101. Scheldeprijs: Erfurter lobt seinen Anfahrer Veelers

Kittel: Mit Tigersprung vor Cavendish im Ziel

Foto zu dem Text "Kittel: Mit Tigersprung vor Cavendish im Ziel"
Marcel Kittel (Argos-Shimano) gewinnt den 101. Scheldeprijs knapp vor Mark Cavendish (Omega Pharma-Qikc-Step). | Foto: ROTH

04.04.2013  |  (rsn) – Vor dem Rennen hatte Marcel Kittel (Argos-Shimano) noch von einem „Wunder“ geschrieben, das nötig sei, damit er seinen Titel beim 101. Scheldprijs würde verteidigen können. Für die skeptische Einschätzung war nicht nur die Anwesenheit des dreifachen Scheldeprijs-Gewinners Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) verantwortlich, sondern auch noch die Folgen seiner Grippe, die den Erfurter nach Paris-Nizza niedergestreckt hatte.

Umso glücklicher war Kittel, dass er tatsächlich seinen zweiten Sieg beim belgischen Sprinterklassiker unter Dach und Fach bringen konnte. „Ich freue mich echt riesig. Ich habe mich voll auf dieses Rennen konzentriert, die ganze Mannschaft war auf den Sieg ausgerichtet“, schrieb der 24-Jährige auf seiner Website. War Kittel bei den Drei Tagen von De Panne noch hinterher gefahren, so konnte er nun beruhigt feststellen: „Zum Glück habe ich mich schnell von der Schwächung durch die Grippe erholt.“

Doch reibungslos verlief das Unternehmen Titelverteidigung bei erneut eisigen Temperaturen und starkem Gegenwind nicht. Auf dem Schlusskilometer war Kittel eingebaut und musste zunächst machtlos mit ansehen, wie ein Fahrer nach dem anderen an ihm vorbei zog. „Da dachte ich mir schon, dass es vorbei ist“, gestand der Argos-Kapitän ein. Zum Retter in der Not wurde dann aber sein Anfahrer Tom Veelers. „Er hat mich nach vorne gefahren. Von etwa 700 Meter bis 400 Meter vor dem Ziel ist er einen mega Streifen gefahren. Ohne ihn wäre das nichts geworden heute“, lobte Kittel den erfahrenen Niederländer.

Rund 250 Meter vor dem Ziel hatte Veelers seine Arbeit verrichtet und Kittel musste „reagieren, weil ich sonst nicht mal auf dem Podium gestanden hätte. Es war links ganz schön eng. Also bin ich trotz Gegenwind einfach mal losgefahren. Zum Glück hat es bis ins Ziel gereicht.“

Auf den letzten Metern kam Cavendish, dessen Team im Finale wieder nicht überzeugen konnte, noch einmal mächtig auf, doch es reichte für den Briten nicht mehr zum angepeilten vierten Sieg beim Schelde-Prijs, der ihn zum alleinigen Rekordhalter gemacht hätte. Kittel rettete sich mit einem Tigersprung ins Ziel und konnte danach seinen dritten Saisonsieg feiern.

„Ich wollte den Sieg unbedingt. Und das nicht nur, weil es für den Sieger nach einigen Jahren Pause wieder einen kleinen Diamanten gab. Diamonds are forever. Siege auch, kann ich da nur sagen“, schloss der schnelle Thüringer.

Weitere Radsportnachrichten

23.11.2024Track Champions League: Format, Kalender, Punktesystem

(rsn) – Nach Olympia in Paris im Sommer und den Weltmeisterschaften im Oktober im dänischen Ballerup endet das internationale Bahnjahr an den kommenden drei Wochenenden mit der Track Champions Leag

23.11.2024Scott David: Trotz Traumwerten keine WorldTour

(rsn) – “Mein Ziel ist ein WorldTour- oder ProTeam-Vertrag. Ich habe mir ein Limit von zwei Jahren gesetzt, so lange möchte ich es auf Kontinental-Niveau versuchen“, hatte Scott David im letzte

23.11.2024Wafler: Rückkehr nach Paris weckt Olympia-Erinnerungen

(rsn) - Tim Wafler hat es erstmals in das illustre Feld der Ausdauerfahrer der UCI Track Champions League geschafft. Der Österreicher startet am Samstagabend im Velodrome National in Saint-Quentin-en

23.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

22.11.2024Top-Favoritin? Archibald nach schwerem Jahr eine “7 von 10“

(rsn) – Katie Archibald ist die Königin der Track Champions League. 2021 und 2023 gewann sie jeweils souverän den Titel in der Endurance League und auch 2022 wäre das wohl gelungen, wenn sie dama

22.11.2024Spiegel will “versuchen, ´die Großen´ etwas zu ärgern“

(rsn) – Luca Spiegel wird am Samstag sein Debüt in der Track Champions League geben. Der 20-jährige U23-Europameister im Sprint will auf der Bahn, auf der er im Sommer zu den jüngsten Olympia-Sta

22.11.2024Olympia-Reservistin Pröpster: Gelingt bei TCL der nächste Schritt?

(rsn) – Mit drei Rennsiegen, dem zwischenzeitlichen Tragen des Führungstrikots und schließlich Gesamtrang zwei in der Sprint League hat Alessa-Catriona Pröpster bei der Track Champions League 202

22.11.2024Eschborn-Frankfurt-Sieger van Gils: “Ich würde lieber gehen“

(rsn) – Maxim van Gils (Lotto - Dstny) scheint entschlossen, sein Team trotz eines noch bis Ende 2026 gültigen Vertrags so schnell wie möglich verlassen zu wollen. Wie er im Gespräch mit mehreren

22.11.2024Gall: Tour of the Alps “absoluter Fokus“ der ersten Saisonhälfte

(rsn) – Felix Gall bestritt 2022 seine bisher letzte Tour of the Alps. In seinem damals ersten Jahr im Trikot von Decathlon – AG2R La Mondiale beendete der Österreicher nach vier Top-Ten-Etappenp

22.11.2024Tour of the Alps auch 2025 ein Kletterfestival mit kurzen Wegen

(rsn) - Fünf Etappen, 739 Kilometer und 14.700 Höhenmeter: Das sind die Eckdaten der Tour of the Alps 2025. Die 48. Ausgabe des grenzüberschreitenden Etappenrennens findet vom 21. bis 25. April 202

22.11.2024Tour Colombia wegen finanzieller Probleme erneut in Gefahr

(rsn) – Nachdem sie bereits in den Jahren 2022 und 2023 aufgrund von finanziellen Problemen ausgefallen war, scheint die Tour Colombia (2.1) erneut zu wackeln. Wie die Zeitung El Tiempo berichtete,

22.11.2024Geht Vingegaard 2025 das Giro-Tour-Double an?

(rsn) – Schon seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) Interesse am Giro d´Italia 2025 zeigen würde. In einem Interview mit dem dänischen TV 2 äuß

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine