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03.07.2012 | (rsn) - Herzlich willkommen in Frankreich! Die Tour ist in ihrer Heimat angekommen und wird es mit Ausnahme der 8. Etappe, abgesehen von einem Abstecher nach Porrentruy in der Schweiz, auch nicht mehr verlassen.
Heute warten sechs Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie auf die Fahrer, vier davon auf den letzten 16 Kilometern. Sicher ist, dass das heute nichts für die Sprinter wird. Sicher ist auch, dass die Etappe um 12:40 Uhr nach der neutralisierten Phase in Orchies gestartet wird.
Orchies liegt im Department Nord und ist nur acht Kilometer von der belgischen Grenze entfernt. Es hat 8.500 Einwohner und aus diesem kleinen Ort kommt der europaweit bekannte Caro-Kaffee. Deutschen Radsportfans ist Orchies aber durch den Sieg von Marcel Kittel auf der 1. Etappe der Vier Tage von Dünkirchen im letzten Jahr im Gedächtnis geblieben. Kittel, damals 22 Jahre alt, schlüpfte hier nach 180 Kilometern ins Gelbe Trikot und gewann noch drei weitere Ankünfte. Da die Vier Tage von Dünkirchen aber fünf Tage dauern, schnappte der Franzose Thomas Voeckler mit einer Soloankunft auf der 4. Etappe Kittel den Gesamtsieg weg.
197 Kilometer sind heute zu bewältigen, wobei die Schwierigkeiten erst nach knapp 120 Kilometern beginnen. Die Sprinter sind dementsprechend vorher dran,aber auch nur, wenn sich keine Ausreißergruppe abgesetzt haben sollte. In Senlecques gibt's 78 Kilometer vor dem Ziel Punkte fürs Grüne Trikot zu ergattern. Dann ist aber Schluss mit lustig und die erste Bergwertung der 4. Kategorie steht mit dem 193 Meter hohen Côte de L'Éperche bevor. Der Anstieg ist nur 700 Meter lang, hat aber eine Steigung von 6,9 Prozent.
Nach 165 Kilometern geht es auf die Côte de Mont Violette (173m). Das ist der erste Berg der 3. Kategorie bei dieser Tour. Er hat nur 1000 Meter Länge, ist aber mit 9,2 Prozent deutlich steiler. Hier könnte das Peleton in kleinere Gruppen zerfallen. Vom nur 115 Meter hohen Côte de Herquelingue aus sind es zwar nur noch 16 Kilometer bis ins Ziel, aber die haben es in sich.
Insgesamt vier Bergwertungen sind nämlich noch zu erklimmen. Die nächsten zwei Hügel sind die Côte de Quéhen (115 Meter, 4. Kategorie) mit 1,4 Kilometern und die Côte du Mont Lambert (109 Meter, 3. Kategorie), deren Anstieg hundert Meter kürzer ist. Danach geht es direkt nach Boulogne-sur-Mer ins Ziel.
Die knapp 44.000 Einwohner große Stadt wurde schon vier Mal von der Tour besucht. Die nordfranzösische Hafenstadt liegt an der Côte d’Opale und genau an dem Ort, an der der Küstenfluss Liane in den Ärmelkanal mündet. Einer der berühmten Söhne der Stadt ist der Fussballprofi Franck Ribéry.
Die letzten beiden Ankünfte der Tour in Boulogne-sur-mer waren allerdings nichts für Kicker. Viel mehr waren die Sprinter gefragt. 2001 gewann Erik Zabel die 1. Etappe vor dem Letten Roman Vainsteins. Das sieht heute ganz anders aus. Der Zielstrich ist auch gleichzeitig die letzte Bergwertung des Tages (4. Kategorie). Auf dem Boulevard Eurvin, am Ende einer Steigung von 700 Metern mit durchschnittlich 7,4 Prozent, ist dies die erste Ankunft in Frankreich und wer hier gewinnen will, muss das große Blatt bergauf richtig durchdrücken können.
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