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22.05.2011 | (rsn) - Heute war der schlimmste Tag meiner Karriere.
Als es mir gestern bei der Rückfahrt mit dem Teambus vom Monte Zocolan schlecht wurde und ich mich übergeben musste, gab ich den Kredit dafür der kurvigen Straße und den Fahrkünsten unseres Busfahrers.
Gestern Nacht fing mein Magen dann aber richtig an verrückt zu spielen und ich konnte kaum ein Auge zumachen. Dementsprechend fühlte ich mich heute Morgen. Und das an einem Tag, der im gesunden Zustand schon hammerhart gewesen wäre. Immer wenn ich im Rennen versuchte etwas zu essen, kam es postwendend wieder zurück - und so schwanden meine Kräfte zusehends, denn irgendwo musste mein Körper die ca. 6000 Kalorien, die der Tag heute kostete, herholen.
Ich schaffte es, bis zum Passo Giau im Feld zu bleiben. Von da an konnte ich aber kaum noch die Pace unseres Grupettos halten, das fast ausschliesslich aus Verletzten und Kranken bestand. Ich muss hier zugeben, dass ohne ein paar kräftige Schubser der Zuschauer oder der einen oder anderen klebrigen Flasche der diversen Teamautos ich es wohl heute nicht geschafft hätte.
Ich bin nicht stolz darauf, aber ich will es unbedingt nach Mailand schaffen und so musste ich einfach irgendwie diesen Tag überstehen und hoffen, dass es nach dem morgigen Ruhetag wieder besser geht.
Bis dann
Mathias
Mathias Frank und Martin Kohler sind zwei von fünf Schweizern im
Giro-Aufgebot des BMC Racing-Teams. Abwechselnd haben sie in einem
Tagebuch von der 94. Auflage der Italien-Rundfahrt berichtet. Nach dem Ausstieg von Martin Kohler wird nun sein Zimmerkollege allein das Tagebuch fortführen.
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