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29.06.2013 | (rsn) - Der heutige Tour-Auftakt auf dem malerischen Korsika hatte im Finale mehr Spektakel zu bieten , als es dem Veranstalter und sicher auch den Rennfahrern recht war. Nach äußerst langweiligem Beginn überschlugen sich im Finale die Ereignisse.
Das ein stecken gebliebener Teambus beinahe den Zieleinlauf verhindert hätte, das gab es in der Geschichte der Tour de France sicher auch noch nicht. Glücklicherweise gibt es den Teamfunk, so dass man den Fahrern unterwegs mitteilen konnte, dass man das Ziel an die Drei-Kilometer-Marke vorverlegen würde. Über selbigen Funk konnte man die Rennfahrer Minuten später auch informieren, das es doch beim ursprünglichen Zieleinlauf bleiben würde, weil der Orica-Greenedge Bus Buchstäblich in letzter Minute die Rennstrecke verlassen konnte.
Dass es zum Tour-Auftakt immer sehr nervös zugeht und es viele Stürze gibt, ist bekannt, mit einer Streckenführung wie im heutigen Finale und dem künstlichen ( wenn auch unbeabsichtigten) Erzeugen von Hindernissen in Form von Werbebannern, nimmt man meiner Meinung nach schon beinahe bewusst ein hohes Sturzrisiko in Kauf.
Wenn der Massensturz nicht schon fünf Kilometer vor dem Ziel passiert wäre, dann wäre es wohl spätestens auf dem kurvenreichen letzten Kilometer zum Crash gekommen. Wenigstens ist es eine weise Entscheidung der Jury, am heutigen Tage keine Zeitabstände zu berechnen.
Einer Sache tut das Ganze allerdings keinen Abbruch: Marcel Kittels Sieg war überlegen, mehr als verdient und das Ergebnis einer perfekten Mannschaftsleistung. Ein junger deutscher Fahrer im Gelben Trikot der Tour de France, das ist doch durch die schwarz-rot-goldene Brille betrachten wirklich ein Auftakt nach Maß.
Es wäre toll, wenn Marcel Kittel sein Trikot ein paar Tage verteidigen könnte, allerdings stehen morgen und übermorgen zwei ziemlich anspruchsvolle Etappen auf Korsika auf dem Programm. Ich habe mir von meinen ehemaligen Teamkollegen sagen lassen, das neben der schweren Streckenführung vor allem die schmalen und kurvenreichen Straßen auf der Insel eine echte Herausforderung sind.
Spannung ist jedenfalls weiterhin garantiert und da die kommenden beiden Etappen recht kurz sind , wahrscheinlich sogar vom Start bis ins Ziel.
Ciao
Grischa
Ex-Rabobank-Profi Grischa Niermann begleitet die Tour de France in einem Blog auf Radsport News.
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