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07.09.2012 | (rsn) - Spätschicht bei der Vuelta. Erst um 18:30 Uhr – 40 Minuten hinter dem langsamsten Schnitt - erreichten die Pedaleure auf der in Penafiel gestarteten 19. Etappe das Ziel in La Lastrilla. Nach 184 Kilometern hatte Philippe Gilbert (BMC) im anspruchsvollen Finale die besten Beine. Der Belgier feierte seinen zweiten Etappenerfolg bei der diesjährigen Vuelta, während dem tapfer kämpfenden John Degenkolb (Argos-Shimano), der in den Schlusssteigungen mehreren Attacken nachtralisierte, gut 200 Meter vor dem Ziel die Beine aufgingen.
"Das Finale war für John etwas zu schwer, aber für seine Entwicklung war es sicher gut, dass er es probiert hat", sagte Christian Guiberteau, Sportlicher Leiter bei Argos-Shimano.
So wurde es statt eines 5. Vuelta-Etappensieges nur Platz 31 in der Tageswertung. Hinter Gilbert , der gut 400 Meter vor dem Ziel mit einen kraftvollen Antritt der Konkurrenz davonstiefelte, komplettierten der Gesamtzweite Alejandro Valverde (Movistar/ +0:01) und dessen spanischer Landsmann Dani Moreno (Katusha) das Podium. Dieser dürfte den Zorn seines Kapitäns Joaquim Rodriguez auf sich gezogen haben, der direkt hinter Moreno ins Ziel kam und so als Vierter die Zeitbonifikation verpasste. Die Plätze fünf und sechs gingen an den Belgier Gianni Meersman (Lotto-Belisol/+0:03) und der Niederländer Bauke Mollema (Rabobank).
"Das war genau so ein Finale wie ich es liebe. Es fühlt sich toll an, hier zwei Etappen gewonnen zu haben. Hinsichtlich der WM bin ich auf dem richtigen Weg", sagte Gilbert nach seinem Coup
Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) erreichte das Ziel mit drei Sekunden Rückstand als Zehnter und verteidigte somit vor der entscheidenden Etappe am Samstag seine Gesamtführung. Da Valverde und Rodriguez bei einem Zwischensprint kurz vor dem Ziel Bonifikation ersprinten konnten, liegt der Pistolero nur noch 1:35 Minuten vor Valverde und 2:21 vor Rodriguez. Der Brite Chris Froome (Sky/+9:48), der am Freitag zwölf Sekunden auf Tagessieger Gilbert einbüßte ist nach wie vor Vierter vor Moreno (+11:29)
Die über weite Strecken unspektakuläre Etappe wurden von den beiden Spaniern Jose Vicente Toribio (Andalucia) und Aitor Galdos (Caja Rural) geprägt. Die in der Gesamtwertung weit zurückliegenden Fahrer konnten sich früh einen Vorsprung von über zehn Minuten herausfahren. 80 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand zwischen den beiden Spitzenreitern und dem großen Feld aber bereits wieder auf die Hälfte zusammengeschrumpft und knapp 30 Kilometer vor dem Ziel war es um Toribio und Galdos geschehen. Urplötzlich wurde das Tempo im Feld erhöht, so dass es auseinander riss, die Klassementfahrer waren davon aber nicht betroffen.
Am Zwischensprint neun Kilometer vor dem Ziel sicherte sich Valverde den Sieg vor Rodriguez, so dass beide eine Zeitbonifikation erhielten. Im ansteigenden Finale folgte Attacke auf Attacke, auch Degenkolb zeigte sich immer wieder vorne und schloss Lücken und ging selbst in die Offensive, um sich die Chance auf seinen fünften Sieg zu bewahren.
Auf dem letzten Kilometer setzte letztlich Gilbert seine Attacke, der zunächst nur Ben Swift (Sky) folgen konnte. Der verbissen kämpfende Degenkolb versuchte noch die Lücke nach vorne zu schließen, scherte dann aber gut 200 Meter vor dem Ziel entkräftet aus. Kurz darauf musste auch Swift, der Achter wurde, reißen lassen. Von hinten kamen Valverde, Moreno und Rodriguez nochmals mächtig auf, konnten aber den enteilten Gilbert, der seinen zweiten Saisonsieg feierte und sich immer mehr der WM-Form nähert, nicht mehr einholen.
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