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30.06.2010 | (rsn) - Voraussichtlich 15 deutsche Profis nehmen an der 97. Tour de France teil, die am Samstag mit einem Prolog in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam gestartet wird. Radsport News stellt sie in einer dreiteiligen Serie vor. Teil 3 – Lang bis Wegmann:
Sebastian Lang (30, Omega Pharma-Lotto, sechste Teilnahme): Der Erfurter zählt mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten zu den wichtigsten Helfern seines Kapitäns Jurgen Van den Broeck, der eine Platzierung unter den besten Zehn anpeilt. Lang war früher Zeitfahrspezialist, hat sich aber in den vergangenen Jahren zum Allrounder entwickelt, der ordentlich über die Berge kommt und auch schon mal im Sprint einer größeren Ausreißergruppe mitmischt. Nach der Tour wird geheiratet, aber bereits während der Großen Schleife wird der zuverlässige Lang einen Treueschwur leisten – den für sein Team.
Tony Martin (25, HTC-Columbia, zweite Teilnahme): Der Eschborner mit neuem Wohnsitz in der Schweiz fährt mit Perspektive, aber noch ohne Ambitionen im Gesamtklassement. Sein Teamchef Rolf Aldag kündigte an, dass der 25-Jährige nach seinem starken Tour-Debüt im vergangenen Jahr diesmal konstant auf hohem Niveau fahren soll. Martin selber liebäugelt mit einem Etappensieg. Vielleicht gelingt ihm der schon im Prolog. Auch wenn der Schweizer Fabian Cancellara (Saxo Bank) am Samstag in Rotterdam als haushoher Favorit an den Start geht, wird er gewarnt sein: Denn sein deutscher Konkurrent hat ihn im abschließenden Zeitfahren der Tour de Suisse geschlagen – und zwar deutlich.
Grischa Niermann (34, Rabobank, achte Teilnahme): Ein Wasserträger im besten Sinne, der in seinem Team höchste Wertschätzung genießt. Niermann wird seinem jungen Kapitän Robert Gesink nicht nur auf jedem Terrain beistehen – unvergessen die Bilder aus dem Vorjahr, als er den damaligen Tour-Neuling nach dessen Sturz allein bis ins Ziel eskortierte -, sondern ihm unter Zimmerkollegen auch den ein oder anderen wertvollen Tipp geben wird.
Jens Voigt (38, Saxo Bank, 13. Teilnahme): Einer der größten Kämpfer im Peloton gibt wohl seine Abschiedsvorstellung bei der Tour. Nach seinem schlimmen Sturz aus dem Vorjahr will es der Ausreißerkönig nochmal wissen. Wichtiger als seinen bisherigen beiden Etappensiegen noch einen dritten hinzuzufügen, dürfte dem Routinier aber sein, einen seiner beiden Kapitäne Fränk oder Andy Schleck ganz oben auf dem Podium in Paris zu sehen – und dann selber einen wichtigen Beitrag zum Gelben Trikot geleistet zu haben.
Fabian Wegmann (30, Milram, siebte Teilnahme): Der Freiburger fährt wie sein Teamkollege Christian Knees seit Jahren dem heiß ersehnten Etappensieg hinterher. Nach einem schwierigen Frühjahr – Schlüsselbeinbruch, wieder aufgebrochene Rückenverletzung – ist Wegmann gerade noch rechtzeitig wieder fit geworden und wird sein Glück auch diesmal wieder in Ausreißergruppen versuchen.
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