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06.06.2006 | Der Streit zwischen UCI und WADA nimmt an Heftigkeit zu, nachdem die Welt-Doping-Agentur den „Vrijman Bericht“ als unprofessionell und wenig objektiv kritisiert hatte. Dem Bericht nach dürfe Armstrong nicht wegen Dopingvergehens angeklagt werden, da es zu viele verfahrensrechtliche Lücken gebe.
Die UCI, die den "Vrijman Bericht" in Auftrag gegeben hatte, konterte die Aussagen der WADA postwendend: ,,Was am meisten verwundert ist, dass die WADA die Hauptpunkte des Reportes einfach bei Seite lässt! Die WADA sollte eigentlich nicht die Aufmerksamkeit auf kleine Nebenpunkte lenken, sondern sich lieber um die Kernaussagen des "Vrijman Reportes" kümmern“.
Im Einzelnen geht es der UCI nach wie vor nicht darum, ob die positiven Proben der Tour 1999 Armstrong zuzuordnen sind, sondern darum, wie der Test-Bericht aus dem Labor an die Öffentlichkeit gelangen konnte.
Die UCI will wissen:
1. Ist es richtig, dass die WADA Druck auf das Labor ausgeübt hat, um für ihren Bericht die Original-Codes der Proben zu bekommen und hierbei die Diskretion, die den Athleten garantiert ist, verletzt hat?
2. Wird die WADA bekannt geben, welcher ihrer Mitarbeiter diese Entscheidung getroffen hat?
3. Gibt die WADA zu, dass der Welt Anti-Doping Code verletzt wurde, indem die Proben für Forschungen untersucht wurden – das ganze ohne die Zustimmung der Athleten? Wurde zudem gegen die WADA Dopingkontrollregel verstoßen, die besagt, dass die Originalproben nicht zugänglich sein dürfen?
4. Wird die WADA bestätigen oder leugnen, dass es vor dem 23 August 2005 Kontakte zwischen der WADA und D. Ressiot (dem l’Equipe-Reporter, der den Fall veröffentlichte, d. Red.) gab, die zu Ressiots Artikel in der l’Equipe führten?
Außerdem stellt die UCI der L`Equipe folgende Fragen:
1. Hatte die L`Equipe bezüglich dieses Themas mit der WADA vor dem 23 August 2005 Kontakt? Falls nicht: Warum wusste die L`Equipe, dass die WADA untersuchte, welche legalen Maßnahmen man gegen die Fahrer ergreifen könnte? Woher wusste die L`Equipe, dass die Forschung in Zusammenarbeit mit der WADA stattgefunden hatte?
2. Die L`Equipe wusste, dass die Analysemethoden nicht zulässig waren: Findet die L`Equipe es trotzdem richtig, grundsätzlich zu melden, dass Lance Armstrong Dopingmittel benutzte?
Wer ist der Böse? Der die Tat beging oder der sie meldete?
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