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21.07.2010 | (rsn) - Die Tour-Starter haben bereits den Prolog und 16 schweren Etappen hinter sich gebracht und genießen heute den zweiten Ruhetag. Zeit für die zweite Zwischenbilanz. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer fuhr bisher hinterher? Radsport News gibt Antworten.
Liquigas: Mit großen Ambitionen in der Gesamtwertung angetreten, muss das italienische Team nun gar um eine Top-Ten-Platzierung bangen. Der Tscheche Roman Kreuziger rangiert am zweiten Ruhetag auf Platz elf – sieben Sekunden fehlen ihm auf Rang zehn. In der Nachwuchswertung nimmt der 24-Jährige Rang drei ein. Der kränkelnde Ivan Basso beendete die Etappe nach Pau im Grupetto, fiel in der Gesamtwertung auf Platz 27 zurück. Das Double bleibt für den Giro-Sieger nur ein Traum. In den Massensprints zeigte der junge Italiener Daniel Oss mit einem sechsten und einem achten Platz gute Vorstellungen. Beste Etappenplatzierung war jedoch Rang vier von Kreuziger in Morzine.
Milram: In der zweiten Tourwoche blieben Gerdemann &. Co. vieles schuldig. Erst in den Pyrenäen lief es wieder etwas besser. Dort wurden die Top-Ergebnisse allerdings nicht durch die Bergfahrer Gerdemann, Knees, Wegmann oder Rohregger herausgefahren. Vielmehr wusste der australische Bahnspezialist Luke Roberts mit Platz fünf im Hochgebirge zu gefallen. Gerald Ciolek, der mit einem zweiten Etappenrang das bisher beste Ergebnis für sein Team herausfahren konnte, zeigte in den Pyrenäen ebenfalls eine starke Leistung und schaffte es auf der in Pau endenden Etappe als einziger Milram-Profi in die erste Gruppe. Im Kampf um Grün hatte sich der Pulheimer aber sicher mehr erwartet als den achten Platz am zweiten Ruhetag. In der Mannschaftswertung liegt Milram übrigens auf dem letzten Platz.
Omega Pharma-Lotto: Auch ohne Etappensieg läuft bei den Belgiern alles nach Plan. Die Klassementhoffnung Jurgen van den Broeck liegt am zweiten Ruhetag als Fünfter ausgezeichnet im Rennen. Er sorgte mit Platz vier in Mende auch für das bisher beste Etappenergebnis. Die Teamkollegen unterstützten den Kapitän nicht nur tatkräftig, sondern zeigten sich auch offensiv. So sah man Sebastian Lang, Mario Aerts, Etappenfünfter in Gap, und Matt Lloyd bereits in Ausreißergruppen. In den Sprints kommt Jurgen Roelandts nach wie vor nicht zum Zug.
Quick Step: Wie schon beim Giro d`Italia gehört Quick Step auch bei der Tour zu den ganz großen Überraschungen, auch wenn es in der zweiten Woche etwas ruhiger um Chavanel & Co. wurde. Der Franzose gewann gleich zwei Etappen und trug zwei Tage das Gelbe Trikot. Einen weiteren Etappensieg verpasste der Spanier Carlos Barredo in Pau, als er nach einem 40-Km-Solo 1000 Meter vor dem Ziel gestellt wurde. Weitere Spitzenplatzierungen als Ausreißer holten Francesco Reda als Sechster, Jurgen van der Walle als Siebter und Dries Devenys, der mit Rang drei in Gap eine weitere Podiumsplatzierung einfuhr. Jerome Pineau trug lange Zeit das Bergtrikot, rutschte aber mittlerweile auf Platz fünf ab. Im Hochgebirge schlägt sich Kevin de Weert tapfer und nimmt derzeit Rang 19 in der Gesamtwertung ein. Tom Boonen vermisst bei dieser Tour niemand.
Rabobank: In den Sprints kommt der Spanier Oscar Freire einfach nicht in Schwung. Auch der Tour-Beginn von Robert Gesink, der sich bei einem Sturz verletzte, war nicht verheißungsvoll. Doch der 24-Jährige kämpfte sich zurück und bildete in den Bergen eine starke Doppelspitze mit dem Russen Denis Mentschow. Wobei der Russe im Hochgebirge noch stärker als der junge Niederländer ist. In der Gesamtwertung kann sich Mentschow berechtigte Hoffnungen auf einen Podestplatz machen, schließlich liegt er nur 13 Sekunden hinter dem Dritten Samuel Sanchez (Euskaltel). Gesink, Zweiter der Nachwuchswertung, rangiert derzeit auf einem beachtlichen sechsten Platz. Grischa Niermann leistet trotz zwischenzeitlicher Krankheit wieder verlässliche Helferdienste und ist auf Platz 50 sogar zweitbester Deutscher im Gesamtklassement. Beste Etappenplatzierungen für die Niederländer waren der zweite Platz von Mentschow bei der Bergankunft in Ax 3 Domaines sowie die dritten Plätze von Gesink in Morzine und von Juan Manuel Garate auf der Station des Rousses.
Radio Shack: Nach einem guten Prolog, den Lance Armstrong auf Rang vier – noch vor Alberto Contador - beendete, wuchsen die Hoffnungen auf den Toursieg. Im weiteren Verlauf der ersten Woche erlitt der Texaner durch Stürze und Defekte allerdings mehrere Rückschläge. Letztlich sorgte Armstrongs Debakel von Morzine dafür, dass der Traum vom achten Tourerfolg schon am ersten Ruhetag ausgeträumt ist. In der Folgezeit fuhr Armstrong nur hinterher, ehe er auf der Pyrenäen-Etappe in Gap in die Offensive ging und immerhin einen sechsten Etappenrang herausfuhr. In der Gesamtwertung liegt der Texaner auf Platz 25. Bei RadioShack merkt man, dass die Kapitäne in die Jahre gekommen sind. Durch eine ausgeglichene Fahrweise konnte man immerhin die Führung in der Mannschaftswertung behaupten. Bisheriger Höhepunkt war der Etappensieg von Sergio Paulinho in Gap. In der Gesamtwertung hält Levi Leipheimer als Siebter die Fahne hoch. Andreas Klöden, auch ein Stück von seiner Bestform entfernt, rangiert als bester Deutscher auf Rang 16, zwei Plätze hinter seinem US-Teamkollegen Chris Horner. Dauphiné-Sieger Janez Brajkovic zahlt bei seiner ersten Tour de France Lehrgeld.
Saxo Bank: Abgesehen vom verletzungsbedingten Ausscheiden von Fränk Schleck begann die Tour für Saxo Bank verheißungsvoll. Fabian Cancellara gewann den Prolog und trug einige Tage das Gelbe Trikot. Den zweiten Etappensieg für Saxo Bank fuhr Andy Schleck in Morzine ein. Nach dem ersten Ruhetag schlüpfte der Vorjahreszweite ins Gelbe Trikot und verteidigte es bis zum Montag souverän. Als ihm auf der 15. Etappe im letzten Anstieg bei einer Attacke die Kette absprang, büßte der Luxemburger Zeit auf den angreifenden Contador ein und fiel mit acht Sekunden Rückstand auf Platz zwei in der Gesamtwertung zurück. Als kleiner Trost blieb das Weiße Trikot als bester "Nachwuchsfahrer". Im Hochgebirge zeigt das Saxo Bank-Team in diesem jahr einige Schwächen. Jens Voigt gibt sich bei seiner 13. Tour kämpferisch, leistete klasse Helferdienste für Andy Schleck und wird die Tour trotz eines schweren Sturzes fortsetzen.
Sky: Bei der ersten Tour de France der Teamgeschichte wusste in der ersten Woche vor allem der junge Brite Geraint Thomas zu gefallen. Im Prolog belegte er den dritten Platz und auf der Kopfsteinpflasteretappe stürmte er gar auf Platz zwei und übernahm das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. Im Hochgebirge fiel die Nachwuchshoffnung allerdings weit zurück. Gleiches gilt auch für Kapitän Bradley Wiggins. Der Vierte des Vorjahres konnte nicht an seine Leistungen von 2009 anknüpfen und liegt derzeit im Gesamtklassement auf Rang 21, noch vier Plätze hinter seinem Edelhelfer, dem Schweden Thomas Löfkvist. In den Sprints wusste der junge Norweger Edvald Boasson Hagen mit zwei dritten Plätzen zu gefallen. In der Sprintwertung liegt der 23-Jährige auf dem sechsten Platz.
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