konkurrenz kein Mittel gegen den Dänen finden. Im Sch
10.06.2023Vingegaard untermauert seine Dominanz mit zehntem Saisonsieg(rsn) – Er hat das gemacht, was alle erwartet haben, und die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné mit einem weiteren Solo für sich entschieden. 5,3 Kilometer vor dem Ende attackierte Jonas Vingega
09.06.2023Highlight-Video der 6. Dauphiné-Etappe(rsn) – Einen Tag nach seinem gescheiterten Versuch holte Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) auf der 6. Etappe des Critérium du Dauphiné seinen ersten WorldTour-Sieg. Im Zweiersp
09.06.2023Hindley: “Insgesamt ein guter Tag für uns“(rsn) – Im zweiten Versuch beim Critérium du Dauphiné hat es für Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) gereicht. Nach 170,2 Kilometern der 6. Etappe rang der Augsburger im Sprintdu
09.06.2023Kein Déjà-vu: Im zweiten Versuch reicht es für Zimmermann(rsn) – Am Donnerstag noch wurde die Gruppe des Tages mit Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) eingeholt, 24 Stunden später dann kam der Deutsche durch und holte sich auf der 6. Eta
09.06.2023Chancenlos gegen Vingegaard: Carapaz muss sich noch steigern(rsn) – Bei der Mercan´Tour Classic Alpes-Maritimes (1.1) holte sich Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) mit einer entschlossenen Attacke am letzten Berg den Sieg. Ganz ähnlich sah der Pla
09.06.2023Hindley: “Vingegaard war in einer anderen Liga“(rsn) – Noch vor den entscheidenden drei Bergetappen des 75. Critérium du Dauphiné hat Jai Hindley im Gesamtklassement weiter Positionen gut gemacht. Nach 191,1 Kilometern der 5. Etappe von Cormor
(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P
17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden
17.12.2024UAE: Sechsjahresvertrag mit neuem Sponsor XRG(rsn) – Bereits vor einer Woche wurde beim Medientag des UAE Teams Emirates bekannt, das der Rennstall künftig auf einen weiteren finanzstarken Geldgeber bauen kann, der ab 2025 als neuer Co-Namens
17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison
17.12.2024Behrens und Lippert Deutschlands Radsportler des Jahres(rsn) – Niklas Behrens, Liane Lippert und Anastasia Kuniß sind Deutschlands Radsportler des Jahres. U23-Weltmeister Behrens ließ bei der zum 54. Mal von den Zeitschriften Radsport und RennRad durc
17.12.2024Zwischen riesigem Jubel und einer bitteren Zwangspause(rsn) – Besser als die Saison 2024 hat ein Jahr für Kevin Geniets (Groupama – FDJ) aus sportlicher Sicht wohl noch nie begonnen: Gleich am ersten Renntag gewann er den Grand Prix La Marseillaise
17.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
17.12.2024Felline steigt vom Rad, Schweizer Vizemeister Pellaud nach China?(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
17.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
16.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -
16.12.2024Alles begann mit Denks Brief an Mateschitz(rsn) – Für die Öffentlichkeit begann der Poker um den Einstieg von Red Bull bei Bora – hansgrohe um den vergangenen Jahreswechsel herum. Eine Information der österreichischen Bundeswettbewerbs
16.12.2024Zivile Motorrad-Sicherheitskräfte bei niederländischen Rennen?(rsn) – Mit der Ankündigung, dass in Folge des zweitägigen NATO-Gipfels Ende Juni in Den Haag für den Großteil der Saison keine Motorradpolizisten für Radrennen abgestellt werden könnten, hatt