Tour-Vorschau: 9. Etappe, Arc et Senans - Besacon, 41,5 km, EZF

Dreikampf zwischen Wiggins, Cancellara und Martin?

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09.07.2012  |  (rsn) - , Unmittelbar vor dem ersten Ruhetag wartet das erste lange Zeitfahren dieser Tourauf die Fahrer. Zu bewältigen sind 41,5 Kilometer einschließlich eines einem Hügels, dem 379 Meter hohem Abbans-Dessus.

Gibt es den Zweikampf zwischen Fabian Cancellara und dem verletzten Tony Martin (Kahnbeinbruch), der den Schweizer im letzten Jahr im Tour-Zeitfahren besiegt hatte und im September in Dänemark Weltmeister wurde? Auch für die Klassementfahrer geht es um viel. Die Bergspezialisten müssen ihren Zeitverlust in Grenzen halten und die guten Zeitfahrer, die um den Toursieg kämpfen, müssen einen Vorsprung herausfahren.

Nach der gestrigen 154 Kilometer langen Etappe im Mittelgebirge mit Besuch in der Schweiz hat die Tour wieder das Jura verlassen. Heutiger Startort ist das 1.500 Einwohner-Örtchen Arc et Senans im französischen Département Doubs in der Franche-Comté. Arc et Senans enstand mit der 1779 erbauten Königlichen Saline, die bis 1895 in Betrieb war, und heute ein Museum ist. Im Gebiet der Franche Comté gibt es zahlreiche salzhaltige Quellen und man versuchte, eine Salzindustrie aufzubauen. Die Französiche Revolution beendete allerdings schlagartig alle Baumaßnahmen. Der Architekt und Baumeister Claude-Nicolas Ledoux wurde als Vertreter des Ancien Régime entlassen und in Haft genommen. Die Anlage wurde schließlich 895 still gelegt und 1982 UNESCO Weltkulturerbe.

Auf den knapp 42 Kilometern werden zwei Zwischenzeiten genommen. Die erste nach 16,5 Kilometern direkt nach der Kletterei auf den Abbans-Dessus, die zweite dann bei Kilometer 31,5. Nach 21,5 Kilometern gibt es tatsächlich auch eine Verpflegungsstelle. Hier sollten sich die Fahrer beim Brötchen auspacken aber nicht allzu viel Zeit lassen.

Die Strecke führt durch kleinere Dörfer und Weiler. In Montferrand Le Chateau, 16 Kilometer vor dem Ziel sind die Überreste eines im 13. Jahrhundert erbauten Schlosses zu besichtigen. Allerdings nicht für die Rennfahrer. Die müssen so schnell wie möglich dran vorbei. 

Das Ziel liegt in der Universitätsstadt Besancon, die mit ihren 123.000 Einwohnern heute Präfektur der Region Franche-Comté und Sitz des Erzbistums Besancon ist. Hier wurde bei der Tour de France 2004 das letzte Zeitfahren ausgetragen. Damals waren 55 Kilometer zu bewältigen, es siegte Lance Armstrong vor Jan Ullrich und Andreas Klöden. Armstrong manifestierte damit übrigens seinen sechsten Toursieg in Folge.

Wenn heute gegen 17:30 Uhr der letzte Fahrer die Ziellinie passieren wird, trägt er das Gelbe Trikot. Ob er es auch am Mittwoch nach dem Ruhetag aus dem Koffer holen kann, darf mit Spannung erwartet werden.

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