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02.06.2010 | (rsn) - Bei der heute beginnenden Luxemburg-Rundfahrt (2. - 6. Juni/Kat. 2.HC) bestreitet Patrik Sinkewitz sein erstes Rennen der Saison 2010. Der 29-Jährige wird mit seinem neuen ISD-Neri-Team antreten, bei dem er erst vor wenigen Tagen einen Vertrag unterschrieben hat. Im Interview mit Radsport News spricht Sinkewitz über seine Ziele und erklärt, wie es zu seinem Wechsel nach Italien kam.
Wie fühlen Sie sich vor dem ersten Rennen der Saison?
Sinkewitz: Ich fühle mich gut und bin optimistisch. Das war ein schwieriger Weg bis hierher und es hat länger gedauert als erwartet. Natürlich ist es ungewohnt, erst im Juni mit Rennen zu beginnen. Aber ich bin bereit und weiß, was ich zu tun habe. Sechs, sieben Monate Training sind doch etwas anders als Rennen zu fahren.
Mit welchen Zielen gehen Sie in die Rundfahrt?
Sinkewitz: Ich muss erst mal grundsätzlich wieder das Rennfeeling kriegen. Ich werde mein Bestes geben, aber in meinem ersten Rennen sollte man nicht zu viel erwarten. Noch dazu ich eine leichten Erkältung habe. Ich war zwei Jahre lang nicht krank, aber jetzt hat mich am Freitag ein Schnupfen erwischt.
Wie sind Sie vom Team aufgenommen worden?
Sinkewitz: Gut. Die Leute hier sind sehr nett, so, wie ich das von italienischen Teams kenne. Ich fühle mich hier wohl und hatte schon letztes Woche in der Toskana ein gutes Gefühl, als ich dort im Trainingslager war. Ich habe gar nicht viel trainieren können, weil ich meine Räder bekommen habe, eingekleidet wurde und die medizinischen Tests absolvieren musste. Das war für mich so wie sonst im November, wenn die Fahrer erstmals zusammenkommen. Ich habe auch erst vergangenen Freitag erfahren, dass ich hier in Luxemburg fahre.
Wie kam der Kontakt zu ISD zustande?
Sinkewitz: Über einen italienischen Vermittler, den ich wiederum über Jörg Ludewig kennengelernt habe. Ende April hatte ich erste Gespräche mit dem Team und dann ging alles recht schnell. ISD sucht noch einen weiteren Mann, der neben Kapitän Giovanni Visconti bei schweren Rennen was bewegen kann und deshalb kamen sie auf mich. Zudem kenne ich den Sportlichen Leiter Luca Scinto noch aus Mapei-Zeiten.
War Ihre Vergangenheit ein Thema bei den Vertragsgesprächen?
Sinkewitz: Nein. Sie haben einen Fahrer gesucht, der ihnen weiter hilft und der startberechtigt ist. Und ich habe ja meinen „Führerschein“.
Wie sieht Ihr Rennprogramm nach der Luxemburg-Rundfahrt aus?
Sinkewitz: Nach Luxemburg ist die Slowenien-Rundfahrt vorgesehen, dann werde ich die Deutschen Meisterschaften fahren, darauf folgen die Österreich-Rundfahrt und Ende Juli die Brixia-Tour. Im August stehen dann italienische Klassiker auf dem Programm sowie die Polen- und die Portugal-Rundfahrt.
ISD ist ein italienisches Team. Sind Sie froh, dass Sie Ihr Rennprogramm erst mal nicht mehr nach Deutschland führen wird?
Sinkewitz: Ich fahre nach wie vor sehr gerne in Deutschland. Beim Frankfurter Rennen am 1. Mai etwa würde ich sehr gerne wieder dabei sein. Auch die Deutsche Meisterschaft ist ein großes Ziel. Und sollte unser Team für die Vattenfall Cyclassics eine Einladung bekommen, wäre ich auch sehr froh.
Hatten Sie zwischenzeitlich schon mal die Hoffnung aufgegeben, noch ein Team zu finden?
Sinkewitz: Ich habe eigentlich immer daran geglaubt, auch wenn mir klar war, wie schwer es werden würde. Aber ich bin so aufgewachsen, daran zu glauben, die Ziele zu erreichen, die ich mir einmal gesetzt habe. Ich bin jetzt im besten Alter und wollte auf jeden Fall noch fahren. Man merkt ja oft erst, wie sehr einem etwas fehlt, wenn man es lange nicht mehr gemacht hat. Wobei ich mittlerweile die Einstellung habe, dass ich Radfahren will, nicht muss. Mein Ziel war es, in einem gut strukturierten Team nochmal unter professionellen Bedingungen Rad zu fahren – und das habe ich jetzt erreicht.
Sie haben aber nur Vertrag bis Ende der Saison – warum?
Sinkewitz: Das wollten beide Seiten so. Bis zum Ende der Saison ist es noch weit und ich will mich jetzt erst mal auf die nächsten Rennen konzentrieren und noch gar nicht an das kommende Jahr denken. Für mich läuft die Uhr anders.
Mit Patrik Sinkewitz sprach Matthias Seng.
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