Franzose bei MPCC-Test mit niedrigem Kortison-Wert

Dauphiné: Rolland hätte zur Schlussetappe nicht starten dürfen

Von Andreas Schulz, Eurosport

Foto zu dem Text "Dauphiné: Rolland hätte zur Schlussetappe nicht starten dürfen"
Pierre Rolland (Europcar) | Foto: ROTH

10.06.2013  |  (rsn) - Tour-Etappensieger Pierre Rolland und seinem Team Europcar droht mächtig Ärger. Der Franzose soll mit einer verdächtigen Probe aufgefallen sein. Dabei handelte es sich zwar nicht um einen Dopingtest, sondern eine Gesundheitskontrolle. Dennoch hätte er zur Schlussetappe des Critérium du Dauphiné nicht mehr antreten dürfen - dies sieht das interne Reglement der Teamvereinigung MPCC vor, zu der Europcar zählt.

Wie die "L'Equipe" erfahren haben will, sei der Kortison-Wert bei Rolland auf einem Niveau, welches einen Einsatz im Rennen gemäß der MPCC-Bestimmungen verbiete. Zum Schutz der Gesundheit des Fahrers müsste der Top-Kletterer eigentlich für acht Tage aus dem Renngeschehen genommen werden - so sieht es zumindest die MPCC. .

Immerhin verzichtete gerade zur Dauphiné etwa der Ag2r-Rennstall auf die Teilnahme, weil die MPCC nach zwei positiven Dopingtests innerhalb von zwölf Monaten den Startverzicht für das nächste Top-Rennen vorsieht. .

„Pierre wurde sehr früh am morgen kontrolliert, um 6:45 Uhr direkt nach dem Aufstehen. Im Normalfall muss man aber eine halbe Stunde warten, damit der Test belastbare Ergebnisse bringt. Das war aber nicht möglich, weil die Etappe sehr früh gestartet wurde. Wir haben Dr. Armand Mégret kontaktiert (der die MPCC-Kontrollen organisiert) und dieser hat dem Start zugestimmt“, sagte Bernaudeau. Megret hingegen wollte dies nicht bestätigen und bezeichnete den Vorgang als „skandalös"..

Festzuhalten bliebt, dass Rolland in keinen Fall automatisch unter Dopingverdacht steht. Ein niedriger Kortisonspiegel kann auch andere Ursachen haben. Allerdings lief gegen Europcar 2012 monatelang eine juristische Untersuchung wegen angeblich fragwürdigen Umgangs mit Arzneimitteln. Diese wurde aber ergebnislos eingestellt. .

Zudem wurde im Frühjahr 2012 schon Europcar-Profi Anthony Charteau wegen auffälliger Kortisonwerte vom Start der 4. Etappe der "Vier Tage von Dünkirchen" ausgeschlossen. Gerüchte über Kortison-Missbrauch bei Europcar gibt es im Peloton seit langer Zeit, Bernaudeau tat diese aber als „Neid" auf die Erfolge seiner Fahrer ab.

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