Vorschau zur WM-Staffel in Zürich

Enge Konkurrenz im bislang wohl härtesten Mixed der Geschichte

Von Felix Mattis aus Zürich

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Das Podium der Mixed-Staffel in Glasgow 2023: Die Schweiz siegte vor Frankreich und Deutschland. | Foto: Cor Vos

24.09.2024  |  (rsn) – Mit einer Rekord-Teilnehmerzahl geht die noch relativ junge Disziplin der Mixed Staffel am Mittwoch in ihre fünfte Auflage bei Straßen-Weltmeisterschaften. 20 Nationen werden ab 14 Uhr (hier ab 15:30 Uhr im Liveticker) auf dem bislang wohl schwersten Staffel-Parcours der WM-Geschichte um Edelmetall kämpfen.

Beim Blick auf die Startliste scheint die Konkurrenz auch sehr eng zu werden: Mindestens sieben Teams, jeweils bestehend aus drei Männern und drei Frauen, werden sich Hoffnungen auf eine Medaille machen. Dazu zählt auch die deutsche Formation um Marco Brenner, Miguel Heidemann, Maximilian Schachmann, Franziska Koch, Liane Lippert und Antonia Niedermaier.

Die Rolle der Top-Favoriten dürfte aber wohl Europameister Italien zukommen. Mit Edoardo Affini, Mattia Cattaneo und Filippo Ganna ist das Männer-Trio der 'Azzurri' extrem stark aufgestellt, und auch Elisa Longo Borghini, Soraya Paladin und Gaia Realini sollten auf dem schweren Parcours – zu fahren sind zwei Runden auf dem WM-Straßenkurs, erst eine durch die Männer, dann eine durch die Frauen – gegen die besten Frauen-Trios kaum etwas verlieren.

Favoritenkreis für die Medaillenränge so eng wie nie

Dahinter aber haben sechs Teams auf dem Papier sehr ähnlich starke Aufgebote nominiert: Die Titelverteidiger aus der Schweiz sowie Frankreich, Australien, Deutschland, USA und Dänemark haben allesamt sehr stark aufgestellt, alle aber auch mögliche Schwachstellen im Team.

In diese Phalanx einbrechen, aber wohl eher nicht in Richtung Medaille greifen, könnten auch die Spanier, die Kanadier und das österreichische Sextett. Letzteres ist auf männlicher Seite mit den Kontinental-Fahrern Philipp Hofbauer, Felix Ritzinger und Adrian Stieger recht jung aufgestellt. Hinzu kommt ein starkes Frauen-Trio mit den Schweinberger-Schwestern Christina und Kathrin sowie mit Carina Schrempf. Nicht am Start stehen werden Belgien und die Niederlande.

Wichtig auf dem mit einem Zickzack durch die Altstadt Zürichs und anschließend einem schweren Anstieg beginnenden Kurs, der über wenig lange Geraden verfügt, wird mehr denn je das Zusammenspiel der jeweiligen Trios sein. Echte Zeitfahrspezialisten sind da weniger gefragt als Fahrer und Fahrerinnen, die auf einem technischen Kurs sehr gut am Hinterrad durch die nach den Anstiegen zahlreihen Kurven kommen und sich auch in den Abfahrten gegenseitig vertrauen. Ein besonderer Schlüssel aber wird sein, nicht ein Drittel des Trios schon im Anstieg hinauf nach Witikon zu "verbrennen".

Heidemann will "richtig schön Ballett tanzen"

"Pacing ist alles", warnte Staffel-Routinier Heidemann - immerhin schon mit einem kompletten EM-Medaillensatz und auch WM-Bronze von 2023 geschmückt - nach dem WM-Einzelzeitfahren am Sonntag im Gespräch mit radsport-news.com. "Wir dürfen niemand verlieren und dann – da zitiere ich André (Bundestrainer Greipel, Anm. d. Red.) - dann müssen wir oben ein richtig schönes Ballett tanzen."

Dieses "Ballett" oberhalb des Zürichsees will gut einstudiert sein. Denn die Ablösungen dürften dort eher durch die Strecke mit ihren kurzen Anstiegen und Richtungswechseln diktiert werden, als durch Regelmäßigkeit wie sonst in einem Teamzeitfahren.

"Man fährt zu dritt, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Abwechseln eine solche Rolle spielt. Wir werden das mal üben", versprach Staffel-Debütant Schachmann am Sonntag mit Blick auf die verbleibenden Trainings-Möglichkeiten. Für ihn ging es am Montag und Dienstag zusätzlich aber auch darum, sich wieder besser zu fühlen als im enttäuschenden Einzelzeitfahren, wo er nur 23. wurde. "Ich hoffe, dass ich ein besseres Bein finde", sagte er da.

Niedermaier glaubt ans Podium und hofft auf ganz oben

Wie für Schachmann, so ist es auch für Brenner sowie Lippert und Niedermaier die erste Mixed-Staffel bei der WM. Bei den Frauen hat einzig Koch, die im Vorjahr beim Bronze-Auftritt in Glasgow dabei war, schon Erfahrung in der Spezialdisziplin. Doch mit dem U23-WM-Titel im Einzelzeitfahren im Rücken geht auch Debütantin Niedermaier furchtlos ins Rennen.

"Man muss auf jeden Fall schauen, alles zusammenzuhalten. Man sollte nicht zu früh jemand verlieren, aber ich denke wir Mädels kriegen das zusammen gut hin", sagte sie RSN am Sonntag nach ihrem Zeitfahrsieg. "Wenn wir gut zusammenfahren können wir, glaube ich, schon aufs Podium – und im besten Fall vielleicht sogar ganz nach oben."

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