Slowene baut Gesamtführung bei der Tour aus

Pogacar schlägt auf dem Pla d’Adet in Gelb zurück

Von Jan Zesewitz

Foto zu dem Text "Pogacar schlägt auf dem Pla d’Adet in Gelb zurück"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) | Foto: Cor Vos

13.07.2024  |  (rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat die erste Bergankunft der 111. Tour de France (2.UWT) in den Pyrenäen am Pla d’Adet gewonnen. Er ist damit der erste Träger des Gelben Trikots, der bei elf Ankünften dort siegreich war. Er nahm er seinem großen Konkurrenten Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike), der Zweiter wurde, 39 Sekunden ab. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) wurde Dritter und verlor 1:10 Minuten.

"Das war Instinkt heute“, sagte der Etappensieger im Siegerinterview. “Wir wollten um den Tagessieg fahren, aber eher im Sprint. Adam hat attackiert und Visma musste den Abstand managen. Ich dachte, wenn ich zu ihm aufschließen kann, dann kann er mir noch ein wenig helfen – das hat perfekt funktioniert", urteilte der Mann in Gelb im Ziel-Interview.

Nicht nur Yates hatte einen Anteil am Erfolg des UAE-Kapitäns, seine Mannschaft hatte den Sieg den ganzen Tag vorbereitet. "Ein großes Dankeschön an das gesamte Team, das einen großartigen Job gemacht hat. Ich widme ihnen meinen Sieg. Der Plan sah eigentlich anders aus, aber dass ich sogar einen Vorsprung herausfahren konnte, ist natürlich noch besser. Ich bin sehr glücklich, jetzt sollten wir probieren, die Position zu halten“, so Pogacar.

Wenn du auf den Link klickst und darüber einkaufst, bekommen wir von dem Online-Shop oder Anbieter eine kleine Provision. Somit unterstützt du unsere Arbeit und radsport-news.com. Danke!

Vingegaard musste sich nach seinem emotionalen Sieg im Zentralmassiv diesmal seinem Kontrahenten geschlagen geben. Das Team glaubt weiter an seine Chancen in den nächsten Tagen: ”Es ist nie schön Zeit zu verlieren, natürlich war Jonas enttäuscht“, saget Arthur van Dongen gegenüber radsport-news.com im Ziel. “Aber er ist nicht enttäuscht von seiner Leistung heute. Er hat sich heute sehr gut gefühlt und gute Wattwerte geliefert. Tadej war im Finale einfach stärker, so ist das. Wir geben nicht auf und es ist immer noch ein weiter Weg bis Nizza“, blickte der Niederländer voraus.

Simon Geschke (Cofidis) war Teil der Spitzengruppe des Tages, die vor allem in der ersten Hälfte der Etappe von Nils Politt (UAE Team Emirates) kontrolliert wurde. Er war damit ein wichtiger Bestandteil der wieder einmal starken Teamleistung von UAE. Erst im zweiten Anstieg des Tages - und somit nach dem Tourmalet – übergab er an seine Teamkollegen. Als 67. Wurde er mit 26:55 Minuten R:uckstand bester Deutscher, zwei Positionen vor dem zeitgleichen Geschke.

Für Pogacar war es der 13. Tour-Etappensieg. Er baute seine Führung in der Gesamtwertung auf 1:57 Minuten aus. Vingegaard ist jetzt Zweiter, Evenepoel Dritter mit 2:22 Minuten Rückstand. Die Top Drei konnte sich weiter vom Rest der Konkurrenz absetzen. Joao Almeida (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) haben als Fünfter und Sechster schon über sechs Minuten Rückstand.

In der Punktewertung behauptet Biniam Girmay (Intermarché - Wanty) vor Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) die Spitze. Pogacar baute seine Führung in der Bergwertung aus; er liegt nun 13 Punkte vor Vingegaard. Evenepoel verteidigte das Weiße Trikot. UAE Emirates führt weiterhin die Teamwertung an.

So lief die 14. Etappe der Tour de France:

Die 14. Etappe startete um 13:20 Uhr in Pau. Amaury Capiot (Arkéa – B&B Hotels) musste das Rennen nach seinem Sturz gestern nach wenigen Kilometern aufgeben. Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Guillaume Boivin (Israel – PremierTech) traten gar nicht erst an.

Die ersten 70 des 153 Kilometer langen Teilstücks verliefen flach beziehungsweise leicht ansteigend bis zum Zwischensprint und dem Fuß des Anstiegs zum Col du Tourmalet (HC). Vom Start weg gab es viele Attacken, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Es dauerte rund 50 Kilometer, bis sich eine achtköpfige Spitzengruppe absetzte. Diese wurde gefolgt von 15 weiteren Fahrern, darunter der Träger des Grünen Trikots, Girmay und der Tagessieger von gestern, Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck).

Die Sprintwertung in Esquièze-Sère nach 70 Kilometern gewann Bryan Coquard (Cofidis) aus der Spitzengruppe vor Arnaud de Lie (Lotto - Dstny). Girmay sicherte sich sieben Punkte, Philipsen 6.

Das Streckenprofil der 14. Etappe der Tour de France | Foto: Veranstalter

Nach dem Zwischensprint ging es in den Tourmalet, wo sich die beiden Gruppen vorne einten und die Sprinter zurückfielen. Damit ergab sich eine 19-köpfige Spitzengruppe, die im Anstieg einen Vorsprung von maximal vier Minuten auf das Hauptfeld hatte. Dort kontrollierte UAE Team Emirates den Abstand, angeführt vor allem von Nils Politt.

Die Bergwertung und das Souvenir Jacques Goddet am 2115 Meter hohen Tourmalet gewann Oier Lazkano (Movistar) vor David Gaudu (Groupama – FDJ). Vor dem nächsten Anstieg, der Hourquette d’Ancizan (2. Kat.), gaben auch Louis Vervaeke (Soudal – Quick-Step) und Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) das Rennen auf. 152 Fahrer verblieben im Feld. Im Anstieg hatte Politt seine Arbeit für das Team erledigt und Marc Soler übernahm die Tempoarbeit. Die Spitzengruppe brach auseinander und der Vorsprung schmolz. An der Bergwertung 28 Kilometer vor dem Ziel war die Gruppe der Klassement-Favoriten nur noch 1:20 Minuten zurück.

Die fünf Punkte am höchsten Punkt sicherte sich diesmal Gaudu vor Lazkano. Zum Schlussanstieg zum Pla d’Adet umfasste die Spitzengruppe nur noch fünf Athleten: Lazkano, Gaudu, Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers), Ben Healy (EF Education – EasyPost) und Louis Meintjes (Intermarché – Wanty). Am 10,6 Kilometer langen und im Schnitt 7,9 Prozent steilen Anstieg erwies sich Healy früh als stärkster Fahrer der Gruppe. Trotzdem wurde es zu einem Tag für die Klassement-Fahrer. 8,5 Kilometer vor dem Ziel übernahm Joao Almeida (UAE Team Emirates) das Tempo der Favoritengruppe.

Er bereitete eine Attacke seines Teamkollegen Adam Yates vor, die 7,2 Kilometer vor dem Ziel erfolgte. Sein Vorsprung stieg auf 35 Sekunden an. Dann attackierte Pogacar 4,8 Kilometer vor dem Ziel, Vingegaard und Evenepoel konnten nicht folgen. Das beendete auch die Hoffnungen von Healy, der vom UAE-Duo passiert wurde. Mit noch vier zu fahrenden Kilometern ließ Yates reißen und der Mann im Gelben Trikot war solo an der Spitze. Evenepoel konnte Vingegaard nicht mehr folgen, während der Titelverteidiger sich Stück für Stück an seinen Konkurrenten heranzuarbeiten versuchte. Das gelang nicht, der Slowene gewann die Etappe mit 39 Sekunden Vorsprung auf Vingegaard und 1:10 Minuten auf Evenepoel.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine