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28.12.2008 | (rsn) - Alessandro Ballan landete in der abgelaufenen Saison den Coup seines Lebens. In Varese wurde der Italiener vor heimischer Kulisse im WM-Straßenrennen Nachfolger seines Landsmanns Paolo Bettini. Zwar gelang dem Lampre-Profi darüber hinaus nur noch ein weiterer Saisonerfolg, dafür aber lieferte Ballan bei den großen Eintagesrennen Spitzenplatzierungen am Fließband ab. In der Radsport News Rangliste kletterte er von Rang zwölf auf Platz acht.
Zu Saisonbeginn ließ es Ballan recht ruhig angehen. Außer dem zweiten Platz beim Eintagesrennen Monte Paschi Eroica (Kat. 1.1) im März waren Podiumsplatzierungen zunächst Fehlanzeige. Nach Platz sieben bei den Drei Tagen von De Panne (Kat. 2.HC) imponierte der lange Italiener dann aber bei der Flandern-Rundfahrt. Dem Vorjahressieger gelang zwar nicht die Titelverteidigung, sein vierter Platz war trotzdem aller Ehren wert.
Eine Woche später lieferte Ballan dann bei Paris-Roubaix eine weitere Galavorstellung ab. In der "Hölle des Nordens" musste sich der Klassikerspezialist nur Tom Boonen (Quick.Step) und Fabian Cancellara (CSC) geschlagen geben. "Ich dachte mir, dass es mit zwei Fahrern wie den beiden schwer werden würde. Im Finale war ich müde. In der ersten Runde im Stadion bekam ich Krämpfe, weshalb ich mit meinem Podiumsplatz auch zufrieden bin“, so Ballan nach dem Rennen.
Anschließend legte der Sieger der Vattenfall Cyclassics 2007 eine Wettkampfpause ein. Im Sommer blieb es still um Ballan. Bei der Tour de France sprang als bestes Ergebnis ein dritter Etappenplatz heraus.
In der zweiten Saisonhälfte stand dann die Heim-WM in Varese im Fokus des Norditalieners. Bei den Eintagesrennen Coppa Bernocchi (Kat. 1.1) und dem GP Plouay zeigte sich Ballan mit den Plätzen vier und zwei schon in guter Verfassung. Bei der anschließenden Vuelta a Espana lief es sogar noch besser: In Spanien gewann Ballan eine anspruchsvolle Etappe als Ausreißer und trug für einen Tag das Trikot des Gesamtführenden. Mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck ging es dann zur WM nach Varese.
In seiner italienischen Heimat erwischte der 29-Jährige einen "Sahnetag", setzte sich kurz vor dem Ziel aus einer kleinen Spitzengruppe heraus ab und konnte einen kleinen Vorsprung ins Ziel retten. Vor heimischem Publikum feierte Ballan seinen größten Karriereerfolg und darf nun für ein Jahr das Regenbogen-Trikot tragen. "Ich bin heute in eine neue Dimension vorgefahren. In der vorletzten Runde hatte ich Krämpfe, und ich hatte kaum noch an mich geglaubt. Die Zuschauer schrien meinen Namen, und das hat mich voran gepeitscht", sagte der neue Weltmeister nach seinem Coup.
Auch in der kommenden Saison fährt Alessandro Ballan für Lampre und wird in den Eintagesrennen wieder der unangefochtene Kapitän sein. Mit dem WM-Titel im Rücken ist Ballan ein Triumph sowohl bei der Flandern-Rundfahrt als auch bei Paris-Roubaix zuzutrauen.
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