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20.08.2012 | Eibar (rsn) – Den ersten Härtetest der 67. Vuelta a Espana haben die Favoriten unter sich ausgemacht. Im 5,5 Kilometer langen Schlussanstieg der 3. Etappe war es Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank), der immer wieder attackierte – doch nach 155 Kilometern von Faustino V nach Eibar zur ersten Bergankunft der Rundfahrt triumphierte am Alto de Arrate in 580 Metern Höhe Alejandro Valverde (Movistar), der sich im Zielsprint ganz knapp vor Joaquim Rodriguez (Katusha) durchsetzte. Die spanische Phalanx durchbrach nur der Brite Christopfer Froome (Sky), der sich ähnlich souverän wie bei der Tour präsentierte und vor Contador auf dem dritten Platz landete.
Mit seinem fünften Saisonerfolg und dank 20 Bonussekunden für den Tagessieg übernahm der 32 Jahre alte Valverde auch das Rote Trikot von seinem Landsmann und Teamkollegen Jonathan Castroviejo, der im Schlussanstieg abgehängt wurde. Der Vuelta-Gewinner von 2009 liegt nun 18 Sekunden vor seinem Landsmann und Teamkollegen Benat Intxausti. Rodriguez ist mit 19 Sekunden Rückstand Dritter, Froome folgt mit 24 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Contador, der Vuelta-Gewinner von 2008, arbeitete sich auf Rang fünf nach vorn, 24 Sekunden hinter Valverde.
Der Niederländer Pim Lighthart (Vacansoleil-DCM) ist mit nunmehr elf Zählern neuer Führender in der Bergwertung. Valverde hat auf Platz zwei einen Zähler weniger auf seinem Konto. Der Movistar-Kapitän führt aber nun die Sprintwertung vor dem punktgleichen Erfurter John Degenkolb (Argos-Shimano) an. Valverdes Team liegt mit neun Sekunden Vorsprung auf Sky Platz eins der Teamwertung
Die Vuelta-Organisatoren hatten schon für den dritten Tag die erste Bergprüfung vorgesehen. Auf dem Programm standen zwei Anstiege der 3. und einer der 2. Kategorie sowie zum Finale der 5,5 Kilometer lange und im Schnitt 7,8% steile Alto de Arrate (1. Kat.).
Der Franzose Christophe Riblon (Ag2r), der Kasache Andrey Zeits (Astana), die Belgier Nico Sijmens (Cofidis) und Philippe Gilbert (BMC), die Spanier Markel Irizar (RadioShack-Nissan) und Sergio Carrasco (Andalucia), der Kanadier Dominique Rollin (FDJ-BigMat) und der Niederländer Pim Lighthart (Vacansoleil-DCM) bildeten die Gruppe des Tages, die sich bei erneut extremen Temperaturen von fast 40 Grad bereits nach rund fünf Kilometern davon machten.
Gilbert war für Movistar der gefährlichste der achtköpfigen Spitzengruppe, die sich einen Maximalvorspring von rund 4:30 Minuten auf das von Valverdes Team angeführte Feld erarbeiten konnte. Der 30 Jahre alte Belgier, der nach 17 Saisonsiegen 2011 noch immer auf seinen ersten Erfolg in diesem Jahr wartet, wies nur zwölf Sekunden Rückstand auf Castroviejo auf und hatte die Möglichkeit, bei den Zwischensprints den Abstand weiter zu verkürzen.
Lighthart gewann am Gipfel des elf Kilometer langen Anstiegs zum Alto La Aldea (2. Kat.) den ersten Bergpreis des Tages vor Gilbert und Zeits. Der Niederländische Meister von 2011 sicherte sich auch die beiden folgenden Bergwertungen der 3. Kategorie und nahm damit dem Spanier Javier Chacon (Andalucia) das Bergtrikot ab.
Auch wenn die Ausreißer gut kooperierten, kam das Feld wie erwartet immer näher an die Gruppe heran. Auf den letzten 20 Kilometern schickten auch Sky und Rabobank, Omega Pharma-QuickStep und Saxo Bank-Tinkoff Bank mehrere Helfer nach vorne und unterstützten Movistar, das fast den ganzen Tag die Jagd auf die Ausreißer angeführt hatte.
An der Spitze attackierte Gilbert, der nur Platz drei beim ersten Zwischensprint belegt hatte, knapp 19 Kilometer vor dem Ziel seine Begleiter. Die jedoch reagierten prompt und schlossen schnell die kleine Lücke. Doch alle Bemühungen der Spitzengruppe waren umsonst, denn das entschlossene Feld stellte die Ausreißer neun Kilometer vor dem Ziel – noch bevor es in den Schlussanstieg hinein ging.
Kurz nach dem Zusammenschluss eröffnete Tony Martins Teamkollege Niki Terpstra das Finale, wurde aber wieder eingefangen. Im 5,5 Kilometer langen und im Schnitt 7,8 Prozent steilen Alto de Arrate ließ Contador seine Helfer ein so hohes Tempo anschlagen, dass immer mehr Fahrer zurückfielen, darunter auch das Rote Trikot und Titelverteidiger Juan José Cobo (Movistar).
Auf den letzten fünf Kilometern entwickelte sich schließlich ein packender Kampf zwischen Contador auf der einen Seite und Valverde, Rodriguez und Froome auf der anderen. Nachdem Valverde einen ersten Angriff lanciert hatte, setzte Contador eine Konterattacke, der außer den drei genannnten niemand mehr folgen konnte. Insgesamt sechs Mal bot sich den Zuschauern bis das gleiche Bild: Contador griff mit aller Macht an, Valverde, Rodriguez und Froome parierten.
Kurz vor dem Ziel eröffnete dann der Katusha-Kapitän den Schlusssprint, dem Contador und Froome nichts entgegenzusetzen hatten. Valverde zog allerdings praktisch auf der Ziellinie noch am Katusha-Kapitän vorbei, der sich verschätzt zu haben schien.
Sechs Sekunden hinter dem Spitzenquartett, aus dem auch der Vuelta-Gesamtsieger dieses Jahres kommen dürfte, folgte eine zehnköpfige Verfolgergruppe, in der unter anderem auch Burgos-Rundfahrt-Gewinner Damiel Moreno (Katusha/5.), die niederländische Rabobank-Spitze Bauke Mollema (6.) und Robert Gesink (10.), der junge US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp/9.), der Ire Nicolas Roche (Ag2R/11.) und der Spanier Igor Anton (Euskaltel) dabei waren - alles Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis.
Zu den Verlieren des Tages zählten dagegen neben Cobo, der 50 Sekunden einbüßte, und Castroviejo, der 1:52 Minuten auf seinen Teamkollegen verlor, der Belgier Maxime Monfort (RadioShack-Nissan/+0:50), der Franzose John Gadret (Ag2R/+1:18), der Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD/+1:28), der Russe Denis Mentschow (Katusha/+1:52), der Münsteraner Linus Gerdemann (RadioShack-Nissan/+2:07) und die Belgier Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM/+2:07) und Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol/+3:23).
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