Vingegaard nach Kelderman-Sturz im Leadertrikot

Wellens gewinnt Bergzeitfahren in Polen, Schachmann Fünfter

Von Sebastian Lindner

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Tim Wellens gewinnt das Zeitfahren der Polen-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

13.08.2024  |  (rsn) – Tim Wellens (UAE Team Emirates) hat es wie sein nicht anwesender Teamkollege Tadej Pogacar gemacht und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) in die Schranken gewiesen. Der Belgische Zeitfahrmeister sicherte sich vor dem favorisierten Dänen den Sieg im Bergzeitfahren der Polen-Rundfahrt (2.UWT). Wellens war auf den 15,4 Kilometern zwischen Myslakowice und Karpacz, das auch Ziel der Auftaktetappe war, um neun Sekunden. Vingegaard konnte durch Rang zwei aber die Führung in der Gesamtwertung übernehmen.

Platz drei auf der Etappe ging mit 15 Sekunden Rückstand an Felix Grossschartner (UAE Team Emirates), Oscar Onley (dsm-firmenich – PostNL) war nur Zehntel langsamer. Rang fünf ging an Maximilian Schachmann (Red Bull – Bora – Hansgrohe).

Während UAE einmal mehr ein Zeitfahren dominierte – Diego Ulissi wurde zusätzlich Sechster, Jan Christen Neunter – grüßt Visma doppelt von der Spitze der Gesamtwertung. Denn hinter Vingegaard rangiert nun Wilco Kelderan. Der 33-Jährige war lange auf Kurs, seinen Chef hinter sich zu halten. Doch einmal mehr stürzte der Routinier und verlor damit die entscheidenden Sekunden, die er nun hinter Vingegaard liegt (+0:24).

So lief die 2. Etappe der Polen-Rundfahrt

Alex Kirsch (Lidl-Trek) eröffnete das Zeitfahren und lieferte in 27:47 Minuten mit einem Schnitt von 33,3 km/h einen ersten Wert, der aber kaum Bestand hatte. Besser machte es kurz nach ihm Lokalmatador Filip Maciejuk (Red Bull – Bora – Hansgrohe), dessen Zeit letztlich für die Top 30 reichen sollte. Das galt auch für die von Mads Pedersen (Lidl-Trek). Der Däne legte auf der ersten, flachen Hälfte eine Zeit vor, die keiner unterbieten sollte. An die 9:11 Minuten nach den ersten 7,4 Kilometern kamen am ehesten noch Grossschartner mit fünf sowie Maciejuk und Wellens mit jeweils neun Sekunden Rückstand heran.

Doch im zweiten Teil übernahmen die Bergfahrer das Kommando. Zunächst konnte Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) die Bestzeit auf 25:01 Minuten drücken. Doch dann kam auch schon Wellens, der fast eine Stunde vor den Favoriten ins Rennen gegangen war. Nur drei Minuten nach dem Sieger gestartet war Schachmann. Der kam zwar nicht an den Belgier heran, behauptete sich aber lange unter den Top 3, nach dem kurz nach ihm Onley noch etwas schneller als er selbst war.

Schließlich waren es nur noch Großschartner und Vingegaard, die sich zwischen Wellens und Onley schieben konnten. Lange sah es so aus, als könnte sich auch Kelderman ganz vorne platzieren, doch ein Sturz nahm dem Niederländer alle Hoffnungen auf die Übernahme der Gesamtführung, die er an der Zwischenzeit zumindest virtuell innehatte, da er schneller als sein Kapitän Vingegaard unterwegs war.

Thibau Nys (Lidl-Trek) und Lukas Nerurkar (EF Education – EasyPost), die vor dem Zeitfahren zusammen mit Kelderman auf dem Podium standen, zeigten keine Ambitionen auf eine Verteidigung ihrer Spitzenpositionen und ließen das Zeitfahren ruhig angehen.

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