RSNplusZur Vuelta als Helfer von Groves

Ballerstedt mit viel Höhentraining zum Grand-Tour-Debüt

Von Christoph Adamietz

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Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) gibt bei der Vuelta a Espana sein Grand-Tour-Debüt. | Foto: Cor Vos

25.08.2023  |  (rsn) – Nach einer zweimonatigen Rennpause kehrt Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) ins Feld zurück – und zwar als Grand-Tour-Debütant bei der 78. Vuelta a Espana (2.UWT), die am Samstag mit einem knapp 15 Kilometer langen Teamzeitfahren in Barcelona startet. “Im Vorfeld war bei mir relativ wenig los“, gab Ballerstedt gegenüber radsport-news.com zu und fügte scherzend an: “Manche Leute haben mich gefragt, ob ich überhaupt noch Radrennen fahre.“

Doch der 22-Jährige war in den letzten Monaten keinesfalls untätig. Zwar musste er die Belgien-Rundfahrt (2.Pro) aus gesundheitlichen Gründen absagen und bei den Deutschen U23-Meisterschaften in der Woche darauf konnte er aus organisatorischen Gründen nicht dabei sein.

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Doch danach bezog Ballerstedt planmäßig ein dreiwöchiges Höhentrainingslager, zuvor war er bereits eine Woche im Höhenzelt. “Es war eigentlich eine optimale Vorbereitung. Ich denke, für eine Grand Tour ist es fast besser, sich über Training vorzubereiten. So sieht es auch das Team. Relativ viele Fahrer sind vor der Vuelta relativ wenige Rennen gefahren“, erklärte er.

So wie hier bei Paris-Nizza hofft Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck, vorn) , sich auch bei der Vuelta a Espana in einer Ausreißergruppe präsentierten zu können. | Foto: Cor Vos

In seinen bisher nur 30 Renntagen sieht Ballerstedt einen weiteren Vorteil. “Ich bin mental noch frisch, gut dabei“, sagte er vor der letzten Grand Tour des Jahres. Bei der Spanien-Rundfahrt wird der Debütant aber nicht nur geistige Frische benötigen, sondern vor allem sehr gute Beine.

Beim Grand-Tour-Debüt Helferdienste für Groves und Osborne

Denn zum einen ist der Kurs der Vuelta auch in diesem Jahr wieder knüppelhart. Zudem schickt Alpecin – Deceuninck mit Kaden Groves einen Topsprinter nach Spanien, so dass Ballerstedt auf den Flachetappen für den Australier wird arbeiten und auf den Bergetappen um die Karenzzeit wird kämpfen müssen.

Zwar werde er auch gewisse Freiheiten bekommen, etwa wenn es darum geht, eine Ausreißergruppe zu besetzen. Hoffnungen auf ein Spitzenergebnis machte sich der Berliner aber nicht, denn “es gibt eigentlich nur bergige Ankünfte“ und die sind nicht unbedingt nach dem Geschmack des talentierten Klassikerspezialisten.

Ballerstedts wichtigste Aufgabe wird aber darin bestehen, im Sprintzug von Kaden Groves (Bild) dem Australier die Finals vorzubereiten. | Foto: Cor Vos

Stattdessen will sich Ballerstedt ganz in den Dienst der Teamkollegen stellen. “Vielleicht gehe ich mal mit Jason (Osborne) in die Gruppe und versuche ihn, so gut wie möglich durch den Tag zu bringen, so dass er am Ende vielleicht was abschießen kann“, skizzierte er ein mögliches Erfolgsszenario.

Seinem deutschen Zimmerkollegen traut Ballerstedt bei dessen Grand-Tour-Premiere “viel zu.“ Allerdings erwartet er nicht, dass Osborne nach seinem zweiten Gesamtrang bei der Tour of Austria auch bei der Vuelta das Klassement in Angriff nehmen wird. “Wenn er etwas Glück hat, kann er Ähnliches vollbringen wie Jay Vine“, nannte Ballerstedt ein mögliches Vorbild. Im vergangenen Jahr holte sich der damalige Alpecin-Profi gleich zwei Etappensiege und wechselte zum Saisonbeginn 2024 zum UAE Team Emirates.

Ballerstedt dagegen will sich im Sprintzug von Groves etablieren und dem Team bestmöglich helfen. “Es geht bei mir auch ums Durchkommen und ums Lernen. Das wird mein Hauptanspruch sein“, fügte er am.

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