Belgier gewinnt sein erstes WorldTour-Rennen

De Lie triumphiert nach phänomenalem Sprint in Quebec

Foto zu dem Text "De Lie triumphiert nach phänomenalem Sprint in Quebec"
Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat den 12. GP de Québec | Foto: Cor Vos

08.09.2023  |  (rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der 12. Austragung des Grand Prix Cycliste de Québec seinen ersten WorldTour-Sieg gefeiert. Im Sprint eines stark verkleinerten Feldes zog er auf den letzten Metern des 201,6 Kilometer langen Rennens noch am Neuseeländer Corbin Strong (Israel - Premier Tech) vorbei und bejubelte in der franko-kanadischen Stadt den bislang größten Erfolg seiner Karriere. Dritter wurde Michael Matthews (Jayco - AlUla), der zum fünften Mal in Folge in Quebec auf dem Podium landete.

"Ich habe versucht, mir so viel Energie wie möglich bis zum Finale aufzuheben", sagte der 21-jährige De Lie, der gleich sein erstes Rennen außerhalb von Europa gewinnen konnte. Darauf hatte er sich mit ausreichend Videomaterial vorbereitet. "Ich habe mir einige der bisher schon gefahrenen Rennen hier angesehen und wusste, dass der Sprint richtig lange wird", berichtete De Lie, der erst spät seinen Sprint startete und mit einer phänomenalen Endgeschwindigkeit an all seinen Kontrahenten vorbeizog.

"Ich hatte noch zwei Helfer, wollte aber unbedingt von hinten kommen", erzählte er. Seine Teamkollegen waren für ihn der Schlüssel zum Erfolg: "Es ist kein Geheimnis, denn das Team ist einfach fantastisch gefahren." Den Grand Prix in Quebec hatte der junge Belgier schon lange in seinem Hinterkopf, erinnerte sich sogar an die Premiere 2010, die der Franzose Thomas Voeckler gewann. "Da saß ich am Abend vor dem Fernseher", sagte De Lie, der dann zu rechnen begann: "Da war ich gerade einmal acht Jahre alt."

Der Spanier Alex Aranburu (Movistar) wurde Vierter vor Matej Mohoric (Bahrain - Victorious). Mit zwei Helfern ging Christophe Laporte (Jumbo - Visma) auf die letzten 800 Meter, landete aber nur auf dem sechsten Rang. Siebter wurde Alexander Kamp (Tudor Pro Cycling) vor Marc Hirschi (UAE Team Emirates). Die Top Ten komplettierten Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step) und Mattias Skjelmose (Lidl Trek).

So lief der 12. Grand Prix Cycliste de Québec:

201,6 Kilometer oder umgerechnet 16 Runden standen bei dem ersten der beiden kanadischen WorldTour-Eintagesrennen auf dem Programm. Zu Beginn begleitete Regen die Fahrer und sorgte gleich für einige Schreckmomente, schon kurz nach dem Auftakt kam es zum Sturz mehrerer Fahrer, unter anderem war der Luxemburger Kevin Geniets (Groupama - FDJ) betroffen. Es folgten einige Attacken, aber es dauerte etliche Kilometer, ehe sich Mathias Vacek (Lidl Trek), Mauri Vansevenant (Soudal - Quick Step), Gianmarco Garofoli (Astana Qazaqstan) und David Lozano (Team Novo Nordisk) löste.

Immer wieder versuchten Fahrer vergeblich, an das Quartett heranzuspringen, und so blieben die Ausreißer bis 44 Kilometer vor dem Ziel in Front. Zuvor gab es im Feld noch einen weiteren Sturz, in dem auch Deutschland-Tour-Sieger Ilan Van Wilder (Soudal - Quick Step) verwickelt war, doch der Belgier schaffte es wieder zurück in das Feld.

Auf den letzten Runden folgten noch einige Attacken und so wurde das Feld kleiner und kleiner. Fast schien, als könnte der Ire Ben Healy (EF Education - EasyPost) einen entscheidenden Angriff starten, dem auch der US-Amerikaner Brandon McNulty (UAE Team Emirates) und der Franzose Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) folgten, doch eingangs der Zielrunde war wieder eine große Gruppe zusammen.

Das Streckenprofil des 12. GP de Québec | Foto: Veranstalter

3,5 Kilometer vor dem Ziel versuchte sich dann Benoit Cosnefroy (AG2R Citroen). Der Franzose wollte seinen Vorjahressieg wiederholen, griff aber diesmal etwas zu früh an und scheiterte mit seiner Aktion. Er wurde ungefähr dort gestellt, wo er 2022 attackiert hatte. So ging es dann geschlossen auf den letzten Kilometer, wo Jumbo - Visma seinen Kapitän Laporte ideal für den Schlussspurt positionierte. Doch der Franzose konnte seine Schlussfähigkeiten nicht ausspielen.

Erst waren es Aranburu und Strong, die mit ihren langen Sprints auf den Positionen nach vorne zogen, doch auf den letzten Metern schoss De Lie noch an ihnen vorbei. Während es für den Neuseeländer zumindest noch für das Podium reichte, wurde Aranburu von Matthews noch auf Rang vier verdrängt.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

29.01.2025Jan Christen holt sich mit zwei guten ´Moves´ Mallorca-Auftakt

(rsn) – Jan Christen hat dem UAE Team Emirates – XRG den bereits vierten Saisonsieg beschert. Der 20-jährige Schweizer entschied zum Auftakt der fünftägigen Mallorca Challenge nach einem clev

29.01.2025Amstel Gold Race kann mit Polizei-Eskorte stattfinden

(rsn) – Nachdem der Niederländische Radsportverband KNWU bereits letzte Woche mitgeteilt hatte, dass für die vier wichtigsten Radrennen des Landes trotz des am 24. und 25. Juni in Den Haag stattfi

29.01.2025Pidcock mit entschlossenem Bergaufsprint zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Tom Pidcock hat schon im zweiten Renneinsatz für sein neues Team Q36.5 erstmals jubeln können. Der 25-jährige Brite entschied die 2. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) über 132,5 Kilometer v

29.01.2025Kann Vas in Liévin die niederländische Serie beenden?

(rsn) – Am Freitag beginnt im französischen Liévin die Cyclocross-WM (31. Januar – 2. Februar). Am Samstag steht mit dem Elite-Rennen der Frauen das erste Highlight auf dem Programm. Bei den let

29.01.2025Nur Wollaston in Torquay schneller als Dygert

(rsn) – Chloe Dygert hat nur knapp den zweiten Saisonsieg des deutschen Teams Canyon – SRAM zondacrypto verpasst. Die zweimalige Zeitfahrweltmeisterin aus den USA musste sich bei der Premiere der

29.01.2025Es wird mal wieder eine schwere Saison

(rsn) - Das Team XDS - Astana startet mit neuem Sponsor, einer im Profigeschäft noch unbekannten Radmarke und einem runderneuerten Kader in eine Saison, in der die WorldTour-Lizenz auf dem Spiel steh

29.01.2025Cadel Evans Women`s Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Nachdem mit der Santos Women`s Tour Down Under bereits der Auftakt der Women`s World Tour in Australien stattgefunden hat, folgt mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race auch das erste Einta

28.01.2025Van Aert scheitert mit seiner Berufung

(rsn) – Der belgische Kassationshof bestätigte in dieser Woche das Urteil des Arbeitsgerichtsprozesses zwischen Wout van Aert und seinem vormaligen Team Sniper Cycling. 2018 fuhr der Belgier für d

28.01.2025UEC-Präsident Della Casa tritt zur Wiederwahl an

(rsn) - 2025 endet die erste Amtszeit von Enrico della Casa als Präsident des Europäischen Radsportverbandes UEC. In einer E-Mail kündigte der Italiener nun seine Kandidatur für eine zweite Wah

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)