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29.09.2013 | (rsn) - Auch wenn der WM-Titel letztlich unter den Bergfahrern ausgemacht wurde und mit Dominik Nerz der stärkste Kletterer des Teams früh ausgeschieden war, konnte die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag mit ihrem Abschneiden und vor allem ihrem Auftritt im Dauerregen von Florenz sehr zufrieden sein. Am Ende wurde mit Simon Geschkes 14. Platz das erhoffte Top-15-Resultat zwar nur gerade so erzielt - doch zuvor beeindruckten all seine Teamkollegen und der Freiburger selber mit aktiver Fahrweise.
„Von der Taktik und der Einstellung her, war es eine super Sache. Sicher war das nicht unser Finale, aber damit haben wir gerechnet. Was ich wollte war, dass wir uns so teuer wie möglich verkaufen - und das haben wir geschafft“, gab sich Bundestrainer Jan Schaffrath entsprechend zufrieden.
Letztlich wäre für Geschke, der das Ziel zeitgleich mit dem Sechstplatzierten Peter Sagan in der ersten größeren Gruppe erreichte, sogar noch mehr als Rang 14 drin gewesen, wie der 27-Jährige selbst anmerkte: „Mit meinem Sprint bin ich nicht so zufrieden, denn 500 Meter vor dem Ziel hatte ich eine sehr gute Position.“ Dann aber schossen links und rechts doch noch einige Kontrahenten an ihm vorbei. „Das ist mir auch schon öfter passiert - aber es klappt halt nicht immer. Das Sprinter-Timing, das manche im Blut haben, fehlt mir vielleicht", meinte Geschke. Zuletzt hatte er auf ähnliche Weise bei der Tour de France in Lyon einen möglichen Etappensieg verpasst.
Dass Geschke am Ende der stärkste Deutsche sein würde, hatten vor dem Rennen nicht viele erwartet. Gesprochen wurde mehr über Nerz sowie den sprintstarken John Degenkolb und Routinier Fabian Wegmann. Der gebürtige Berliner hingegen war weniger gefragt, wenn es um die eigenen Hoffnungen in Florenz ging. Dabei hatte Geschke gerade zuletzt bei den WorldTour-Rennen in Kanada durchaus überzeugt und beispielsweise einen achten Platz in Québec eingefahren.
„Wenn man schaut, wie er in Kanada gefahren ist oder auch die Helferdienste, die er bei Argos macht, dann sieht man schon, dass er auch ein Pfund drauf hat“, erinnerte Schaffrath eben genau daran. „Es war schon schön, dass er hier die Chance hatte, auch mal um ein Ergebnis mitzufahren.“
Noch aktiver zu Werke zu gehen und es mit einer lägeren Flucht zu probieren, um vielleicht sogar noch mehr zu erreichen, machte für Geschke wenig Sinn. „Ich hätte es probieren können, wäre aber nicht weit gekommen. Die Belgier und Italiener haben alles kontrolliert“, erklärte er, dass er lieber die Kräfte sparte und so am Ende genug übrig hatte, um sich in der ersten Verfolgergruppe zu halten.
Probiert hatte das Flucht-Szenario hingegen Marcus Burghardt, doch der BMC-Fahrer kam nicht weit genug weg. „Ich hatte gesagt, wenn bei dem Wetter eine Fünf-Mann-Gruppe drei oder vier Runden vor Schluss geht, dann kann die auch durchkommen. Und das eine Mal sah es auch gar nicht so schlecht aus, aber da hat die Konstellation nicht gestimmt. Trotzdem: Genau das wollte ich sehen“, lobte Schaffrath diesen Schachzug seines 1,90-Meter-Mannes.
Nicht attackieren, sondern warten und auf die Ankunft einer möglichst großen Gruppe hoffen, das wollte vor dem Rennen John Degenkolb. Doch für ihn war der Kurs in Florenz letztlich doch zu schwer. „Ich habe relativ schnell gesehen, dass es für mich persönlich nicht reicht und dann habe ich versucht, Simon so gut es geht zu unterstützen und ihm beizustehen. Es freut mich, dass er soweit vorne angekommen ist. Unter die ersten 15 muss man erstmal kommen“, sagte der Frankfurter, der aber trotzdem beeindrucken konnte, als er immer wieder sehr weit vorne in die 16 Prozent steile Rampe in der Via Salviati oder auch hinauf nach Fiesole fuhr - um sich dann am Berg etwas zurückfallen zu lassen, wie Schaffrath erklärte.
Degenkolb hatte außerdem noch eine weitere Erklärung dafür, dass er genau wie Burghardt oft ganz vorne die Berge hochfuhr. „Wenn es regnet, muss man vorne fahren, sonst hat man keine Chance“, begründete er recht simpel und erklärte dann auch, dass ihm nicht etwa der steile Salviati-Stich den Garaus machte, sondern der Anstieg nach Fiesole: „Für mich war der lange Berg das Problem. Und wenn ich da oben weit hinten war, dann ist es in diesem Tal meistens auseinandergerissen. Aber der Steile war ja so ein Anstieg, wie ich ihn fahren kann. Die Berge in Flandern sind ja genauso - und das liegt mir ja eigentlich schon.“
Degenkolb und Geschke sowie Burghardt und auch Paul Martens kamen weitgehend ungeschoren durch die Regenschlacht, die viele Sturzopfer forderte. Doch neben Nerz saß auch ein zweiter Deutscher zwischenzeitlich auf dem nassen Asphalt: Fabian Wegmann. Der dreifache Deutscher Meister kam mit zerrissener Hose und blutigem Hinterteil ins Ziel. „Die rechte und auch die linke Arschbacke sind ein bisscchen offen, aber es war so glatt, dass nicht mehr passiert ist. Ich war sehr schnell und bin deshalb beide Male sehr weit gerutscht“, erzählte Wegmann.
Der 33-Jährige war bereits auf der ersten Runde in Florenz und später zwei Runden vor Schluss zum zweiten Mal zu Boden gegangen. Anschließend konnte er zwar jeweils wieder ins erste Feld vorfahren, doch am Ende fehlte dann die Kraft, um im Finale eine Rolle zu spielen. „Ich hätte mir das schon zugetraut, aber wie auch immer... Wir können stolz auf unsere Teamleistung sein."
Im Gegensatz zu Nerz, der in seiner ersten Enttäuschung nach seinem Ausscheiden Kritik an den Veranstaltern geübt hatte, wollte Wegmann nicht so hart mit den Italienern ins Gericht gehen. Natürlich seien der frische Asphalt und die Fahrbahnmarkierungen glatt gewesen, sagte er. „Aber dafür waren keine Schlaglöcher drin. Wenn da bei dem Wetter Schlaglöcher gewesen wären, hätte es sicher auch viele Stürze gegeben.“
Und dann fand der gebürtige Münsteraner die passenden Worte, um die 80. Straßen-Weltmeisterschaften zu beschließen: „Das war schade heute, denn die Veranstalter haben sich hier wirklich Mühe gegeben und es war alles sehr schön - auch, wie viele Zuschauer hier waren. So ein WM-Finale hatten sie wirklich nicht verdient!“
Weder die Veranstalter, noch die Zuschauer und auch nicht die Fahrer.
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