RSNplusPerfekte Vorarbeit in De Panne nicht vollendet

Kool schwer enttäuscht: “Platz zwei ist dasselbe wie gar nichts“

Von Felix Mattis aus De Panne

Foto zu dem Text "Kool schwer enttäuscht: “Platz zwei ist dasselbe wie gar nichts“"
Charlotte Kool (dsm-firmenich - PostNL) | Foto: Cor Vos

21.03.2024  |  (rsn) – Die Zweite ist die erste Verliererin. Gerade unter Sprintern und Sprinterinnen ist das ein geflügelter Satz, der immer wieder fällt. Und auch wenn sich einige Kontrahentinnen in den letzten Monaten immer häufiger auch über zweite und dritte Plätze sehr freuten, so war Charlotte Kool (dsm-firmenich – PostNL) die Enttäuschung über Rang zwei bei Brügge-De Panne am Donnerstag hinter Elisa Balsamo (Lidl – Trek) stark anzumerken.

Auch nach der Podiumszeremonie waren ihre Gesichtszüge noch versteinert, als die Niederländerin in die Mixed Zone kam, um noch ein paar Fragen zu beantworten. "Natürlich: Der zweite Platz ist dasselbe wie gar nichts. Deshalb, ja, ziemlich enttäuscht", bestätigte sie gegenüber radsport-news.com, was offensichtlich zu sehen war.

Besonders schmerzhaft war die Niederlage gegen Ex-Weltmeisterin Balsamo, weil Kools Mannschaft um die Deutsche Franziska Koch und Anfahrerin Rachele Barbieri während des 155 Kilometer langen Rennens und besonders im Finale und in der Sprintvorbereitung nahezu alles richtig gemacht hatte. In Abwesenheit von Lorena Wiebes und dem Team SD Worx – Protime schienen sie dem Rennen ihren Stempel aufdrücken zu wollen. ___STEADY_PAYWALL___

Vor dem Start in Brügge war Charlotte Kool, hier im Interview mit Sporza, gut drauf. | Foto: Felix Mattis

"Ich denke das ganze Team ist wirklich gut gefahren. Wir haben den Plan ziemlich perfekt ausgeführt. Da bin ich wirklich stolz", sagte Kool, die von Barbieri den Sprint perfekt angezogen bekam und 175 Meter vor Schluss dann selbst beschleunigte, um aus dem Windschatten der Italienerin dem Sieg entgegenzuspurten. Doch von Kools Hinterrad startete zeitgleich auch Balsamo und zog dann unwiderstehlich zum überlegenen Sieg vorbei.

"Am Ende war jemand einfach schneller", musste sich die 24-Jährige eingestehen. Nachdem Kool im vergangenen Jahr zur großen Herausfordererin von Wiebes um den Sprinter-Thron herangewachsen und phasenweise vielleicht sogar wirklich die schnellste Frau des Pelotons war, lief 2024 bislang nicht rund:

Krankheit warf Kool im Februar zurück

Im Februar wurde Kool krank. Sie sagte die UAE Tour ab und musste ihren Saisoneinstieg aufs Monatsende zum Omloop van het Hageland verschieben. Dort kam sie im um Platz elf sprintenden Hauptfeld ins Ziel und wurde hinter Wiebes, Balsamo, Chiara Consonni und Tereza Neumanova (beide UAE Team ADQ) als 15. gewertet. Zwei Tage später konnte sie beim Le Samyn im Finale nicht mit den Besten mithalten und musste sich mit Rang sieben begnügen. Bei der Ronde van Drenthe am Vamberg schließlich kam sie als Elfte im Ziel an, zwölf Sekunden hinter Siegerin Wiebes sowie Balsamo.

Bislang ist die neue Saison also nicht die der Charlotte Kool. Und ihre Krankheit dürfte dazu zumindest beigetragen haben – auch wenn die Niederländerin sie nicht von sich aus als Ausrede anführen wollte. "Man weiß es nie genau, aber auf jeden Fall war ich in einer wirklich guten Form bevor ich krank geworden bin", sagte sie auf Nachfrage von RSN.

Klar geschlagen: Kool hatte gegen Balsamo in De Panne keine Chance. | Foto: Cor Vos

"Es war fürs Frühjahr sicher kein gutes Timing. Auf diesem Level ist es nie schön, krank zu werden. Aber es ist wie es ist. Ich habe alles getan, um schnell auf ein gutes Level zu kommen und ich denke auch, dass ich auf einem guten Level bin. Heute war nur eben jemand schneller. Man weiß nie, was gewesen wäre, ohne krank gewesen zu sein."

Über Gent-Wevelgem zum Scheldepreis

Am Sonntag nun wird Kool auch bei Gent-Wevelgem am Start stehen. Beim Rennen über den Kemmelberg allerdings ist sie bei vier Teilnahmen nie in die Top 60 gekommen. Im vergangenen Jahr schied sie aus. Viel erwarten sollte man von der reinen Sprint-Spezialistin dort wohl nicht. Die noch schwereren Dwars door Vlaanderen und Ronde van Vlaanderen lässt die 24-Jährige dann aus, bevor aber der Scheldepreis wieder eine nächste Chance ist, sich im Sprint zu beweisen. Dort war Kool im Vorjahr hinter Wiebes Zweite.

"Ich denke es ist nicht mehr viel Zeit für Training. Ich muss es jetzt mit dieser Form machen, aber ich denke sie ist auch wirklich gut – und vielleicht hilft das heutige Rennen auch noch für die anderen", so Kool hoffnungsvoll.

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