Berliner startet bei der Tour of Utah

Voigt: "Ich bin gut, wenn ich Druck bekomme"

Foto zu dem Text "Voigt:
Jens Voigt (RadioShack-Nissan) im Ziel der 16. Tour-Etappe | Foto: ROTH

07.08.2012  |  (rsn) - Jens Voigt (RadioShack-Nissan), momentan mit seinem Team in den USA bei der Tour of Utah (7. - 14. August) unterwegs, hat sich zu seinen Plänen für 2013 geäußert. Auf der Pressekonferenz vor dem Rennen durch den gleichnamigen US-Bundesstaat sagte der mittlerweile 40-jährige Veteran, dass ihn seine Leistungen bei der vergangenen Tour de France überzeugt hätten, noch ein Jahr dranzuhängen. Der Ausreißerkönig sicherte sich auf der 10. Etappe den dritten Platz und überzeugte auch sonst in den drei Wochen der Frankreich-Rundfahrt.

„In diesem Jahr hatte ich nicht in jedem Rennen eine gute Form“, sagte der Berliner weiter. „Ich hatte ein paar Zweifel. Kann ich nicht mehr? Soll ich aufhören? Aber dann hatte ich eine gute Tour und mir wurde klar, dass ich gut bin, wenn ich Druck bekomme. Wenn man sich auf mich verlässt und ich gebraucht werde, dann bringe ich meine Leistung“, so Voigt zufrieden.

Die ersten Zweifel an seiner Form konnte er Mitte Mai bei der Kalifornien-Rundfahrt ausräumen, wo Voigt Zweiter im knapp 30 Kilometer langen Zeitfahren hinter dem US-Meister David Zabriskie (Garmin-Sharp) wurde. Auch auf der Königsetappe zum Mount Baldry zeigte er sich in guter Verfassung, initiierte die Ausreißergruppe des Tages und unterstütze seinen Teamkollegen Chris Horner.

„In diesem Jahr war es zum ersten Mal so, dass ich nicht sicher war, ob ich die Tour de France würde fahren dürfen: 70 zu 30 Prozent, würde ich sagen. Früher war ich mir immer sicher. Aber diesmal nicht“, schilderte der Allrounder seine Skepsis.

„Nach Kalifornien war klar, ich kann dem Team helfen und bin bereit", so Voigt, der im Lauf seiner Karriere drei Tour-Etappen gewinnen konnte, zweimal das Gelbe Trikot eroberte und 2008 Carlos Sastre zum Tour- Sieg verhalf. Diesmal hatte er allerdings andere Ziele.

„Vor zehn Jahren hätte ich gesagt, ich will eine Etappe gewinnen oder für eine Zeit das Gelbe Trikot. Diesmal wäre es eine großartige Tour, wenn mir Leute in der Nacht in Paris auf die Schulter klopfen. Ich bin nicht mehr so sehr ein Gewinner. Eher ein Arbeiter, Mentor oder auch Maskottchen“, sagte Voigt.

Allerdings will er nicht den richtigen Moment zum Aufhören versäumen. „Das letzte, das ich will, ist, dass Leute sagen, dass ich gut war, aber den Zeitpunkt zum Schlussmachen verpasst habe“, sagte er in Utah. Für nächstes Jahr gibt es einige Teams die sich um den scheinbar unverwüstlichen gebürtigen Mecklenburger bemühen. Noch hat sich der sechsfache Familienvater aber nicht entschieden.

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