Interview mit Danilo Hondo

"Petacchi und ich sind mega-motiviert"

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "

Danilo Hondo (PSK Whirlpool)

Foto: ROTH

09.11.2009  |  (rsn) – Danilo Hondo hat den Sprung zurück in die ProTour geschafft. Wie der 35-Jährige am Montag mitteilte, wird er die kommende Saison für das Team Lampre fahren. Im Interview mit Radsport News sprach Hondo über seinen Wechsel nach Italien, die künftige Zusammenarbeit mit Alessandro Petacchi und über seine persönlichen Ziele.

Sie haben bei Lampre einen Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben. Wie liefen die Gespräche - war Lampre Ihre einzige Option?

Hondo: Ich habe mit mehreren Teams im ProTour- und ProContinental-Bereich gesprochen. Mit Lampre hatte ich schon länger Kontakt – es war mein Wunschteam. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl und freue mich zudem auf die gemeinsamen Rennen mit Alessandro Petacchi. Die prinzipielle Einigkeit war mit Lampre schon vor einigen Tagen erzielt. Heute wurden nur noch allerletzte Details geklärt.

Im letzten Jahr standen Sie bereits vor einem Engagement bei Lampre. Das platzte allerdings kurzfristig, da der Sponsor keinen Fahrer, der in der Vergangenheit einen positiven Dopingtest hatte, im Team haben wollte. Was war dieses Jahr anders?

Hondo: Bei Lampre gab es 2008 einige Dopingfälle, darunter einer mit EPO. Da war der Sponsor natürlich sensibilisiert und wollte keinen belasteten Fahrer ins Team holen. In diesem Jahr gab es bei Lampre keine Negativschlagzeilen und das ist mir dann auch zu Gute gekommen. Außerdem wollte das Team eine Neustrukturierung und zur Verpflichtung von Petacchi war ich eine gute Ergänzung.

Ist es für Sie eine gewisse Genugtuung, dass Sie noch einmal einen ProTour-Vertrag bekommen haben?

Hondo: Schon ein wenig. Es bedeutet mir viel, dass ich noch einmal einen großen Vertrag bekommen habe. Aber das zeigt mir auch wieder, dass man niemals aufgeben soll. Ich wurde damals mit dem positiven Test auf meinem Leistungszenit aus dem Radsport herausgerissen und musste anschließend mit voller Härte dafür gerade stehen. Zwei Jahre Sperre plus Anwendung des Code Conduit, der dafür sorgte, dass ich nach abgesessener Zweijahressperre für weitere zwei Jahre für kein ProTour-Team fahren durfte. Da wird das heutzutage wieder ganz anders gehandhabt.

Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Petacchi? Sind Sie gleichberechtigt?

Hondo: Natürlich wird bei den flachen Sprints für Petacchi gefahren und ich soll ihm den Sprint vorbereiten. Wird das Terrain aber etwas anspruchsvoller, dann bin ich der Joker und bekomme meine Freiheiten.

Wird es ein spezielles Sprinttraining mit Petacchi geben?

Hondo: Nach dem Teamtreffen Anfang Dezember werde ich bis Weihnachten bei Petacchi bleiben. Wir werden gemeinsam mit anderen Fahrern das Anfahren intensiv trainieren. Columbia hat in den letzten Jahren die Sprints dominiert und die Messlatte sehr hoch gelegt. Da müssen wir auch taktisches Geschick beweisen.

Denken Sie, dass das routinierte Duo Hondo/Petacchi die jungen Sprinter wie Cavendish oder Greipel ärgern kann?

Hondo: Von der Endgeschwindigkeit sind wir vielleicht nicht mehr ganz auf dem Niveau wie die Jungen. Allerdings muss man auch sehen, dass es bei Columbia einige personelle Veränderungen gab. Das muss sich dort auch erst wieder einspielen. Außerdem sind Petacchi und ich mega-motiviert. Wenn wir gut als Team arbeiten und Petacchi ganz vorne platzieren, dann müssen Cavendish, Greipel und Co erst einmal an uns vorbeikommen. Und Petacchi kann immer noch einen langen Sprint durchziehen.

Was sind Ihre persönlichen Ziele?

Hondo: Ich möchte früh gute Ergebnisse einfahren, um auch ein gewisses Selbstvertrauen zu bekommen. Die Teamleitung hat außerdem anklingen lassen, dass ich ein Kandidat für die Tour de France bin. Da ich mich immer mehr zum Allrounder entwickelt habe, könnte ich mich dort auch mal in eine Ausreißergruppe begeben. Aber auch die Vattenfall Cyclassics würde ich gerne ganz vorne beenden.

Mit Danilo Hondo sprach Christoph Adamietz.

Weitere Radsportnachrichten

06.02.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

06.02.2025Van Gils vorsorglich ins Krankenhaus gebracht

(rsn) – Für Maxim Van Gils endete sein Debut im Trikot von Red Bull – Bora – Hansgrohe früher als erhofft. Der belgische Neuzugang konnte die 2. Etappe des Etoile de Bessèges nicht beenden. I

06.02.2025Buitrago siegt vor Teamkollege Bilbao

(rsn) – Er war der Stärkste Fahrer im Finale: Santiago Buitrago hat die Königsetappe der Volta a la Comunitat Valenciana (2.Pro) nach 166 Kilometern für sich entschieden. Am Alto de Partegat auf

06.02.2025Waerenskjold holt die 2. Etappe

(rsn) – Sören Waerenskjold (Uno-X Mobilty) ist der Sieger der 2. Etappe des Etoile de Bessèges (2.1). Der Norweger siegte nach 166 Kilometern Marguerittes in einem durchaus chaotischen Massensprin

06.02.2025Magnier nach beeindruckendem Comeback wieder der Alte

(rsn) – Als Paul Magnier (Soudal Quick – Step) im vergangenen Jahr direkt aus der U-23 Klasse vom damaligen Teammanager Patrick Lefevere in die WorldTour verpflichtet wurde, hatte man zunächst ke

06.02.2025Wiebes mit der nötigen Geduld zum überlegenen Sieg in Dubai

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat zum Auftakt der UAE Tour Women (2.WWT) am Dubai Harbour für klare Verhältnisse gesorgt: Die Europameisterin setzte sich im erwarteten Massensprint a

06.02.2025Bald wieder Mannschaftszeitfahren bei der Tour de France?

(rsn) – Es ist schon eine Weile her, dass es ein Teamzeitfahren bei der Tour de France gab. Letztmals war das 2019 der Fall, als in Brüssel auf der 2. Etappe knapp 28 Kilometer im mannschaftlichen

06.02.2025UCI führt 2026 Neuerungen bei der Startpflicht für WT-Rennen ein

(rsn) – Die UCI nimmt zur Saison 2026 einige Änderungen hinsichtlich der Startpflicht für WorldTeams bei Rennen der höchsten Kategorie vor. Die Unterschiede sind klein aber fein, kommen aber denn

06.02.2025Gravel-DM 2025 in Sachsen

(rsn) - Termin und Location für die Deutschen Gravel-Meisterschaften 2025 sind gefunden. Die Rennen werden in Taura bei Torgau in Sachsen am 30./31. August ausgefahren. Die Dahlener Heide wird dabei

06.02.2025Fisher-Black und Cadzow sind Neuseeländische Zeitfahrmeister

(rsn) - Während die eine ihren Titel verteidigte, fuhr der andere erstmals in der Eliteklasse in das weiß-schwarze Meistertrikot mit dem symbolstarken Silberfarn: Kim Cadzow (EF Education - Oatly) u

05.02.2025Kräftemessen der Topsprinterinnen und was kann Ferrand-Prévot?

(rsn) – Die 3. UAE Tour Women (2.UWT) wird ab Donnerstag zum Aufeinandertreffen der vier besten Sprinterinnen der vergangenen Saison und hält außerdem das Straßen-Comeback von Pauline Ferrand-PrÃ

05.02.2025Vermisster Ex-Weltmeister Freire von Guardia Civil gefunden

(rsn) – Der von seiner Familie als vermisst gemeldete dreimalige Straßen-Weltmeister Oscar Freire ist mittlerweile von der Guardia Civil gefunden worden. Wie es hieß, soll es dem 48-jährigen Span

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Volta a la Comunitat (2.Pro, ESP)
  • Muscat Classic (1.1, OMN)
  • Etoile de Besseges - Tour du (2.1, FRA)