Spanier überlässt Rujano den Sieg auf 13. Giro-Etappe

Contador dominiert erneut nach Belieben

Foto zu dem Text "Contador dominiert erneut nach Belieben"
Alberto Contador (Saxo Bank-SunGard) in Siegerpose nach der 13. Gir-Etappe. Foto: ROTH

20.05.2011  |  (rsn) – Alberto Contador (Saxo Bank-SunGard) dominiert den 94. Giro d’Italia nach Belieben. Der 28 Jahre alte Spanier ließ die Konkurrenten auch auf der 13. Etappe über 167 Kilometer von Spilimbergo zur Bergankunft am Grossglockner ganz alt aussehen. Wie bereits am Ätna konnte nur der Venezolaner José Rujano (Androni-Giocattoli) im Finale dem Madrilenen folgen, der rund acht Kilometer vor dem Ziel am Glockner Haus attackierte und in 2.137 Metern Höhe den Sieg bei strömendem Regen generös dem Zweiten der Ätna-Etappe überließ.

Mit 1:26 Minuten Rückstand wurde der Franzose John Gadret (Ag2R) Dritter. Der 32-jährige Kletterspezialist hatte am Mittwoch die 11. Etappe gewonnen. Contadors Landsmann Igor Anton (Euskaltel) kam auf Platz fünf hinter Gadrets Teamkollegen Hubert Dupont (beide /+1:29) , der Tschechen Roman Kreuziger (Astana/+1:34) belegte Rang sechs.

Schwer geschlagen wurden erneut die italienischen Hoffnungsträger. Michele Scarponi (Lampre-ISD) und Vuelta-Sieger Vincenzo Nibali (Liquigas) kamen in der Kreuziger-Gruppe als Siebter bzw. Achter ins Ziel. Dahinter folgten der Weißrusse Vasile Kiriyenka (Movistar) und der Russe Denis Mentschow (Geox-TMC), den Girosieger von 2009.

Die direkten Konkurrenten auf den Gesamtsieg schienen schon kurz nach Contadors Angriff 8,4 Kilometer vor dem Ziel resigniert zu haben. Der Madrilene vergrößerte seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf 3:09 Minuten vor dem nun zweitplatzierten Nibali. Dritter ist Scarponi (+3:16). Als Tageselfter verbesserte sich Contadors Landsmann, der Vorjahreszweite David Arroyo (Movistar/+3:25) auf Rang vier. Kreuziger (+3:29) ist jetzt Fünfter vor dem Weißrussen Konstantin Sivtsov (HTC-Highroad/3:53), der im Tagesklassement Platz 17 belegte.

Niemand ist in Sicht, der Contador gefährden könnte – zumal die Kletterpartien in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Mit Ausnahme des abschließenden Zeitfahrens in Mailand sind die restlichen Giro-Etappen mit Steigungen gespickt. Am Freitag wurden die drei grausamen Tage in den Alpen eröffnet. Es folgt am Samstag der extrem schwere Abschnitt zum Monte Zoncolan hinauf.

Die Etappe am Sonntag nach Val die Fassa hatte Contador vor Beginn des Giro als „Wahrsager“ bezeichnet. Aber schon eine gute Woche vor Schluss steht sein zweiter Giro-Erfolg seit 2008 wohl so gut wie fest. Nur noch ein Schuldspruch vor dem CAS könnte auch seinen aktuellen Giro-Sieg ungültig machen.

Auf der Fahrt hinüber ins Nachbarland Österreich war nach rund 40 Kilometern eine 16 Mann starke Ausreißergruppe dem Feld davon gefahren. Mit dabei waren unter anderem der Spanier Pablo Lastras (Movistar), im Gesamtklassement mit knapp sieben Minuten Rückstand noch am nächsten an Contador dran, die Niederländer Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) und Pieter Weening (Rabobank), Etappensieger und zwischenzeitlicher Träger des Rosa Trikots, der 42-jährige Italiener Andrea Noé (Farnese Vini), dessen Landsmann Rinaldo Nocentini (Ag2R) sowie der Kroate Robert Kiserlovski (Astana). Der Maximalvorsprung der Spitze betrug fünf Minuten. Dahinter sorgte überraschenderweise nicht Contadors Mannschaft, sondern das baskische Euskaltel-Team für das Tempo im Feld.

Vorne zog Kiserlovski am dritten Berg des Tages, dem Iselsbergpass (2. Kat) seinen Begleitern davon und nahm den 20 Kilometer langen Schlussanstieg mit einem Vorsprung von rund zwei Minuten auf das Rosa trikot in Angriff. Zwischen Spitze und Feld hielten sich noch einige Fahrer der ehemaligen Ausreißergruppe. Weening und dem Kolumbianer José Sarmiento (Acqua e Sapone) gelang es sogar, 13 Kilometer vor dem Ziel an Kiserlovski vorbeizuziehen – doch dem neuen Spitzenduo saßen schon die Verfolger um Contador im Nacken.

Noch deutlich vor der Bergwertung am Kasereck (1. Kat.) waren bei mittlerweile einsetzendem Regen zehn Kilometer vor dem Ziel auch Weening und Sarmiento im geschrumpften Feld verschwunden. Danach schien es kurzzeitig so, als ob keiner der Favoriten die Initiative ergreifen wollte. Scarponi versuchte es, allerdings eher halbherzig. Ihm konnten Rujano, dann Anton und die restlichen Fahrer der nur noch 20-köpfigen Kopfgruppe problemlos folgen.

Kurz darauf machte es Contador deutlich besser. Mit geradezu spielerischer Lässigkeit trat der große Giro-Favorit an und erneut konnte nur der 49 Kilo leichte Kletterfloh Rujano folgen. Gemeinsam baute das Duo auf den letzten Kilometern zum Ziel seinen Vorsprung auf die resignierenden Verfolger auf deutlich mehr als eine Minute aus. Einem Zielsprint ging der Saxo Bank-Kapitän aber aus dem Weg. Kurz vor dem Ziel winkte er Rujano an sich vorbei, der damit seinem Team bereits den zweiten Etappensieg beim diesjährigen Giro bescherte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.07.2011Giro-Renndirektor Zomegnan abgelöst

(rsn/dpa) – Angelo Zomegnan wird nach sieben Jahren als Renndirektor des Giro d’Italia abgelöst. Der 56 Jahre alte Italiener soll künftig eine Aufgabe im Organisationsteam der für die 2013 in F

30.05.2011Veranstalter spielt alte Franco-Hymne für Contador

Mailand (dpa/rsn) - Falsche Hymne für Alberto Contador (Saxo Bank-SunGard): Bei der Siegerehrung für den Gewinner des Giro d`Italia in Mailand spielten die Veranstalter  anstelle der spanischen Nat

29.05.2011CONquisTADOR greift jetzt nach der Tour

Berlin (dpa) - Außerhalb Spaniens rümpft so mancher die Nase. Aber rund um den Giro d`Italia und in seinem Heimatland wird Alberto Contador als "Conquistador2 - so das Veranstalter-Blatt Gazzetta d

29.05.2011Contador gewinnt Giro d`Italia

(rsn) – Alberto Contador (Saxo Bank) hat zum zweiten Mal nach 2008 den Giro d`Italia gewonnen. Der umstrittene Madrilene ließ es im abschließenden Einzelzeitfahren von Mailand über 26 Kilometer l

29.05.2011Scarponi und Nibali kämpfen um Platz zwei

(rsn) – Während der Kampf um das Rosa Trikot, das Alberto Contador (Saxo Bank) inne hat, längst entschieden ist, sind die Platzierungen zwei und drei noch völlig offen. Der zweite Platz könnte i

29.05.2011Kiryienka widmet Sieg verstorbenen Teamkollegen Tondo

(rsn) – Vasil Kiryienka (Movistar) hat seinen auf der 20. Etappe errungenen Solo-Sieg beim Giro d`Italia seinem vergangene Woche bei einem Unfall verstorbenen spanischen Teamkollegen Xavier Tondo ge

28.05.2011Kiryienka gewinnt die letzte Giro-Bergetappe

(rsn/dpa/sid) - Der Weißrusse Vasyl Kiryienka (Movistar) hat die letzte schwere Bergetappe des Giro d`Italia gewonnen. Als einzig verbliebener Fahrer einer ursprünglich 13 Fahrer starken Spitzengrud

28.05.2011Stürmt Rabobank-Profi Kruijswijk noch in die Giro-Top Ten?

(rsn) – Nach seinem bereits starken 18. Platz im Vorjahr, schickt sich der Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank) an, den diesjährigen Giro d`Italia in den Top Ten zu beenden. Zwei Etappen vor

28.05.2011Contador gab das Zeichen zur Attacke

(rsn) – Seit dem Jahr 2000 ist Paolo Tiralongo Radprofi. In den vergangenen zwölf Jahren machte sich der Italiener vor allem einen Namen als treuer Helfer im Hochgebirge. Kapitäne wie Francesco Ca

27.05.2011Tiralongo Sieger von Contadors Gnaden

Macugnaga (dpa) - Tiralongo Sieger von Contadors GnadenRadprofi Paolo Tiralongo (Astana) gewann die vorletzte Bergetappe des 94. Giro d`Italia. Der Italiener siegte nach 209 Kilometern in Macugnaga au

26.05.2011Capecchi fängt Pinotti ab

San Pellegrino (dpa/rsn) - In der Mineralwasserstadt San Pellegrino hat sich Eros Capecchi über seinen ersten Etappensieg beim Giro d`Italia gefreut. Gleichzeitig war es auf dem 18. Teilstück der er

26.05.2011Visconti attackiert Ulissi auch nach dem Rennen

(rsn) - Giovanni Visconti teilte auf der 17. Giro-Etappe nicht nur im Finale kräftig aus, sondern auch anschließend am Mikrofon. Nach seinen Schubsern im Zielsprint gegen Landsmann Diego Ulissi (Lam

Weitere Radsportnachrichten

21.11.2024Uijtdebroeks denkt über Rallye-Karriere nach

(rsn) – Seine Profikarriere als Radsportler hat kaum begonnen, da macht sich Cian Uijtdebroeks schon Gedanken über die Zeit danach. Der 21-Jährige hat jüngst in einem Interview mit Het Nieuwsblad

21.11.2024Pogacar schließt Start bei Paris-Roubaix nicht aus

(rsn) – Fährt er, oder fährt er nicht? Zuletzt schien es so, als wolle Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für die nächsten Jahre noch einen Bogen um Paris-Roubaix machen. Doch neue Aussagen des 2

21.11.2024Nach Dopingsperre jetzt Haft auf Bewährung gefordert

(rsn) - Nach vier Jahren Dopingsperre aufgrund eines positiven Test auf Epo im Jahr 2019 droht der früheren französischen Radsportlerin Marion Sicot jetzt eine einjährige Haftstrafe auf Bewährung.

21.11.2024Amador beendet Karriere trotz Vertrag, Movistar macht Nägel mit Köpfen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

20.11.2024Pieterse gibt ihr Cross-Programm bekannt

(rsn) – Mountainbikeweltmeisterin Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) hat auf ihren Social-Media-Kanälen ihr Programm für den Winter bekannt gegeben. Die 22-Jährige steigt erst Mitte Dezember be

20.11.2024Das Pech zog sich wie ein roter Faden durchs Jahr

(rsn) – Nach einer starken Saison 2023, als er Deutscher U23-Meister auf der Straße und im Zeitfahren wurde sowie einen sechsten Platz im WM-Straßenrennen der Espoirs einfuhr, ging Moritz Kretschy

20.11.2024Die negativen Erlebnisse übermalten die positiven

(rsn) - Eigentlich hatte sich Marco Schrettl (Tirol - KTM) 2024 vorgenommen mit tollen Leistungen eine starke Empfehlung an die besten Teams des Straßenradsports abzugeben, doch ganz klappte der ambi

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

20.11.2024Drei Mal Gold zu holen bleibt ein Traum

(rsn) – Madison-Gold bei EM und WM, dazu zwei Podien in UCI-Rennen auf der Straße. Für Roger Kluge (rad-net – Oßwald) lief die Saison 2024 eigentlich perfekt, wäre da nicht die Enttäuschung b

20.11.2024Rundfahrtchefs Pupp, Senn und Wegmann heute im “Windschatten“

(rsn) – Zum fünfjährigen Bestehen der österreichischen Radsport-Initiative "Österreich dreht am Rad" finden in dieser Woche in der Medienhalle Hall in Tirol täglich Podiumsdiskussionen und Live

20.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

20.11.2024Van Gils und Lotto - Dstny sprechen über Vertragsauflösung

(rsn) – Letzten Winter forcierte der Belgier Cian Uijtdebroeks seinen vorzeitigen Wechsel vom deutschen Bora - hansgrohe zu Visma - Lease a Bike. Eine ähnliche Geschichte könnte sich auch jetzt an

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine