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08.05.2012 | (rsn) – Für den 95. Giro d`Italia hat sich das Team von Manager Hans-Michael Holczer einiges vorgenommen. In der Gesamtwertung will Kapitän Joaquim Rodriguez endlich seine erste Podiumsplatzierung bei einer GrandTour herausfahren. Doch nicht nur die Gesamtwertung ist ein Thema. Auch Etappensiege hat das russische WorldTour-Team im Visier.
Rodriguez, sowohl beim Giro als auch bei der Vuelta schon Gesamtvierter, erlebte bei der letztjährigen Spanien-Rundfahrt die reinste Achterbahnfahrt: Zwei Etappen gewann der Katalane und trug zudem für einen Tag das Rote Trikot. Allerdings zeigte er im Hochgebirge auch Schwächen, was ihn in der Gesamtwertung letztlich bis auf Rang 19 zurückwarf. Seine Stärken hat der 32-Jährige in den kurzen, heftigen Anstiegen. Im Hochgebirge dagegen hat Rodriguez so sein Probleme. Nut wenn er die in den Griff bekommt, kann er beim Giro ganz vorne landen. Rodriguez' zweites Ziel bei seinem sechsten Giro ist ein Etappensieg, der dem Gewinner des Fleche Wallonne noch fehlt.
Landsmann Daniel Moreno, der in diesem Jahr eine Etappe der Andalusien-Rundfahrt und den GP Indurain gewonnen hat, wird im Hochgebirge wichtigster Helfer von Rodriguez sein. Bei der Vuelta 2011 zeigte der Spanier mit dem neunten Gesamtrang, dass er auch ein Mann für das Klassement bei großen Landesrundfahrten sein kann. Beim Giro erhält aber Rodriguez die Vorfahrt und somit auch volle Unterstützung von Moreno, der die Italien-Rundfahrt zum dritten Mal bestreitet.
Sprinter Alexander Kristoff bestreitet seinen zweiten Giro d`Italia und möchte dabei an das Vorjahr anknüpfen, als er einmal Etappendritter wurde. Dass die Form des Norwegischen Meisters stimmt, zeigte Kristoff zuletzt mit Rang sechs bei Eschborn-Frankfurt. In Horsens belegte der 24-Jährige am Montag Rang sieben, nachdem er auf der 2. Etappe noch heftig gestürzt war.
Angel Vicioso ist der erfahrenste Profi im Katusha-Aufgebot. Der 35-jährige Spanier ist sprintstark – er gewann vor Jahren Etappen bei der Katalonien-Rundfahrt oder der Baskenland-Rundfahrt im Massensprint. Aber er kann auch gut klettern, was er in diesem Jahr mit dem zehnten Gesamtrang bei Paris-Nizza bewies. Der langjährige Kelme-Profi, der seinen vierten Giro bestreitet, soll in den Sprints für Kristoff arbeiten, kann in den Bergen aber auch Rodriguez unterstützen. Seinen größten Karriereerfolg feierte Vicioso übrigens im Vorjahr, als er aus einer Ausreißergruppe heraus die 3. Giro-Etappe gewann, auf der Wouter Weylandt tödlich stürzte.
Für die Ausreißergruppen und zur Sprintvorbereitung stehen die beiden Russen Pavel Brutt (30) und Mikail Ignatiev (27) bereit. Beide sind echte Puncheure, die lange hohes Tempo gehen können. Der Russische Meister Brutt, der seinen fünften Auftritt in Italien hat, zeigte dies 2008 bei seinem Giro-Etappensieg, aber auch in diesem Jahr bei seinem Erfolg bei den Limburg Classic. Auch der nationale Zeitfahrmeister Ignatiev steht zum fünften Mal beim Giro am Start. Ein Sieg gelang ihm bei der zweitwichtigsten Rundfahrt des Jahres noch nicht, dafür landete er in langen Zeitfahren beim Giro und der Tour schon jeweils auf Platz drei. 2007 war er zudem angriffslustigster Fahrer im Giro-Peloton.
Der Spanier Alberto Losada bestreitet seinen vierten Giro und wird im Hochgebirge nach Moreno der zweitwichtigste Helfer von Rodriguez sein. Der 30-Jährige zeigte sich in der Vergangenheit meist als zuverlässiger Helfer und war selbst bei mittelschweren Rundfahrten in der Lage, in die Top Ten zu fahren . Die Vuelta 2008 beendete er auf Rang 24.
Allrounder Gatis Smukulis bestreitet beim Giro die erste große Landesrundfahrt seiner Karriere. Der Lettische Zeitfahrmeister feierte 2011 mit einem Etappenerfolg bei der Katalonien-Rundfahrt seinen bisher größten Erfolg. Beim Giro wird er vor allem für seine Teamkollegen arbeiten.
Alexandr Kuschynski hatte 2011 sein Giro-Debüt gegeben. Der 32-jährige Weißrusse wird in Italien ebenfalls vornehmlich Helferdienste leisten. Als tempofester Fahrer ist Kuschynski ein Mann für den Sprintzug, kann aber auch als Ausreißer glänzen wie 2009 bei Gent-Wevelgem, als er Zweiter wurde.
Fazit: Nur wenn Rodriguez ohne Schwächen durchs Hochgebirge kommt, ist er ein Kandidat für das Podium. Sein Helfer Moreno kann zumindest in die Nähe der TopTen kommen und wird in den Bergen die Jokerrolle einnehmen. Mit Brutt und Ignatiev stehen zwei starke Etappenjäger im Aufgebot, denen ein Coup gelingen könnte. Kristoff kommt in den Sprints für einen Platz unter den besten Fünf in Frage.
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