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04.02.2009 | (rsn) – Bei der Katar-Rundfahrt war der Belgier Tom Boonen (Quick Step) im ersten direkten Sprintduell mit dem Briten Mark Cavendish (Columbia-High Road) chancenlos. Nachdem Cavendish auf den ersten Etappen nach Windkantenattacken und einem Defekt nicht in den Kampf um den Tagessieg eingreifen konnte, machte es der 23-jährige Sprinter auf der 3. Etappe besser und setzte sich über 141km von Doha Old Souq nach Madinat Al Shamal überlegen im Sprint einer kleinen Spitzengruppe vor dem erneut starken Heinrich Haussler (Cervelo) und dem Vortagessieger Boonen durch. Hinter dem Italiener Filippo Pozzato (Katjuscha) setzte Milram-Sprinter Robert Förster als Fünfter ein erstes Ausrufezeichen bei dem Rennen durch die arabische Wüste.
In der Gesamtwertung verteidigte Boonen sein Goldtrikot mit zehn Sekunden Vorsprung auf den Briten Roger Hammond (Cervelo). Weitere zwei Sekunden dahinter folgt dessen Teamkollege Haussler, der nach wie vor die Nachwuchswertung anführt.
Im Ziel wartete Cavendish nach seinem ersten Saisonsieg mehrere Minuten lang vergeblich auf einen Columbia-Betreuer. "Ich weiß nicht, wo meine Leute sind. Ich muss trocken gerieben werden”, wiederholte er mehrmals unzufrieden, bevor ihm ein Rabobank-Fahrer ein Handtuch lieh. Kurz darauf erschien Columbias neuer Sprinttrainer Erik Zabel mit einer Jacke für Cavendish.
Erstmals bei dieser Katar-Rundfahrt zeigte sich das deutsche Team Milram auf der Höhe des Geschehens. Der junge Kölner Dominik Roels war in einer sieben Fahrer starken Spitzengruppe dabei, die sich nach rund 40 Kilometern gebildet hatte. Gemeinsam erkämpfte sich das Septett einen recht komfortablen Vorsprung von bis zu 5:40 Minuten. 24 Kilometer vor dem Ziel hatte das Feld aber die Ausreißergruppe wieder eingefangen.
Kurz darauf sorgte aber eine Windkante dafür, dass sich das Peloton wie schon in den vergangenen Tagen in mehrere Gruppen zerteilte. Erneut hellwach war dabei das Cervelo-Team, das mit fünf Fahrern in der neuen Spitzengruppe vertreten war. Tom Boonen war dagegen auf sich allein gestellt, beteiligte sich aber ebenso wie Rabobank (mit Juan Antonio Flecha), Katjuscha (mit Pozzato) und Skil Shimano an der Tempoarbeit.
Dahinter bildete sich eine mehr als 20 Fahrer starke Verfolgergruppe, die von Columbia und Milram angeführt wurde. Die letzten 20 Kilometer waren von mehreren Stürzen überschattet. Am schlimmsten erwischte es den Koreaner Sung Baek Park, der ins Krankenhaus gebracht werden musste. Im Gegensatz zu den beiden letzten Etappen gelang es aber diesmal den Verfolgern, rund fünf Kilometer vor dem Ziel den Zusammenschluss zu erzwingen.
Im hektischen Finale sorgten zahlreiche Attacken dafür, dass die Spitzengruppe wieder reduziert wurde. Boonen setzte auf der Zielgeraden als erster der Favoriten zum Sprint an, hatte aber dem kraftvollen Antrifft Cavendishs am Ende nichts mehr entgegenzusetzen und musste bei starkem Seitenwind auch noch Haussler an sich vorbeiziehen lassen. Ein starkes Finale zeigte Milram-Neuzugang Förster, der sich noch auf den fünften Platz vorkämpfte.
„Mit der Leistung heute können wir insgesamt sehr zufrieden sein“, sagte Milrams Sportlicher Leiter Christian Henn nach dem Rennen. „Wir hatten uns einiges vorgenommen für diese Etappe und konnten dies auch gut umsetzen. Wir waren sehr aktiv und immer in den richtigen Gruppen vertreten. Leider waren wir immer wieder in Stürze verwickelt, so dass Robert Förster im Finale auf sich alleine gestellt war. Zum Glück gab es aber keine schwereren Verletzungen.“
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