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27.04.2013 | (rsn) – Christopher Froome (Sky) steht vor dem Gesamtsieg bei der 67. Tour de Romandie. Der 27 Jahre alte Brite belegte am Samstag auf der wegen widriger Wetterbedingungen „entschärften“ 4. Etappe über 184,8 Kilometer von Marly nach Les Diablerets den zweiten Platz hinter dem Slowenen Simon Spilak (Katusha) und baute seine Führung in der Gesamtwertung vor dem entscheidenden Zeitfahren am Sonntag aus.
1:03 Minuten hinter dem Spitzenduo, das sich im Schlussanstieg rund sieben Kilometer vor dem Ziel gefunden hatte, sicherte sich der Spanier Alejandro Valverde (Movistar) im Sprint der ersten Verfolgergruppe den dritten Platz.
Zeitgleich folgten der Niederländer Wilco Kelderman (Blanco) auf Rang vier vor dem Kolumbianer Carlos Alberto Betancur (Ag2R), dem starken Schweizer Marcel Wyss (IAM), Betancurs französischem Teamkollegen Jean-Christophe Peraud, dem Kroaten Robert Kiserlovski (Radio Shack-Leopard) und dem Spanier Igor Anton (Euskaltel-Euskadi).
Tony Martin (Omega Pharma-Quick-Step) versuchte im Dauerregen seine Konkurrenten mit einer Attacke auf den letzten 40 Kilometern zu überraschen, wurde aber 14 Kilometer vor dem Ziel gestellt und kam schließlich mit deutlichem Rückstand ins Ziel. Abgehängt wurde auch der bisherige Gesamtzweite Andrew Talansky (Garmin-Sharp). Der 24-jährige US-Amerikaner konnte im Schlussanstieg dem Tempo der anderen Favoriten nicht folgen und fiel im Gesamtklassement sogar aus den ersten Zehn heraus.
Mit seinem zweiten Saisonsieg rückte Spilak im Gesamtklassement auf Rang zwei vor, hat aber bei 47 Sekunden auf den deutlich besseren Zeitfahrer Froome am Sonntag wohl kaum Chancen auf das Gelbe Trikot und damit seinen zweiten Gesamterfolg nach 2010. Dagegen wird der Brite – sofern nichts Unerwartetes geschieht – die Nachfolge seines Teamkollegen Bradley Wiggins antreten.
Neuer Gesamtdritter ist der Portugiese Rui Costa (Movistar / +1:21), der Kiserlovski (+1:22) auf Rang vier verdrängte. Marcel Wyss machte gleich 14 Positionen gut und wird nun auf Platz zehn geführt, 1:43 Minuten hinter Froome.
„Es war eine sehr gute Etappe für mich”, sagte Spilak. „Ich mag schlechtes Wetter und deshalb habe ich mich heute großartig gefühlt. Das Team hat bis zum letzten Anstieg großartig für mich gearbeitet. Da wir den Berg zwei Mal gefahren sind, hatte ich die Zeit, mir die richtige Stelle für meine Attacke rauszusuchen. Froome ist mir gefolgt und wir haben bis ins Ziel sehr gut kooperiert. Ich bin jetzt Zweiter der Gesamtwertung und mein Ziel ist das Schluss-Podium.“
Auf dem Podium der Giro-Generalprobe wird auch Marcus Burghardt stehen. Der BMC-Profi zeigte sich am dritten Tag in Folge als Ausreißer, sicherte sich die ersten zwei Bergwertungen des Tages und wird damit das rosa Bergtrikot auch am Sonntag bei der Siegerehrung in Genf tragen. Gewinner der Punktewertung ist der Österreicher Matthias Brändle (IAM), der sich an der Seite von Burghardt ebenfalls zum dritten Mal in Folge in Szene setzen konnte
Ein Wintereinbruch mit Schneefall auf dem Col de la Croix, der zwei Mal – aus verschiedenen Richtungen – befahren werden sollte, zwang die Organisatoren zu einer Streckenänderung. Sie ersetzten den zweiten Anstieg zum Col de la Croix und die folgende, acht Kilometer lange Abfahrt durch den weniger steilen Le Sepey, von wo es über ein Hochplateau ins Ziel ging. Das schlechte Wetter hatte Sprinter wie Mark Cavendish und Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) und Elia Viviani (Cannondale) bereits am Mittag dazu bewogen, auf einen Start zu verzichten.
Nachdem die ersten Ausreißer des Tages gestellt worden waren, läutete Tony Martin mit seiner Attacke das Finale ein. Der Zeitfahrweltmeister zog zunächst dem Franzosen Arthur Vichot (FDJ) davon und versuchte sich im langen Schlussanstieg als Solist.
Doch Froomes Team jagte den 28-Jährigen, der im Gesamtklassement vor der Etappe keine halbe Minute Rückstand auf das Gelbe Trikot aufwies, mit aller Entschlossenheit und stellte Martin14 Kilometer vor dem Ziel. Sofort danach setzte Kiserlovski eine Attacke, gefolgt von Thibaut Pinot (FDJ), dem Führenden der Nachwuchswertung, und Marcel Wyss. Der Tempoverschärfung in der Favoritengruppe fiel nicht nur Martin, sondern auch Talansky und Damiano Cuengo (Lampre-Merida) zum Opfer.
Als Spilak zehn Kilometer vor dem Ziel dem Spitzentrio nachjagte, musste mit dem Australier Richie Porte auch der letzte von Froomes Helfern passen – doch der Gesamtführende nahm kurz darauf das Heft des Handelns selber in die Hand. Froome schüttelte alle seine Konkurrenten ab, zog an Kiserlovski, Pinot und Wyss vorbei und schloss gut sieben Kilometer vor dem Ziel zu Spilak auf.
Das neue Spitzenduo konnte im strömenden Regen seinen Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe um Valverde Sekunde um Sekunde ausbauen und machte den Sieg unter sich aus. Dabei konnte Froome leicht verschmerzen, dass Spilak die Etappe für sich entschied, denn angesichts des doch recht deutlichen Vorsprungs auf die schärfsten Konkurrenten gilt der Tour-Zweite nun als haushoher Favorit auf den Gesamtsieg bei der 67. Tour de Romandie.
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