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03.04.2003 | (op) Die 27.Internationale Niedersachsen-Rundfahrt (INR) wird vom 23. bis 27. April 2003 traditionsgemäß als erste von acht Saisonrundfahrten in Deutschland ausgetragen. Sie wurde vom Radsport-Weltverband UCI wiederum in die zweithöchste Wertungskategorie 2.3 für Landesrundfahrten eingestuft. 15 Teams mit jeweils acht Fahrern werden am Start sein, darunter sieben GS1- und fünf GS2-Sportgruppen und zwei Nationalmannschaften des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Die Etappenführung von Wolfsburg über Goslar, Osterode, Göttingen und Bückeburg zum Ziel nach Peine wurde auch aufgrund der topographischen Lage mit Elm, Harz, Weserbergland und Deister gewählt. Die Strecke weist bei einer Gesamtlänge von 830,3 km 17 Berg- und 9 Sprintwertungen mit Zeitbonifikationen auf. Bei fast allen Etappenankünften wird den Zuschauern außer einem jeweils zweistündigem Bühnen- und Aktionsvorprogramm die Möglichkeit geboten, das Fahrerfeld auf Schlussrunden mehrfach zu erleben. Eine Ausnahme bildet Goslar, wo es wie bei der Deutschland-Tour 1999 unmittelbar zum Finalsprint kommt. Am Vorabend der Rundfahrt wird sich das Teilnehmerfeld in der Wolfsburger Innenstadt bei einem Rundstreckenrennen über 63 km präsentieren, das nicht in die Etappenwertung eingeht.
Der Auftakt bei der Jagd um Zeitvorteile wird mit einem 13,2 km langen Einzelzeitfahren gemacht, das südlich von Wolfsburg sicherlich schon einen Fahrer aus dem engeren Favoritenkreis in das erste Gelbe Trikot des Gesamtführenden bringt. Die zweite Halbetappe am Nachmittag des gleichen Tages von Wolfs-burg nach Goslar über 102,2 km lässt zwischen Elm und Harzvorland einen kampfreichen Rennverlauf mit einem packenden Finale im Schatten der Kaiserpfalz erwarten. Die zweite Etappe führt von Goslar über lange 206,6 km nach Osterode. Dabei werden fast alle Straßen des niedersächsischen Harzes gekreuzt. Eine zweimalige Überfahrt des Torfhauses, die steilen Rampen in St. Andreasberg und nicht zuletzt drei Schlussrunden über den Breiten Busch in Osterode kennzeichnen diese Prüfung als “Königsetappe” der Rundfahrt. Nicht zu verachten ist aber auch das hügelige Gelände des südlichen Niedersachsens mit Eichsfeld und Bramwald, das auf der 3.Etappe zwischen Osterode und Göttingen über 176,1 km erstmals im Rahmen einer INR durchfahren wird. Dieses Terrain erscheint ideal profiliert für erfolgversprechende Ausreißversuche. Von Göttingen als neuer Etappenstadt in der 26jährigen Rundfahrtgeschichte führt der vierte Teilabschnitt über 188,8 km nach Bückeburg. Das Weserbergland und die markante Auffahrt zur Schaumburg kurz vor dem Ziel bilden hier die anspruchsvollsten Passagen. Interessant kann diese Etappe bei Westwind werden, wenn das Teilnehmerfeld auf Windkanten auseinander fällt. Die Schlussetappe führt von Bückeburg nach Peine und weist auf ihren 143,4 km mit der Paschenburg und dem Nienstedter Pass im Deister nur noch geringfügige Schwierigkeitsgrade auf. Auf diesem Abschnitt sollten die Messen für die einzelnen Wertungen aber auch schon gelesen sein.
Die diesjährige INR bringt das sportlich hochwertigste Teilnehmerfeld aller bisherigen Austragungen an den Start. Zugesagt haben im Jahr ihres ersten gemeinsamen Tour de France-Starts alle drei deutschen GS1-Teams Gerolsteiner, Coast und Telekom. Dazu kommen aus der Beletage des Radsports die dänischen Rennställe CSC (als Teamchef fungiert der Tour de France-Sieger von 1996 Bjarne Rijs) und EDS Fakta, das polnische Team CCC-Polsat mit dem Giro d’Italia-Sieger von 1996 Pawel Tonkow (Russ-land) und die belgische Equipe Landbouwkrediet-Colnago. Aus den Reihen der GS2-Sportgruppen ragen das Leipziger Team Wiesenhof (mit dem Neuzugang von Telekom Jens Heppner, der im Vorjahr 11 Tage das rosa Führungstrikot des Giro d’Italia trug) und die neuformierte tschechische Mannschaft eD’System-ZVVZ mit dem bei Tour, Giro, Olympia und allen Welt-cup-Klassikern erfahrenen Tomas Konecny heraus. Die Teams MBK-Oktos, Marlux und De Nardi-Colpack aus den klassischen Radsportnationen Frankreich, Belgien und Italien vervollständigen das GS2-Aufgebot. Da die niederländische Rabobank-GS1-Mannschaft aufgrund eines Co-Sponsor-Abkommens einer termin-gleichen Startverpflichtung in den USA nachkommen muss, fehlt der INR-Rundfahrtsieger von 2001 und Lokalmatador Grischa Niermann (Hannover) diesmal leider. Die Orangefarben werden der Rundfahrt mit ihrem GS3-U23-Team dennoch einen entsprechenden Farbtupfer verleihen. Die BDR-Nationalmannschaft I wird vom bundesdeutschen Bahnkader gebildet, der sich in der vorolympi-schen Saison dem bewährten Härtetest auf niedersächsischem Asphalt stellt. BDR II wird wie im Vorjahr mit vier Fahrern der Moutainbike-Nationalmannschaft gebildet, denen zur Gewährleistung von Lokalcouleur vier Fahrer des niedersächsischen Landesverbandes beigestellt werden.
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