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24.08.2011 | (rsn) - Auf der dritten Etappe der Vuelta 2011 scheiterte Sylvain Chavanel knapp an seinem Ziel, wie im Jahr 2008, das Führungstrikot der Spanien-Rundfahrt zu übernehmen. Einen Tag später auf dem vierten Teilstück gelang dem Quickstep-Profi dann der Coup – er setzte sich durch eine starke Leistung in der Sierra Nevada an die Spitze des Gesamtklassements.
„Der Wille ist die Fähigkeit, mit auf dem Weg zur Zielerreichung auftretenden Hindernissen angemessen umzugehen, sowie mit dem Phänomen der „Entmutigung“ fertig zu werden.“ (Quelle: Wikipedia)
Einen solchen Willen zeigte der 32-jährige Chavanel auf der vierten Vuelta-Etappe am Dienstag. Kräftezehrend war die Flucht am Vortag gewesen – aber der französische Meister musste sich knapp geschlagen geben. „Ich fühle mich müde nach der gestrigen Flucht. Der Arzt sagt, dass ich dehydrierte. Jetzt will ich sehen, wie es läuft und ob ich stark genug bin das Leader-Trikot zu erobern.“, sagte Chavanel vor dem Start der vierten Etappe.
Auf dem anspruchsvollen Schlussanstieg in 2112 Metern Höhe ließ sich der amtierende französische Meister nicht abschütteln und schaffte es so sich das rote Führungstrikot zu sichern. „Ich war den kompletten Anstieg total platt – aber ich hatte ständig mein Ziel im Kopf: Das rote Trikot.“, sagte der Franzose nach dem Rennen.
Einen Strich durch Chavanels Pläne machte ihm fast noch das Team Liquigas: „Ich hatte mir vorgenommen, dass ich bis zu den letzten fünf oder sechs Kilometern vorm Ziel bei den Favoriten bleibe. Leider hat das Team Liquigas dann neun Kilometer vor dem Ziel das Tempo extrem verschärft und ich musste reißen lassen – aber zum Glück hat es trotzdem noch gereicht.“
Nach einer weniger erfolgreichen Tour de France 2011 kann sich der 32-jährige nun trösten: „Die Tour lief absolut nicht gut. Ich war am Ende total ausgebrannt und hatte am ganzen Körper Schmerzen. Ich bin bei diesem Rennen jetzt sehr motiviert! Es wird verdammt schwer, dass ich es schaffe das rote Trikot zu verteidigen – die fünfte Etappe endet mit einem 23%-Anstieg. Das wird der Hammer. Ich werde Philippe Gilbert anrufen und fragen, ob er mir seine Beine für einen Tag leihen kann (lacht).“
Der gestrige 23. August war ein großer Tag für die Rennfahrer-Familie Chavanel: Sein jüngerer Bruder Sebastien (Europcar) erreichte, zeitgleich, einen beachtlichen zweiten Platz bei der Tour de Poitou-Charentes. Auf die Frage, ob dies der erfolgreichste Tag in der Familien-Geschichte sei, antwortete Chavanel kühl: „Es wäre besser gewesen, wenn er gewonnen hätte.“
Für diesen Mann, mit diesem Willen, zählen halt nur die ganz großen Erfolge.
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