RSNplusMit Czech-Tour-Sieg nach Burgos

Lipowitz nutzte seine Chance: “Alles passte zusammen“

Von Matthias Seng und Peter Maurer

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Florian Lipowitz (Bora - hansgrohe) hat die Czech Tour 2023 gewonnen. | Foto: Cor Vos

31.07.2023  |  (rsn) – Fast genau ein Jahr, nachdem sein WorldTour-Abenteuer mit einem Stagiare-Vertrag bei Bora – hansgrohe begonnen hat, konnte Florian Lipowitz nun seinen ersten Profisieg für den Raublinger Rennstall feiern. Bei der Sibiu Tour (2.1) war der Laichinger schon bester Fahrer seines Teams und beendete die viertägige Rundfahrt durch Rumänien auf Rang sechs der Gesamtwertung. 

Dieses Resultat übertraf der Deutsche nun in Tschechien deutlich, wo er nicht nur den ersten Etappenerfolg seiner Profikarriere einfuhr, sondern auch die Gesamtwertung mit deutlichen 2:20 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Ben Zwiehoff für sich entschied.

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“Dass die Woche so gut läuft, daran hätte ich nie gedacht. Ich wusste, dass die Form passt, aber niemals hätte ich mit einem Etappensieg oder dem Gesamtwertungssieg gerechnet“, so der 22-Jährige gegenüber radsport-news.com. An den vier Tagen der Czech Cycling Tour (2.1) war er, von einer Ausnahme abgesehen, immer unter den besten Drei zu finden. “Nachdem es in Rumänien schon ziemlich gut gelaufen war, habe ich mich sehr gefreut, dass ich in Tschechien mit Ben auf Gesamtwertung fahren durfte“, fügte Lipowitz an.

Den Grundstein zum Gesamtsieg bei der Czech Tour legte Florian Lipowitz (Bora – hansrohe) auf der 2. Etappe, die vor dem Norweger Per Strand Hagenes (Jumbo – Visma) gewann | Foto: Veranstalter

Sein Ziel sei vor dem Start ein Ergebnis in den Top Ten gewesen. Den Grundstein zum Gesamterfolg legte er schon am zweiten Tag, wo er den starken Norweger Per Strand Hagenes (Jumbo – Visma) im Sprintduell an der Bergankunft in Pustevny auf den zweiten Platz verwies. Danach verteidigte er sein Gelbes Trikot souverän, an der zweiten Bergankunft wurde Lipowitz knapp hinter Hagenes‘ Teamkollegen Johannes Staunet-Mittet Zweiter und am Schlusstag Dritter hinter Adam Toupalek (Elkov – Kasper) und Zwiehoff, der sich im Gesamtklassement noch vom vierten auf den zweiten Rang verbesserte.

Damit schob sich Bora – hansgrohe auch in der Teamwertung noch an Jumbo – Visma vorbei auf den ersten Platz. “Die letzten drei Tage sind wir supergut als Team gefahren, die Jungs haben sich für mich geopfert, umso glücklicher bin ich, dass ich die harte Arbeit mit dem Gesamtsieg belohnen konnte“, lobte Lipowitz seine Teamkollegen Patrick Gamper, Jonas Koch, Luis-Joe Lührs und Anton Palzer, die sich komplett in den Dienst der Bora-Doppelspitze stellten.

Mit Unterstützung seiner Teamkollegen verteidigte Lipowitz das Gelbe Trikot des Gesamtführenden auf den beiden letzten Etappen souverän. | Foto: Cor Vos

Im ersten halben Jahr seiner ersten Profisaison war er zumeist selbst als Helfer unterwegs. Eine Rolle, in der er sich ausgesprochen wohl fühlte: “Ich war so schon glücklich über den Saisonverlauf, vor allem nach dem letzten Jahr, in dem ich oft krank war und nie so richtig Form aufbauen konnte. Ich konnte jetzt gut trainieren und die Rennen liefen auch gut, auch wenn man als Helfer natürlich nicht so viele Möglichkeiten hat, mal ein Ergebnis einzufahren.“

Diese Möglichkeit bot sich für den jungen Deutschen nun in Tschechien. “Es gehört natürlich auch etwas Glück dazu, dass alles aufgeht wie jetzt bei der Czech Tour. Aber dafür trainiert man jeden Tag und nur allein für einen Tageserfolg muss auf diesem Level alles passen“, erklärte Lipowitz.

Bora – hansgrohe sicherte sich nach einer starken kollektiven Leistung auch die Teamwertung der Czech Tour. | Foto: Cor Vos

Seine aktuelle Top-Form wird Lipowitz in zwei Wochen bei der Burgos-Rundfahrt (15. – 19. Aug. / 2.Pro) ein weiteres Mal unter Beweis stellen können. Allerdings ist eher unwahrscheinlich, dass er in Spanien bei der Vuelta-Generalprobe ebenfalls freie Fahrt erhalten wird – auch wenn ihm die Strecke nicht nur wegen der vielen bergigen Passagen liegen dürfte. “Ich habe mir das Etappenprofil noch nicht so ganz genau angeschaut, ich weiß, es gibt ein Zeitfahren, was mir normalerweise ganz gut liegt. Aber ich stehe auch da gerne wieder als Helfer am Start“, sagte der Allrounder, für den danach die “Rundfahrtsaison“ beendet sein dürfte.

“Nach Burgos sind die beiden WorldTour-Eintagesrennen in Kanada (Quebec und Montreal; Anm. d. Red.) geplant und im Herbst die italienischen Eintagesrennen“, listete er seine voraussichtlich letzten Einsätze einer schon jetzt ausgesprochen erfolgreichen Saison auf.

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