Katar-Rundfahrt

Boonen eine Klasse für sich

31.01.2007  |  (Ra) - Tom Boonen ist bei der Katar-Rundfahrt eine Klasse für sich. Der belgische Quick-Step-Kapitän gewann auch die vierte Etappe über 139.5 km von Camel Race Track zum Doha Golf Club im Sprint einer 23 Fahrer starken Ausreißergruppe, in der sich auch vier T-Mobile-Fahrer befanden, die nach engagierter Fahrt allerdings leer ausgingen. Tageszweiter wurde der Australier Graeme Brown (Rabobank) vor dem Brasilianer Murilo Fischer (Liquigas). Alessandro Petacchi (Milram) kam in der ersten Verfolgergruppe rund fünf Minuten nach den Ausreißern ins Ziel. Das Hauptfeld hatte sogar fast 50 Minuten Rückstand.

Wie auf den vorangegangenen Etappen blies bei sommerlichen Temperaturen auch diesmal wieder ein starker Wind, der neben dem aggressiven Auftreten von Quick Step, T-Mobile udn Rabobank mit dafür verantwortlich war, dass sich das Feld schon früh teilte.

In der Spitzengruppe waren viele der Top-Sprinter vertreten, prominente Ausnahme: Alessandro Petacchi. Allerdings hatte Milram riesiges Pech: Innerhalb kurzer Zeit mussten fünf Milram-Profis wegen Reifenschäden ihre Arbeitsgeräte wechseln und fielen aus der Spitzengruppe zurück. Der Milram-Kapitän versuchte mit seinem Team in der Folge vergeblich, die Lücke zur Fluchtgruppe wieder zu schließen.

„Das war ein sehr hektischer und aufregender Tag“, kommentierte Boonen den Rennverlauf. „Wir wurden von Milram gejagt, zum Glück aber von anderen Teams in der Ausreißergruppe unterstützt. Die letzten fünf Kilometer waren „Kriegsgebiet“, wir hatten alle Hände voll zu tun die Gruppe zusammenzuhalten.“ Für den Vorjahressieger ist Katar ein ausgesprochen gutes Pflaster, feierte er doch seinen bereits zehnten Etappensieg in dem kleinen Emirat. “Es läuft einfach gut hier. Wir haben hart trainiert und sind mit einem starken Team am Start“, so Boonen zu den Gründen seiner Erfolgsserie. „Wir nehmen es aber nach wie vor Tag für Tag. Ich hoffe, wir werden auf den letzten beiden Etappen das Feld zusammenhalten können.“

"Das Rennen wurde durch Seitenwind erschwert, und ich habe den Moment verpasst, in dem der Ausreißversuch startete",bilanzierte Petacchi. "Einige meiner Teamkameraden waren in der Spitzengruppe, aber sie hatten technische Probleme, so dass sie mir nicht helfen konnten. Ich habe allerdings weiter gemacht, und ich denke, dass das gut für mich war."

In der Gesamtwertung konnte Boonen seine Führung auf seinen Teamkollegen Steven de Jongh (+ 0:27) ausbauen. T-Mobile-Neuzugang Bernhard Eisel, der Tagessiebter wurde, verbesserte sich auf Rang drei (+ 0:33).

Über das Auftreten seiner Jungs erfreut war Tristan Hoffman, Sportlicher Leiter von T-Mobile. "Die Mannschaft hat die ausgegebene Marschroute umgesetzt, ist wieder sehr aggressiv gefahren und hat bei der entscheidenden Attacke aufgepasst", so der Niederländer. "Der Podestplatz von Eisel in der Gesamtwertung ist Lohn für eine engagierte Leistung."

Beim Team Gerolsteiner lief es heute hingegen nicht nach Plan. In der Spitzengruppe war man nicht vertreten. Volker Ordowski und Peter Wrolich kamen als beste Fahrer mit gut fünf Minuten Rückstand in der Petacchi-Gruppe ins Ziel. "Diesmal hat es nicht geklappt. Aber wir lauern weiter auf unsere Chance," gibt sich der Sportliche Leiter Reimund Dietzen für die letzten beiden Etappen kämpferisch

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