Keine Rennen, Trikotstreit

Unibet: Wie lange macht der Sponsor noch mit?

14.02.2007  |  (Ra) Dem mit großen Hoffnungen und drei Siegen in sein erstes ProTour-Jahr gestarteten Team Unibet.com droht ein schnelles Aus. Der belgisch-schwedische Rennstall, bei dem auch der Deutsche Markus Eichler unter Vertrag steht, ist von den Veranstaltern verschiedener wichtiger Rennen nicht eingeladen worden. So wird Unibet.com weder bei Paris-Nizza noch bei Tirreno-Adriatico, Mailand-San Remo oder dem Giro d'Italia starten. Und auch die Vuelta-Veranstalter denken offenbar nicht daran, das Team trotz ProTour-Lizenz zu berücksichtigen. Dazu kommt der Streit um die Unibet-Trikots. Zum Saisonauftakt beim GP Marseillaise musste das Team den Schriftzug mit dem Namen des Sponsors überkleben, weil in Frankreich private Wettanbieter wie Unibet nicht werben dürfen.

Konfrontiert mit diesen Hiobsbotschaften will Manager Koen Terryn ein vorzeitiges Ende seines ehrgeizigen, jungen Teams nicht mehr ausschließen. "Die jüngsten Entwicklungen könnten das Aus für unsere Mannschaft bedeuten“, sagte Terryn der Agentur Belga. „Die schwedischen Besitzer unseres Teams sind extrem unzufrieden, und ich kann sie verstehen. Sie haben Millionen investiert, aber die Rendite dafür lässt wohl immer länger auf sich warten"

Sollten die Fahrer die offiziellen Teamtrikots nur noch bei Kriterien tragen dürfen, sei das Sponsoring fraglich, so Terryn weiter. Zudem habe man keine Fahrer für die Rundfahrten verpflichtet, um diese dann lediglich bei kleineren Wettkämpfen mitfahren zu lassen. Kurz: Die 2006 erworbene ProTour-Lizenz sei nichts wert.

"Gerade bei Paris-Roubaix ist unser Start jetzt sehr ungewiss“, klagte Terryn. „Das ist grausam für uns. Wir sind das Opfer, und wir müssen uns wehren, aber gegen wen? Der Weltverband UCI ist die einzige Instanz, die uns unterstützt. Ich hoffe, dass die UCI sehr schnell eine Lösung findet. Es ist höchste Zeit, diesen Skandal zu beenden. Wir waren an dem Tag unserer ProTour-Zulassung so euphorisch, und jetzt droht das Ganze zu einem Alptraum zu werden."

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