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10.03.2010 | (rsn) - Während viele Rundfahrer in diesen Tagen bei Paris-Nizza im Einsatz sind, haben sich die meisten Sprinter und Klassikerspezialisten für die am Mittwoch beginnenden Fernfahrt Tirreno-Adriatico (10. - 16. März/Kat. HIS) entschieden. Die 45. Auflage des "Rennens zwischen den Meeren" kommt erstmals seit fünf Jahren ohne Zeitfahren aus und gedenkt mit einem Fairplay-Preis des verstorbenen italienischen Nationaltrainers Franco Ballerini, der 1966 zur Welt kam, dem Jahr, als Tirreno-Adriatico erstmals ausgetragen wurde. Am Start stehen 22 Mannschaften, darunter auch das deutsche Team Milram.
Die Strecke: Zum Auftakt können sich die Sprinter Chancen auf den Etappensieg und das blaue Führungstrikot ausrechnen. Ganz flach ist das erste Teilstück von Livorno nach Rosignano Solvay allerdings nicht. Auf den beiden Schlussrunden muss noch zwei Mal der Rosignano Marittimo bewältigt werden, eine kurze, bis zu neun Prozent steile Steigung, die zu Attacken einlädt und bereits die erste Bergwertung des Tages darstellte.
Auch auf der 2. Etappe müssen die Sprinter wieder ordentlich klettern, falls sie in den Kampf um den Tagessieg eingreifen wollen. Zunächst geht es zur Rennmitte auf den 763 Meter hohen Goraiolo. Die letzten Kilometer, die auf einem Rundkurs in Montecatini Therme ausgetragen werden, beinhalten zudem pro Runde eine Steigung, die letzte davon elf Kilometer vor dem Ziel. Die Etappe führt zudem durch Casalguidi, die Heimatstadt des bei einer Autorallye tödlich verunglückten italienischen Nationaltrainers Franco Ballerini, zu dessen Ehren außerdem am Ende jedes Tages ein Fairplay-Preis ausgelobt ist.
Auch auf der 3. Etappe warten im Finale zwei Bergwertungen auf das Fahrerfeld. Da von der letzten Steigung bis ins Ziel noch über 16 Kilometer zu fahren sind, haben auch die Sprinter Siegchancen.
Für eine erste größere Selektion im Gesamtklassementwird wird die 4. Etappe sorgen. Zum einen führt das Teilstück mit Ziel in Chieti über die stolze Klassikerdistanz von 243 Kilometern. Zum anderen geht es den ganzen Tag rauf und runter. Besonders das Etappenfinale hat es in sich. Über den Tagessieg wird möglicherweise erst die letzte Bergwertung vier Kilometer vor dem Ziel mit Steigungsgraden bis zu 19 Prozent sorgen. Selbst auf der Zielgerade geht es bis zu 15 Prozent berghoch.
Auch die 5. Etappe kann zu größeren Abständen in der Tages- und Gesamtwertung führen. Nach einer flachen ersten Rennhälfte geht es beim Kilometer 135 hinauf zum Forca di Presta, mit 1535 Metern das Dach der Fernfahrt. Im weiteren Verlauf der mit 234 Kilometern erneut sehr langen Etappe wird das Feld welliges Terrain zu bewältigen haben. Gekrönt wird das Teilstück von einer 20prozentigen Passage gut 1000 Meter vor dem Ziel.
Auch am vorletzten Tag werden die Kletterspezialisten auf ihre Kosten kommen, denn wieder wartet ein anspruchsvolles Profil auf das Fahrerfeld. Im Etappenfinale Etappe muss in Macareta auf einem Rundkurs vier Mal ein bis zu 20 Prozent steiler Anstieg mit Bergwertung gemeistert werden, der nach kurzen 134 Kilometern auch die Zielankunft darstellt. Das letzte Teilstück, das wie in den vergangenen Jahren auch in San Benedetto del Tronto enden wird, steht dann wieder im Zeichen der Sprinter.
Die Favoriten: Da in diesem Jahr beim Tirreno-Adriatico ein Zeitfahren fehlt, kommen vor allem die Kletter- und Klassikerspezialisten für den Gesamtsieg in Frage. Mit Franco Pellizotti, Vincenzo Nibali (beide Liquigas), Stefano Garzelli (Aqua e Sapone) sowie Vorjahressieger Michele Scarponi (Androni) haben die Italiener beim Heimspiel vier heiße Eisen im Feuer. Das Profil kommt auch dem Luxemburger Kim Kirchen (Katjuscha), dem Australier Michael Rogers (HTC Columbia), dem Kasachen Alexander Winokurow (Astana), dem Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky), dem Niederländer Robert Gesink (Rabobank) sowie Weltmeister Cadel Evans und dessen niederländischem BMC-Teamkollegen Karsten Kroon entgegen.
Auch die beiden Milram-Kapitäne Linus Gerdemann und Fabian Wegmann haben Chancen auf eine Spitzenplatzierung oder auf einen Etappensieg. Gespannt sein darf man auf die Vorstellung des Luxemburgers Andy Schleck (Saxo Bank), der nach auskurierter Verletzung erst vergangene Woche in die Saison einsteigen konnte. Dessen Schweizer Teamkollege Fabian Cancellara, Tirreno-Sieger von 2008, dürfte das Zeitfahren vermissen.
In den Sprintankünften treffen - abgesehen von André Greipel (HTC-Columbia ) und Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam), die beide bei Paris-Nizza im Einsatz sind - die derzeit wohl besten Sprinter der Welt aufeinander. Mit dabei sind die Italiener Alessandro Petacchi (Lampre) und Daniele Bennati (Liquigas), der Brite Mark Cavendish (HTC-Columbia), der Norweger Thor Hushovd (Cervélo), der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin), der Australier Robbie McEwen (Katjuscha), der Belgier Tom Boonen (Quick Step) sowie die Spanier Oscar Freire (Raboank) und José Joaquin Rojas (Caisse d`Epargne). Am Start steht auch Petacchis Anfahrer Danilo Hondo, der bei anspruchsvolleren Ankünften für seinen Kapitän, der es gerne flach hat, in die Bresche springen könnte.
Die Etappen:
1. Etappe, 10. März: Livorno - Rosignano Solvay, 148 km
2. Etappe, 11. März: Montecatini Terme, 165 km
3. Etappe, 12. März: San Miniato - Monsummano Terme, 159 km
4. Etappe, 13. März: San Gemini – Chieti, 243 km
5. Etappe, 14. März: Chieti – Colmurano, 234 km
6. Etappe, 15. März: Montecosaro – Macerata, 134 km
7. Etappe, 16. März: Civitanova Marche - San Benedetto del Tronto, 164 km
Die Teams: Acqua & Sapone, Astana, Androni, Ag2r, BMC Racing, Caisse d`Epargne, Cervélo TestTeam, Colnago CSF Inox, Euskaltel, Fdjeux, Garmin-Transitions, ISD, Lampre, Liquigas, Omega Pharma Lotto, Quick Step, Rabobank, Sky, HTC Columbia, Katjuscha, Milram, Saxo Bank
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