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03.09.2012 | Paris/Aigle (dapd) - Der spektakuläre Dopingfall Lance Armstrong erhält durch angeblich positive Nachkontrollen weitere Brisanz und auch der Radsport-Weltverband UCI hat sich nun erstmals nach Verhängung der lebenslangen Sperre zu Wort gemeldet.
Im französischen TV-Magazin "Stade 2" wurde am Sonntagabend behauptet, dass die amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) im Besitz von positiven Dopingtests des Texaners sei. Dabei soll es sich um ursprünglich negative Blutproben handeln, die unter Aufsicht der USADA erneut analysiert worden waren.
Sollten sich die Behauptungen als wahr herausstellen, würde es Armstrong wohl auch in den USA endgültig entzaubern. Bisher gibt es mehrere positive Proben des siebenfachen Toursiegers aus dem Jahr 1999, in denen ihm allerdings erst 2005 Doping nachgewiesen worden war. Allerdings waren damals die B-Probe für die Nachtests benutzt worden, so dass eine Bestätigung der Kontrollen nicht möglich war.
Der von ehemaligen Teamkollegen massiv beschuldigte Armstrong wollte sich gegenüber der Sendung "Stade 2" nicht zu den neuen Anschuldigungen äußern. Der von der USADA lebenslang gesperrte und in allen Rennen seit dem 1. August 1998 disqualifizierte Texaner hatte stets betont, nie gedopt zu haben und auf zahlreiche negative Tests hingewiesen.
Laut "Stade 2" will die USADA ihre Akten innerhalb der kommenden zwei Wochen an die UCI weiterleiten. Dabei soll auch die Information über Armstrongs positive Tests veröffentlicht werden. Die USADA war nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Das vorerst letzte Wort hat ohnehin die UCI. Innerhalb von 21 Tagen nach Erhalt der Unterlagen muss der Weltverband entscheiden, ob er die Strafe gegen Armstrong akzeptiert oder den Fall mit einem Einspruch vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne bringt.
UCI-Präsident Pat McQuaid hat sich unterdessen erstmals nach Armstrongs Bestrafung zu Wort gemeldet. In einem Interview mit dem britischen Magazin "Cycling Weekly" betonte der Ire, dass die UCI kein Problem damit habe, Armstrongs Sperre zu übernehmen. "Wenn die UCI letztlich sanktionieren muss, werden wir damit kein Problem haben", sagte McQuaid. Er sagte, dass Armstrong nicht der erste prominente Fahrer wäre, der eine Strafe erhielte: "Wir haben in der Vergangenheit viele gute Fahrer bestraft und aus dem Sport genommen. Wir haben vor niemandem Angst."
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