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08.08.2009 | (rsn) - Byron Guama ist ein Unikum im Radsport. Der 24jährige ist der einzige ecuadorianische Radprofi. Am Vorabend der letzten Etappe der Burgos-Rundfahrt treffen wir uns im Hotel, in dem sein Team Burgos Monumental – Castilla y León untergebracht ist und sprechen über sein Leben.
„In meinem Land gibt es keine Radsporttradition. Alle zusammen sind wir vielleicht vierzig Radsportler, Amateure und U23 Fahrer“, erzählt Byron. Und ein Profi, eben er. „Mit zwölf Jahren habe ich begonnen, Rad zu fahren. Die Begeisterung kam durch meinen Vater, der leidenschaftlich gerne Rad fährt. Mit dreizehn Jahren bin ich ins Team Pichincha eingetreten, ein Team aus meiner Region“. Als er dann an den Schulmeisterschaften seines Landes teilnahm und Dritter wurde, war sein Schicksal besiegelt, wie er lachend erklärt. „Bei diesen Meisterschaften sah mich Juan Rosero, nahm mich mit in ein Trainingslager und erklärte mir, wie ich trainieren müsse. Dann kam im Jahr 2008 das Angebot, für das mexikanische Team Canel’s Turbo zu fahren, und 2009 bin ich ins Team Burgos Monumental – Castilla y León gewechselt.“
Byron Guama ist weitgereist. 2008 wohnte er in Mexiko und nun mit Mannschaftskollegen in einem Hotel in Burgos, das Sponsor der Mannschaft ist. Der Kontakt zu den Spaniern entstand, als er 2008 eine Etappe der Vuelta a Chihuahua gewann. Javier Alvarracín, der Manager von ProCycling, brachte ihn dort ins Gespräch und das Team, das sich internationalisieren wollte und dem Byron bereits während der Mexiko-Rundfahrt im September aufgefallen war, begeisterte sich für den Gedanken, den Ecuadorianer zu verpflichten.
„Ich war sehr neugierig darauf, Europa und vor allem den europäischen Radsport kennenzulernen“ kommentiert Byron lächelnd. „Ich hatte einige Rennen in Südamerika gewonnen, aber hier bin ich komplett unbekannt.“ Er begeistert sich: „Der Radsport hier ist komplett anders als in meiner Heimat. Alleine das Angebot an Material! Und wer hätte gedacht, dass ich eines Tages mit Größen wie dem Olympiasieger Samuel Sánchez und Alejandro Valverde zusammen Rennen fahren würde!“
Natürlich gibt es auch Schattenseiten. „Ich vermisse meine Familie sehr“, gesteht Byron. „Kontakt halten wir über das Internet. Zum Glück fühle ich mich wohl im Team und meine Kollegen sind auch zu Freunden geworden.“ Von Europa hat der leidenschaftliche Fußballer noch nicht viel sehen können. „Vor lauter Trainieren und Rennen habe ich bis jetzt noch nicht viel reisen können. Gesehen habe ich nur etwas von Frankreich und der Schweiz, als wir dort Rennen fuhren. Aber die europäische Kultur ist komplett anders als die ecuadorianische.“
Die Rennen, die er 2008 bestritt, beeindruckten den 24jährigen. „Die Berge hier sind härter als in Südamerika, auch wenn dort die Höhe natürlich einen größeren Einfluss hat. Was mich am meisten stört, ist die Kälte. Das Rennen „Klasika Primavera“ im April habe ich fatal erlebt, mit dem Regengüssen und der Kälte.“
Eine Sache würde dem Latino allerdings gefallen: „Ein Rennen gewinnen.“ Als Kletterspezialist, der auf der 2. Etappe nach San Juan del Monte 12. wurde, hat er am Sonntag bei der Schlussetappe alle Möglichkeiten dazu.
Auf der heutigen, einem Einzelzeitfahren über 15 Kilometer hatte Byron dem Tagessieger Tom Danielson (Garmin-Slipstream) nichts entgegenzusetzen und beendete die Etappe 1:55 hinter dem US Amerikaner, der auch der neue Gesamtführende ist, vier Sekunden vor seinem US-Teamkollegen Danny Pate und dem Spanier Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne).
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