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05.10.2004 | Jeder gegen jeden! Bei T-Mobile glühen die Drähte. Nicht, weil plötzlich die Kunden das Netz des Mobilfunkbetreibers lieb gewonnen haben. Die Angestellten des Rad-Teams sorgen für Umsatz!
„Ich will Pevenage nicht mehr sehen!“ wettert der scheidende Team-Manager Walter Godefroot beim Internet-Anbieter „Sport1“. Verbohrt trägt der Belgier seinem Landsmann nach, dass er 2002 mit Ullrich sein damaliges Team Telekom verließ.
Ullrich versuchte in den letzten Wochen die Probleme um Pevenage intern zu klären. Nachdem Godefroot aber in die Öffentlichkeit ging, fordert auch Ullrich in der „Süddeutschen Zeitung“ offen: „Die Situation, ohne Rudy arbeiten zu müssen, war und ist für mich eine schlechte Situation. Ich bin als Sportler derjenige, der darunter leidet. Es gefällt mir nicht, dass Rudy immer das fünfte Rad am Wagen ist. Die Lösungen, die jetzt gefunden wurden, sind nicht zufrieden stellend für mich.“. Ullrich gibt zu, dass die Stimmung im T-Mobile-Team „schon mal besser war.“
Die Probleme um seinem Berater und Freund, dem er sich verpflichtet fühlt, nach dem er ihm in Treue zu Coast und Bianchi folgte, haben ihm mehr zu schaffen gemacht, als er zugeben will.
Godefroots unprofessioneller Machtkampf um Pevenage reicht schon alleine, das Team zu lähmen. Doch auch unter den Fahrern gibt’s Krach. Der Tourzweite Andreas Klöden denkt laut darüber nach, Turbo Erik Zabel nächstes Jahr nicht mehr mit zur Tour zu nehmen. Der Cottbuser will wie Armstrong ein Team an den Start bringen, das sich ganz alleine auf den Toursieg konzentrieren kann.
Zabel wehrt sich: „Die Vertragverhandlungen haben ihm wohl etwas zugesetzt. Andreas ist zurzeit etwas durch den Wind. Es ist immer ein Problem, wenn man die Hand beißt, die einen gefüttert hat. Es gab auch Zeiten, da lief es bei ihm nicht so gut und Jan war nicht in unserem Team. Da habe ich immer gesagt: Der Junge hat Talent.“
Bei T-Mobile reden inzwischen alle übereinander, während der Sponsor per Telefon versucht, die Bruchstellen zu kitten. Vielleicht wäre ein Treffen aller Beteiligten Erfolg versprechender. Denn so ist Lance Armstrongs siebter Streich nicht zu verhindern!
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