Interview

Kohl: Ich bin nicht in bester Verfassung

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Bernhard Kohl

Foto: ROTH

29.08.2008  |  (rsn) - Bei der diesjährigen Tour de France war Bernhard Kohl auf Rang drei in der Gesamtwertung die große Überraschung. Eine ähnliche Leistung erwartet der Österreicher vom Team Gerolsteiner bei der Deutschland-Tour von sich nicht. Aber gerade bei den Etappen durch Österreich möchte Kohl "gut aussehen", wie er im Interview mit Radsport News verriet.

Manche Fahrer sind nach der Tour de France platt, andere können ihre Form halten. Zu welcher Kategorie zählst Du in diesem Jahr?

Kohl: Meine Vorbereitung für dieses Rennen war nicht optimal. Ich hatte nach der Tour de France ziemlich viel zu erledigen… Ich bin sicher, nicht in bester Verfassung zu sein, das hat der Prolog schon gezeigt. Wenn aber die Vorbereitung optimal läuft, zähle ich mich eigentlich schon zur Kategorie der Fahrer, die ihre Form gut halten kann.

Seit Deinen Tourerfolgen kennt Dich in deiner Heimat jedes Kind und auch in Deutschland hast Du eine große Fangemeinde. Kannst Du Dich bei all dem Trubel noch auf das Sportliche konzentrieren?

Kohl: Das Sportliche ist in den letzten Tagen leider eindeutig zu kurz gekommen. Hier in Österreich war ziemlich viel los. Das kann sich in Deutschland vielleicht keiner vorstellen. Aber meine Saison ist bald abgeschlossen, dann starte ich wieder mit aller Konzentration in die neue.

Kannst Du Dich nach dieser Tour noch richtig für die D-Tour motivieren?

Kohl: Motiviert bin ich, gar keine Frage. Aber ich muss realistisch bleiben und mir erreichbare Ziele setzen.

Ihr tretet mit Markus Fothen und Dir als Fahrer fürs Gesamtklassement an. Werdet Ihr eine Doppelspitze bilden?

Kohl: Doppelspitze in dem Sinn, dass Markus wahrscheinlich die stärkere von beiden Spitzen ist und ich ihm als kleinere, zweite Spitze eine Hilfe sein könnte.

Was hast Du Dir für die Deutschland Tour vorgenommen?

Kohl: Natürlich möchte ich besonders bei den wichtigen ersten Etappen in Österreich gut aussehen. Mal sehen, wie der Rennverlauf auf den ersten Etappen ist. Dann kann ich entscheiden, ob ich einen Etappensieg anpeilen kann oder für den besten Mann in der Gesamtwertung arbeite.

Glaubst Du, dass Du die D-Tour gewinnen kannst?

Kohl: In Zukunft schon, aber dieses Jahr – mit dieser Vorbereitung – eher nicht.

Du wirst mit vielen Teams in Verbindung gebracht. Für wen wirst Du 2008 fahren?

Kohl: Am liebsten wäre ich bei Hans Holczer geblieben. Aber daraus wird ja leider nichts. Das ist schade, sehr schade für dieses Team und besonders für die Angestellten. Wie es für mich weiter geht, werde ich auf einer Pressekonferenz am 8. September in Wien bekanntgeben. Nur eins vorweg: Von der Entscheidung werden viele überrascht sein.

Die Fragen an Bernhard Kohl stellte Matthias Seng.

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