Pressekonferenz vor Vuelta-Start

Contador: "Platz zwei wäre keine Enttäuschung"

Von Monika Prell in Pamplona

Foto zu dem Text "Contador:
Alberto Contador (Saxo Bank – Tinkoff Bank) auf der Vuelta-Pressekonferenz am Freitag in Pamplona | Foto: Monika Prell

17.08.2012  |  (rsn) - Während ganz Pamplona um zehn Uhr morgen bei bereits 32 Grad im Schatten zu schmelzen drohte, stellte sich das Team Saxo Bank – Tinkoff Bank mit seinem Star Alberto Contador einen Tag vor dem Beginn der 67. Vuelta a Espana den Fragen der Presse.

Zunächst zeigte sich Teammanager Bjarne Riis vom Comeback seines Kapitäns beeindruckt. “Alberto hat eine tolle Leistung bei der Eneco Tour hingelegt”, sagte Riis. “Sowohl er als auch das ganze Team sind bereit. Er hat ein starkes Team, das ihn auf jedem Terrain unterstützen kann. Nicki Sörensen und Matteo Tossato helfen ihm im Flachen, Bruno Pires, Sergio Paulinho und Benjamin Noval bereiten die Anstiege vor und Jesús Hernández, Daniel Navarro und Rafal Majka werden ihm in den Bergen selbst helfen.”

Riis zeigte sich selbstbewusst und zurückhaltend zugleich: “Wir wollen gewinnen, aber es wird schwierig. Alberto hat nicht viele Rennen in den Beinen und die anderen Teams sind stark. Aber die Eneco Tour hat er sehr gut gemeistert.” Die Vuelta wird laut Riis “ein schönes Rennen, vielleicht sogar agressiver als die Tour, auf jeden Fall wird das Publikum ein tolles Spektakel erleben.”

Nachdem der Däne seine Ausführungen beendet hatte, stellten die Journalisten Contador ihre Fragen. Ein möglicher zweiter Platz wäre für den Spanier “keine Enttäuschung. Ich bin heiß auf das Rennen, unser Ziel ist ganz klar der Kampf um den Sieg, aber es gibt eine ganze Menge sehr starker Rivalen, die alle super vorbereitet sind.”

Der 29-Jährige gab mit Blick auf seinen Dopingfall zu, dass ihn “die letzten zwei Jahre sehr geprägt” haben, er aber “super vorbereitet sei”. Contador bedankte sich “bei allen Leuten“, die ihn “in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben.”

Er komme frisch und ausgeruht zur Vuelta, so Contador weiter, auch wenn frisch “relativ ist. Ich habe ständig trainiert, ich bin aber vielleicht mental ausgeruhter. Auf den ersten Etappe werden die anderen Vorteile haben, da sie im Renn-Rhythmus sind, aber die Vuelta dauert drei Wochen und ich hoffe, ich werde am Ende dann besser sein.”

Die asturischen Etappen werden Contadors Meinung nach “das Rennen entscheiden, auch wenn das Einzelzeitfahren in Galizien (Cambados - Pontevedra) auch sehr schwer wird. Das Rennen wird nicht kalkulierbar sein, man muss jede Gelegenheit nutzen. Es können viele Sachen passieren, die Vuelta wird auf jeden Fall sehr schwierig werden”, so der Gesamtsieger von 2008.

Contador nannte erneut den Briten Chris froome (Sky) als den Rivalen, den er am meisten im Auge behalten müsse. “Er hat auch ein sehr starkes Team, das uns im Mannschaftszeitfahren Probleme bereiten wird. Froome war für mich der stärkste Fahrer der Tour, auch wenn ihm noch etwas Potenzial im Zeitfahren fehlt. Auf jeden Fall ist seine Anwesenheit dem Rennen in qualitativer Hinsicht zuträglich”, so der Fahrer aus dem Madrider Vorort Pinto.

Ausgesprochen gut gefallen Contador die zwar schweren, aber vergleichsweise kurzen Etappen. “Die Fahrer werden frischer am Schlussanstieg ankommen und so wird es bei geringerem Aufwand größere Abstände ergeben. Ich mag diese neue Art, Rennen zu planen”, erklärte der Saxo Bank-Kapitän.

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