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03.07.2011 | (rsn) - Nachdem wir die letzten Tage nicht viel zu tun hatten, ging es heute endlich los. Komischerweise war ich überhaupt nicht aufgeregt, keine Ahnung wieso. Vielleicht war es, weil die Tour dieses Jahr ohne Prolog startete und in keiner Großstadt wie bei meiner ersten Tour in London.
Direkt nach dem Start fuhren drei Mann weg. Nach 20 Kilometern hat unser Team schon begonnen zu fahren. Teilweise fuhr mal Garmin-Cervélo mit, aber der Rest hat keine Anstalten gemacht, uns zu helfen.
Dann wurde es nochmal ziemlich unruhig bei der Sprintwertung. Da sind auf einmal alle Sprinterteams angefahren. André konnte als Zweiter aus dem Feld gute Punkte holen. In diesem Jahr gibt es nur noch einen Zwischensprint, aber Punkte für 15 Fahrer. Das kann also noch was werden in den nächsten drei Wochen.
Heute gab es wieder viele Stürze, André erwischte es direkt in der Neutralisation und später noch einen weiteren Teamkollegen. Zum Glück waren wir im Finale aber alle vorne platziert und haben am Ende von den Stürzen nichts mitbekommen. Das Finale verlief für uns wie besprochen. Wir wollten aufgrund der vielen Kreisverkehre von vorne fahren. Diesen Part haben André und Ich übernommen und wir konnten unsere vier Teamkollegen vorn in die letzten zwei Kilometer reinfahren. Von dort ging es bergauf.
Nach unserer Arbeit fuhren wir - André, Seppel und ich - ruhig Richtung Ziel. Als wir dann über Radio hörten, dass Phil gewonnen hatte, war es unglaublich. Mir kamen sogar etwas die Freudentränen. Einen Tour-Etappensieg sowie fast alle Trikots zu holen, das ist für uns alle neu!
Im Ziell waren wir alle super, super happy und wurden für die Arbeit belohnt. Nach unserer Dusche kam der Betreuer mit allen Blumen und Pokalen zum Bus. Ich wollte schon immer mal den Löwen, den man bei der Siegerehrung überreicht bekommt, in Händen halten. Heute hat es geklappt.
Den heutigen Tag muss man genießen. Am Sonntag steht schon das Mannschaftszeitfahren an, das wird für alle super schwer. Der Kurs ist eigentlich ganz schön. Es ist eine Ehre, das Gelbe Trikot in unserem Team zu haben. Aber spätestens nach dem Start ist das Nebensache, denn da heißt es: Gut zusammenarbeiten und Gas geben. Ich denke, dass dann auch bei mir die Nervosität einsetzen wird.
Viele Grüße
Euer Sibi
André Greipel, Sebastian Lang und Marcel Sieberg bestreiten gemeinsam für ihr belgisches Omega Pharma Lotto-Team die Tour de France. In ihrem Blog berichten sie auf Radsport News über ihre Erlebnisse beim größten Radrennen der Welt.
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