Julian Kern-Tagebuch von der Tour de l´Ain

Ein irre harter Tag

Von Julian Kern

Foto zu dem Text "Ein irre harter Tag"
Julian Kern (Leopard-Trek) auf dem Podium in Grimma | Foto: ROTH

11.08.2012  |  (rsn) - Puh, was für ein Tag! Heute (Freitag) wurde gefahren, als hätte es erst einen Startschuss gegeben - mit der Klinge an der Kehle sozusagen. Durch die Selektion der Sieganwärter auf rund zwanzig Fahrer bzw. realistisch gesehen etwa zehn, gab es gute 120 Fahrer die sich darum stritten, in die Gruppe des Tages zu kommen.

Wir fuhren wie auch vorgestern zu Beginn der Etappe auf welligem Terrain. Danach sollte es ab Kilometer 55 bis 80 stetig bergauf gehen, und dann nochmal von Kilometer 107 bis 123 und auch nochmal die letzten acht Kilometer mussten wir klettern...

In Wellen gehen Gruppen nur schwer. Die Löcher, die sie reißen, können zwar bergab oder in der Fläche groß werden. Wenn es dann aber wieder bergauf geht, schrumpfen sie zusammen und animieren deshalb zum „dranspringen“.

Um es mal kurz zu fassen: Es war ein irre harter Tag. Als die Gruppe nach 60 Kilometern endlich ging, war ich schon fix und alle und habe gehofft, jetzt endlich mal etwas Erholung zu bekommen. Leider wollten die Kasachen vom Astana-Kontinentalteam nicht akzeptieren, dass die Gruppe weg war – ich glaube sowieso, dass es dort im Team einen Bonus oder vielleicht auch Malus-System gibt, was Ausreißversuche angeht – und auch das Movistar-Team ließ es sich nicht nehmen, die Berge von jetzt an zu siebt an der Spitze des Feldes zu fahren.

Mit Sergio Pardilla und Benat Intxausti hatte Movistar am Ende der Etappe auch zwei Fahrer unter den Top vier, welche sich wohl relativ sicher waren, die Etappe zu gewinnen. Doch der Amerikaner Andrew Talansky machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Ich hatte mir heute nicht so viel vorgenommen, lediglich einen Platz in den vorderen 20 bis 30 hätte ich mir gewünscht, doch die Bergform ist wohl (noch) nicht so, wie ich sie gerne hätte. Im Schlussanstieg musste ich sehr früh die vorderen 30 ziehen lassen und fuhr dann meinen Rhythmus bis ins Ziel. Am Ende als 41. im Ziel, war ich zwar nicht glücklich, aber habe mal wieder ordentlich Motivation zum trainieren getankt.

Wie sagt man: Jede Niederlage hat auch ihre positiven Effekte. Das jetzt nicht falsch verstehen bitte...

Bis morgen

Julian


U23-Europameister Julian Kern nimmt mit seinem Team Leopard-Trek an der französischen Rundfahrt Tour de l'Ain (Kat.2.1) teil und berichtet darüber in einem Tagebuch auf Radsport News.

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