54. Baskenland-Rundfahrt

Contador und Valverde duellieren sich - Poels der lachende Dritte

Foto zu dem Text "Contador und Valverde duellieren sich - Poels der lachende Dritte"
Wout Poels (Omega Pharma-Quick Step) | Foto: Cor Vos

10.04.2014  |  (rsn) – Im Finale der 4. Etappe der Baskenland-Rundfahrt ging Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) in die Offensive – und das, obwohl er als Gesamtführender sich darauf hätte beschränken können, die Attacken der Konkurrenten abzuwehren.

Doch der Spanier wollte mit Blick auf das abschließende Zeitfahren am Samstag ganz offensichtlich seinen Vorsprung vor allem auf Alejandro Valverde (Movistar) und Michal Kwiaktowski (Omega Pharma-Quick Step), seine bisher schärfsten Widersacher, weiter ausbauen.

Contador blies also im durchschnittlich 6,7 Prozent steilen Alto de Usartxa zur Attacke und sorgte dafür, dass die Kopfgruppe immer kleiner wurde. Doch sein Hauptziel erreichte der 31-Jährige nicht, denn Valverde, mit 14 Sekunden Rückstand Gesamtzweiter, parierte die Angriff seines Landsmanns mühelos, und auch die die meisten anderen Kontrahenten schlossen immer wieder zu Contador auf – entweder, weil der nicht mehr konnte oder wollte.

Von den Favoriten konnte nur Kwiatkowski dem Tempoverschärfungen nicht mehr folgen. Doch selbst der Polnische Meister vermochte den Schaden in Grenzen zu halten und büßte nur sieben Sekunden auf Contador ein. Der kam als Zehnter ins Ziel, sechs Plätze und zwei Sekunden hinter Valverde, der wiederum in der knapp zwei Kilometer letzten Abfahrt zum Ziel seine Stärken ausspielen konnte und Etappenzweiter wurde.

„Im letzten Anstieg gab es starken Gegenwind. Vielleicht hat Alejandro deshalb mit seiner Attacke bis zur Abfahrt gewartet”, versuchte sich Contadors Sportlicher Leiter Philippe Mauduit in einer Erklärung für Valverdes Taktik, die letztlich erfolgreicher war als die seines Kapitäns. Für die morgige 5. Etappe erwartet der Franzose allerdings einen offensiveren Valverde, wie er anfügte: „Er muss angreifen, wenn er den Gesamtsieg will. Die Jungs sind deshalb bereit, das Rennen zu kontrollieren und Alberto so gut wie möglich zu unterstützen“, meinte Mauduit.

Valverde dagegen lieferte eine andere Begründung dafür ab, warum er im Schlussanstieg nicht in die Offensive ging. „Ich hätte es probieren können, wusste aber nicht, wie er reagiert hätte – er ist wirklich sehr stark derzeit“, begründete der Movistar-Kapitän seine Vorsicht. Zudem setzt Valverde offensichtlich auf das abschließende Zeitfahren am Samstag. „Ich denke,da ss ich da eine gute Leistung bringen kann“, meinte der 33-Jährige Valverde und fügte an: „Und die morgige Etappe wird auch hart.“

Beim Duell der beiden Spanier war Wout Poels der lachende Dritte. Der Niederländer, seit dieser Saison Teamkollege von Tony Martin, nutzte die Gunst der Stunde und konnte sich kurz vor der letzten von fünf Bergwertungen des Tages aus der Favoritengruppe lösen und einen knappen Vorsprung bis ins Ziel retten. Damit sorgte Poels nicht nur für den zweiten Etappensieg seines Omega Pharma-Quick Step-Teams bei dieser baskeland-Rundfahrt, sondern feierte seinen ersten Sieg in diesem Jahr.

„Das ist der absolut wichtigste Sieg in meiner Karreiere”, meinte der 26-Jährige sogar. „Ich bin darüber super glücklich, weil ich nach meinen schweren Stürzen bei der Tour de France vor ein paar Jahren in der Lage war zurückzukommen. Jetzt bin ich hier, mit diesem großartigen Team, und habe gewonnen. Ich bin total aus dem Häuschen.”

Doch die jagende Meute hätte den euphorisierten Poels fast noch gestellt, nur eine Sekunde hinter ihm jagten Valverde und sein Landsmann Samuel Sánchez (BMC) über die Ziellinie. Weitere zwei Sekunden dahinter folgte die vom Niederländer Tom Jelte Slagter (Garmin-Sharp) angeführte Contador-Gruppe, die insgesamt elf Fahrer umfasste.

Dadurch beträgt im Gesamtklassement Valverdes Rückstand auf den Auftaktsieger jetzt nur noch zwölf Sekunden, neuer Dritter ist mit 36 Sekunden Rückstand der Italiener Damiano Cunego (Lampre-Merida), dem die zeitgleichen Cadel Evans (BMC), Jean-Christophe Peraud (Ag2R) und Yuri Trofimov (Katusha) folgen. Kwiatkowski fiel vom dritten auf den siebten Platz zurück und liegt nun 41 Sekunden hinter Contador. Diese sieben Fahrer dürften auch das Podium unter sich ausmachen.

Bevor sich das Rennen im letzten Anstieg des Tages durch Contadors Attackken zuspitzte, hatten diverse Ausreißerformationen ihr Glück versucht. Doch das Feld ließ keine größeren Abstände zu, und auch als sich der Kroate Kristijan Durasek (Lampre-Merida), der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Shimano), der Luxemburger Ben Gastauer (Ag2r), der Franzose Romain Sicard (Europcar) und der Spanier Jesus Herrada (Movistar) rund 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer weiteren Gruppe formierten, ließen die Verfolger nicht locker.

Im im zehn Prozent steilen Alto de Izua (1.Kat.) knapp 40 Kilometer erhöhte Tinkoff-Saxo den Druck, so dass der Abstand nicht einmal mehr eine Minute betrug. Herrada verlor den Anschluss, dafür tauchte kurz darauf sein Teamkollege Ion Izagirre an der Spitze auf. Doch auch in dieser Konstellation stiegen die Erfolgsaussichten der Ausreißer nicht.

Noch in der Anfahrt auf den letzten Berg des Tages hatte das nun von Kwiatkowskis Helfern angeführte Feld das Quintett gestellt. Das Finale eröffnete Orica-GreenEdge in Person von Simon Yates, dessen Attacke aber viel zu früh kam. Doch was dem jungen Briten misslang, sollte dann auch der zweifache Tour de France-Gewinner Contador nicht besser machen. Viermal trat der Madrilene an – und viermal musste Contador feststellen, dass er an diesem Tag nicht nur Valverde, sondern auch alle anderen Favoriten nicht loswerden würde.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.04.2014Valverdes Attacke von Contador und dem Gegenwind vereitelt

(rsn) – Auch auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt duellierten sich im letzten Anstieg des Tages die beiden Top-Favoriten Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) und Alejandro Valverde (Movistar). Dies

11.04.2014Zuschauer holt Vanotti nach der Einschreibung vom Rad

(rsn) - Einem unachtsamen Radsport-Fan hat es Alessandro Vanotti (Astana) zu verdanken, dass er nicht zur 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt antreten konnte. Der Italiener war am Mittag auf dem Rückw

11.04.2014Swift sprintet zu seinem zweiten Saisonsieg

(rsn) – Ben Swift (Sky) hat auf der 4. Etappe der 54. Baskenland-Rundfahrt seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der 26-jährige Brite entschied nach 160,2 Kilometern von Eibar nach Markina-Xemein

10.04.2014Poels sorgt für zweiten Omega Pharma-Quick Step-Sieg

(rsn) – Wout Poels hat seinem Omega Pharma-Quick Step-Team den zweiten Tagessieg bei der 54. Baskenland-Rundfahrt beschert. Der 26-jährige Niederländer entschied am Donnerstag die 4. Etappe über

09.04.2014Matthews setzt die Orica-GreenEdge-Serie in Vitoria fort

(rsn) – Michael Matthews (Orica-GreenEdge) fühlt sich ganz offensichtlich wohl in Spanien, denn hier feierte er seine letzten vier Siege. Etappenerfolgen bei der letztjährigen Vuelta ließ der 23

09.04.2014Matthews siegt in Vitoria, Martens erneut Fünfter

(rsn) – Michael Matthews (Orica-GreenEdge) hat auf der 3. Etappe der 62. Baskenland-Rundfahrt seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Der 23 Jahre alte Australier konnte im Finale des mit 194 Kilomet

09.04.2014Martin kann´s nicht nur im Zeitfahren

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) feierte am Dienstag auf der 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt nicht nur seinen ersten Einzelsieg in dieser Saison. Dem dreifachen Zeitfahrweltmeister g

08.04.2014Tony Martin stürmt zum ersten Saisonsieg, Martens Fünfter

(rsn) – Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) hat am zweiten Tag der 54. Baskenland-Rundfahrt seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach gebracht. Der Zeitfahrweltmeister entschied nach einer takt

07.04.2014Cancellara feiert seinen Sieg mit einem Bier im „Ronde-Museum"

Oudenaarde (dpa/(rsn) - Auch als Einzelkämpfer und im Sprintduell ist Fabian Cancellara (Trek) nicht zu schlagen. Nach seinem dritten Sieg bei der Flandern-Rundfahrt ist der Schweizer nun auch der

07.04.2014Contador an seinem schlechtesten Tag schon der Beste

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat bereits zum Auftakt der 54. Baskenland-Rundfahrt der Konkurrenz eine unlösbare Aufgabe vorgegeben. Der 31 Jahre alte Spanier gewann am Montag die schwere

07.04.2014Contador setzt ein frühes Ausrufezeichen

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat bereits zum Auftakt der 54. Baskenland-Rundfahrt ein dickes Ausrufzeichen gesetzt. Der 31 Jahre alte Spanier gewann am Montag die schwere 1. Etappe, die

07.04.2014Mehr als nur die Generalprobe für die Ardennenklassiker

(rsn) – Während sich die Klassikerspezialisten von der Flandern-Rundfahrt erholen und ab Wochenmitte mit ihrer Vorbereitung auf Paris-Roubaix beginnen, holen sich bei der heute startenden Baskenlan

Weitere Radsportnachrichten

30.01.2025Eekhoff prallt bei Trofeo Ses Salines gegen Laternenpfahl

(rsn) – Nach einem schweren Unfall im Finale der Trofeo Ses Salines (1.1) musste Nils Eekhoff (Picnic – PostNL) ins Krankenhaus gebracht werden. Der 27-jährige Niederländer hatte im Positionskam

30.01.2025Van den Berg aus Blikras Windschatten zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) ist perfekt in seine vierte Profisaison eingestiegen. Der 25-jährige Niederländer entschied am zweiten Tag der Mallorca Challenge die Trofeo

30.01.2025Merliers Beine drehen sich auch am Tayma Fort am schnellsten

(rsn) – Mit einer souveränen Vorstellung hat Auftaktsieger Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auch die 3. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) für sich entschieden. Der 32-jährige Belgier setzte sich

30.01.2025Die Strecke des Critérium du Dauphiné 2025

(rsn) – Das 77. Critérium du Dauphiné (2.UWT) führt vom 8. bis 15. Juni 2025 von Domérat im Departement Allier über acht Etappen zur finalen Bergankunft am Plateau du Mont-Cenis in den Savoier

30.01.2025Cadel Evans Road Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Seit mittlerweile acht Jahren gehört das 2015 erstmals ausgetragene Cadel Evans Great Ocean Road Race der WorldTour an. Bei den bisherigen sieben Austragungen gab es auch schon zwei deutsch

30.01.2025Auch mit kleinerem Kader vor einer weiteren Wundersaison?

(rsn) - Das belgische Team Lotto, seit dieser Saison ohne den bisherigen Co-Sponsor Dstny, ist so etwas wie der Effektivitätsweltmeister im Straßenradsport. Mit einem Etat unterhalb von 20 Millionen

30.01.2025Andresen fügt Welsford erste Sprint-Niederlage 2025 zu

(rsn) – Nach drei Etappensiegen bei der Tour Down Under (1. UWT) und zuvor auch drei Sprinterfolgen bei nationalen Kriterien in Australien hat Sam Welsford bei der Surf Coast Classic (1.1) knapp ein

30.01.2025Viel französischer Schlamm und ein bisschen Bieles

(rsn) – Zum ersten Mal seit 2004 (Pontchateau) findet die Cross-Weltmeisterschaft wieder in Frankreich statt. Austragungsort ist Liévin, eine 30.000-Einwohner-Stadt im Département Pais-de-Calais i

30.01.2025Kepplinger: “Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist“

(rsn) - Vor zwei Jahren begann für Rainer Kepplinger das Abenteuer WorldTour. Bei der damaligen Saudi Tour gab der Österreicher sein Debüt im Trikot von Bahrain Victorious. Nun steht Kepplinger bei

30.01.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum RSN-Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über d

29.01.2025Mit Ackermann in Topform das vergangene Jahr bestätigen

(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be

29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen

(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Surf Coast Classic - Men (1.1, AUS)
  • AlUla Tour (2.1, 000)
  • Trofeo Felanitx - Ses Salines (1.1, ESP)